Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland wächst täglich um 51 Hektar

14,6 Prozent der Fläche Deutschlands werden für Siedlungs- und Verkehrszwecke genutzt. Während von 2020 bis 2023 weniger Flächen für Wohnungsbau, Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen ausgewiesen wurden, nahmen Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen deutlich zu.
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Typisch deutsche Siedlung in der flachen Landschaft Norddeutschlands zwischen Wald und Feldern und Wiesen, aufgenommen mit einer Drohne.Foto: geogif/iStock
Epoch Times5. August 2025

Platz für neue Sportstätten, Wohnhäuser und Gewerbeanlagen: In Deutschland hat die Siedlungs- und Verkehrsfläche von 2020 bis 2023 um durchschnittlich 51 Hektar pro Tag zugenommen.

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, ist dieser Anstieg höher als im Vergleichszeitraum 2019 bis 2022 – damals waren es 49 Hektar pro Tag. 51 Hektar entsprechen 510.000 Quadratmetern oder 71 Fußballfeldern. Die Theresienwiese in München, wo das Oktoberfest stattfindet, ist etwa 42 Hektar groß.

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche dürfe nicht mit „versiegelter Fläche“ gleichgesetzt werden, erläuterten die Statistiker, da sie auch unversiegelte Frei- und Grünflächen enthält. So zählen etwa Haus- und Vorgärten oder Campingplätze, Grünanlagen, Spielplätze und Friedhöfe dazu.

Es wird weniger gebaut

In den Zahlen für das Jahr 2023 spiegelt sich wider, dass im Innen- und Außenbereich von Gemeinden weniger gebaut wird: Aus diesem Grund sei die Zunahme der Flächen von 35 Hektar pro Tag für Wohnbau, Industrie und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen schwächer als in den Vorjahren, teilte das Statistikamt mit.

Im Jahr 2022 betrug der Anwuchs noch 37 Hektar pro Tag, im Jahr 2021 waren es täglich 39 Hektar und im Jahr 2020 ganze 40 Hektar. Besonders ein Rückgang der Flächen für Industrie und Gewerbe in Brandenburg um 7,1 Prozent sowie in Thüringen um 6,7 Prozent trugen dazu bei.

In Bayern hingegen stach ein Anwuchs der Fläche für Photovoltaik-Freiflächenanlagen um 17,2 Prozent heraus. In ganz Deutschland kamen im Jahr 2023 17 Hektar pro Tag an Sport-, Freizeit-, Erholungs- sowie Friedhofsflächen hinzu. Im Jahr 2022 waren es nur zwölf Hektar gewesen.

Bis 2030: „Flächenkreislaufwirtschaft“ erreichen

Ziel der Bundesregierung ist es, diesen Wert bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar täglich zu senken. Langfristig – bis 2050 – soll eine sogenannte „Flächenkreislaufwirtschaft“ erreicht werden, bei der netto keine neuen Flächen mehr für Siedlungs- oder Verkehrszwecke beansprucht werden.

Insgesamt werden 14,6 Prozent der Fläche Deutschlands – das entspricht rund 5,2 Millionen Hektar – für Siedlungs- und Verkehrszwecke genutzt. Die restliche Fläche entfällt überwiegend auf Landwirtschaft 50,3 Prozent und Wald 29,9 Prozent. Lediglich 2,3 Prozent bestehen aus Gewässern. (afp/red)



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