Spahns Maskenbeschaffung: Grüne dringen auf Veröffentlichung von Untersuchungsbericht

Während der Corona-Pandemie hat der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Coronamasken beschafft, wodurch dem Bund durch das Beschaffungsvorhaben mutmaßlich ein Milliardenschaden entstand. Die Grünen dringen auf die Veröffentlichung des internen Untersuchungsberichts dazu.
Der Maskenstreit könnte Spahn noch einholen. (Archivbild)
Der Maskenstreit könnte Spahn noch einholen. (Archivbild)Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times8. Juni 2025

Die Grünen dringen auf die Veröffentlichung des internen Untersuchungsberichts zu Maskenbeschaffungen durch Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Der Sonderbericht zur Maskenbeschaffung ist dem Parlament unverzüglich, vollständig und ungeschönt vorzulegen“, sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Sie nannte es „skandalös“, dass die aktuelle Ministerin Nina Warken (CDU) den Bericht bisher zurückhalte.

„Bei der Maskenbeschaffung wurden Milliarden an Steuergeld verbrannt“, kritisierte Haßelmann. Damit dürften „der Verlust für den Bundeshaushalt und die Folgen für die Steuerzahler womöglich größer sein als seinerzeit bei der Pkw-Maut“ des früheren Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer (CSU).

Die Grünen-Fraktionschefin forderte, die Verantwortung für das Vorgehen bei der Maskenbeschaffung in der Corona-Pandemie müsse aufgeklärt werden. Besonders gehe es hier „um die Verantwortung für Entscheidungen und Auftragsvergaben des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn“.

Gutachten soll seit April 2025 vorliegen

Laut Berichten von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ vom Freitag wird Spahn durch den 170 Seiten umfassenden Bericht der vom früheren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzten Sonderbeauftragten Margaretha Sudhoff erheblich belastet. Spahn war in der Pandemiezeit bis Ende 2021 Gesundheitsminister gewesen.

Die Vorwürfe richten sich insbesondere dagegen, dass Spahn dem Logistikunternehmen Fiege aus seiner münsterländischen Heimat ohne Ausschreibung einen Auftrag zur Maskenbeschaffung im Volumen von 1,5 Milliarden Euro erteilt habe.

Dies sei erfolgt, obwohl das eigentlich für Logistikfragen zuständige Bundesinnenministerium Spahn damals vor der Beauftragung der Firma Fiege gewarnt habe, hieß es in der „Süddeutschen Zeitung“. Auch im Corona-Krisenstab der Regierung habe es dagegen Widerstände gegeben, über die sich Spahn hinweggesetzt habe.

[etd-related posts=“4857294,4760459″]

Durch das Beschaffungsvorhaben, das letztlich nicht funktioniert habe, sei dem Bund mutmaßlich ein Milliardenschaden entstanden, hieß es weiter in der „SZ“. Viele der Masken wurden später vernichtet.

Bei den Vorwürfen geht es auch um die Beschaffung von Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln. Das Gutachten Sudhoffs liegt den Medienberichten zufolge seit April 2025 vor, wurde jedoch bisher nicht veröffentlicht. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion