Sparkassen: Privatkunden können bald Bitcoin bei uns handeln

Die öffentlich-rechtlichen Institute halten Kryptowährungen unverändert für hochspekulativ. Dennoch sollen auch Sparkassen-Kunden vom Hype um Bitcoin und Co. profitieren können. Es gibt aber Grenzen.
Sparkassen halten Kryptowährungen weiterhin für «hochspekulative Anlagen». (Symbolbild)
Sparkassen halten Kryptowährungen weiterhin für „hochspekulative Anlagen“ (Symbolbild).Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa
Epoch Times30. Juni 2025

Auch die deutschen Sparkassen bieten ihrer Kundschaft auf Wunsch künftig Zugang zu Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether.

Über die Dekabank, die zu 100 Prozent den Sparkassen gehört, entwickelt das Unternehmen ein Angebot für die Sparkassen-Gruppe. Auf dieses können die Institute bei Bedarf zugreifen. Umgesetzt werden soll das innerhalb eines Jahres. Aktiv bewerben wollen die öffentlich-rechtlichen Institute die Geldanlage in Krypto-Assets nicht.

Auf diese Linie verständigte sich der Gesamtvorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Diesem obersten Leitungsgremium gehören neben dem geschäftsführenden DSGV-Vorstand mit Präsident Ulrich Reuter an der Spitze die Präsidenten der regionalen Sparkassenverbände, die Chefs der Landesbanken sowie Vertreter der kommunalen Spitzenverbände an.

Keine Werbung und Beratung zu Bitcoin und Co.

„Die Sparkassen-Finanzgruppe wird einen verlässlichen Zugang zu einem regulierten Kryptoangebot schaffen – für all jene Kunden, die sich bewusst und informiert für ein Investment in digitale Vermögenswerte entscheiden“, erklärte ein DSGV-Sprecher auf Anfrage. Die Nachfrage sei da. Die Bank wolle es „interessierten Selbstentscheidern“ möglich machen, über die App Sparkasse auf das Kryptoangebot der Dekabank zuzugreifen.

Das ändere jedoch nichts an der kritischen Haltung der Sparkassen-Finanzgruppe, betonte der DSGV-Sprecher: „Kryptowährungen sind hochspekulative Anlagen.“ Wer sich aber bewusst für ein solches Investment entscheide, soll dies in einem sicheren, regulierten Rahmen machen können. „Kundinnen und Kunden werden transparent über Risiken – einschließlich eines möglichen Totalverlusts – informiert.“

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Die digitalen Bitcoin-Münzen werden durch Rechenprozesse erzeugt, die mit der Zeit immer komplizierter werden – auch weil die Höchstmenge an Cyber-Einheiten auf 21 Millionen Coins begrenzt ist. Anleger bleiben in der Regel anonym, Transaktionen sind auf der öffentlichen Datenbank (Blockchain) einsehbar.

Der Kurs des Bitcoins schwankt stark. Notenbanker halten solche Krypto-Token nicht für eine richtige Währung und warnen vor Risiken infolge von Spekulationsblasen. Aus ihrer Sicht fehlt die Kontrolle durch eine Zentralbank oder einen Staat.

Volksbanken testen Kryptoangebot schon länger

Die Genossenschaftsbanken sind beim Thema Handel von Kryptowährungen für Privatkunden schon weiter: Seit Ende 2024 läuft eine Pilotphase mit sechs Volksbanken: Nürnberg, Würzburg, Hannover, Rottal-Inn, der Südpfalz und dem Westerwald.

Die DZ Bank, die die technische Plattform zur Verfügung stellt, rechnet damit, dass die Volks- und Raiffeisenbanken ihren Privatkunden ab diesem Sommer den Handel von Kryptowährungen in der Breite anbieten können. Die deutliche Mehrheit der gut 670 Institute hatte in der Vergangenheit Interesse an dem Angebot bekundet.

Der Sparkassenverband war noch Mitte 2022 auf die Bremse getreten: Es sei „Aufgabe von Sparkassen, Kundinnen und Kunden vor unkalkulierbaren Risiken zu schützen“, hieß es damals vom DSGV. „Deswegen empfehlen die Gremien den Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe, den Handel mit Kryptowährungen nicht anzubieten.“

Neobanken wie N26, Trade Republic und Revolut ermöglichen dagegen schon seit geraumer Zeit den Handel mit Kryptowährungen.

„Digitales Gold“ oder „sehr spekulative Anlage“?

Im laufenden Jahr hatte der Kurs der ältesten Digitalwährung Bitcoin immer wieder Rekordhöhen erklommen. Allein in den vergangenen zwölf Monaten hat der Bitcoin mit einem Plus von 77 Prozent stark zugelegt.

Befürworter sehen im Bitcoin eine Art digitales Gold und zumindest langfristig auch einen Schutz gegen Inflation. Kritiker monieren unter anderem einen hohen Energieverbrauch für den Betrieb des Systems und weisen auf hohe Kursschwankungen hin. (dpa/red)



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