Stromausfall behoben: Berlins Südosten hat wieder Strom

Zweieinhalb Tage nach dem Brandanschlag auf zwei Hochspannungsmasten in Berlin sind alle Haushalte wieder an das Stromnetz angeschlossen. Alle Kunden seien wieder versorgt, sagte ein Sprecher des Betreibers Stromnetz Berlin am späten Donnerstagnachmittag.
Unterdessen bestätigte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) die Authentizität eines Bekennerschreibens aus der linken Szene.
Ausfälle in der Nacht behoben
Unbekannte hatten am frühen Dienstagmorgen einen Brand an zwei Hochspannungsmasten im Stadtteil Johannisthal im Bezirk Treptow-Köpenick im Südosten der Hauptstadt gelegt. Zunächst waren knapp 50.000 Privathaushalte und gewerbliche Kunden von dem Stromausfall betroffen, Schritt für Schritt wurde die Versorgung teilweise wiederhergestellt.
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Zwei als Zwischenlösung geplante Verbindungen fielen am Mittwochabend vorübergehend aus, wie Stromnetz Berlin mitteilte. Am späten Mittwochabend waren darum wieder 29.500 Kunden ohne Strom. Die Ausfälle wurden aber in der Nacht behoben.
Auch Einkaufszentren und S-Bahnhöfe waren betroffen
Von dem Stromausfall waren auch S-Bahnhöfe, Einkaufszentren, viele einzelne Geschäfte sowie Pflegeheime betroffen. Am Mittwoch blieben auch mehrere Schulen geschlossen.
Weil das Handynetz durch den fehlenden Strom schwächer und teilweise gar nicht mehr vorhanden war, konnte in Teilen des Berliner Südostens nur eingeschränkt telefoniert werden. Das galt auch für die Notrufnummern 112 und 110. Die Reparaturen an den zerstörten Starkstromkabeln begannen bereits am Dienstag, waren aber zeitaufwendig.
Polizei geht von Brandstiftung aus
Die Berliner Polizei geht von Brandstiftung aus, bei der „eine politische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden kann“, wie es hieß. Ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben sollte auf seine Echtheit geprüft werden, der Staatsschutz ermittelt.
Stromnetz Berlin bat die bereits wieder angeschlossenen Kunden, ihren Stromverbrauch zu reduzieren. So könnten möglicherweise weitere Haushalte früher wieder ans Netz angeschlossen werden.
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Bekennerschreiben zu Anschlag mit Aufruf zu weiteren Sabotageakten
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bestätigte die Authentizität eines Bekennerschreibens aus der linken Szene. Spranger sagte im Abgeordnetenhaus, die Ermittler hätten festgestellt, dass das im Internet aufgetauchte Bekennerschreiben authentisch sei. Es sei von Tätern im „linksextremen Spektrum“ auszugehen, betonte sie.
In einem Bekennerschreiben auf der als linksextremistisch eingestuften Seite „indymedia“ haben sich „Einige Anarchist:innen“ zu der Tat bekannt. In dem Text heißt es, der Anschlag richte sich gegen „Firmen und Forschungsinstitute aus den Bereichen IT, Robotik, Bio- & Nanotech, Raumfahrt, KI, Sicherheits- und Rüstungsindustrie“.
Die Urheber des Schreibens richten sich gegen eine Militarisierung und die „faschistische Fratze“, die sich hinter dem „neoliberalen Versprechen von Wohlstand“ zeige.
Der Sabotageakt soll „auch ein Aufruf zur Ausweitung von offensivem Handeln im Allgemeinen, speziell aber von dieser Aktionsform sein“. Damit rufen die Verantwortlichen zu weiteren Anschlägen auf, da diese „zu einer effektiven Systemunterbrechung“ führen. Bis dato gibt es keinen Gruppennamen für die Verantwortlichen. (afp/red)
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