Die kommunistischen Ursprünge der linksextremen Antifa

US-Präsident Trump gab am 18. September die Einstufung der Antifa als „terroristische Organisation“ bekannt. Ursprünglich war der „antifaschistische Kampf“ Teil eines sowjetischen Plans, Deutschland in eine kommunistische Diktatur zu verwandeln.
Titelbild
Eine Antifa-Flagge während einer Demonstration vor dem Reichstag in Berlin am 21. Januar 2024.Foto: Hami Roshan/Middle East Images/AFP via Getty Images
Von 8. September 2017

Nachdem US-Präsident Donald Trump die Antifa als „radikale linke Katastrophe“ bezeichnete und ankündigte, sie als Terrorgruppe einstufen zu lassen, rückt die linksextreme Bewegung erneut in die Schlagzeilen.

Antifa war ursprünglich Teil der Tarnoperationen der Sowjetunion zur Errichtung einer kommunistischen Diktatur in Deutschland während der Weimarer Republik und bemühte sich, alle rivalisierenden Parteien als „faschistisch“ zu brandmarken.

Die Geschichte der Antifa als kommunistische „Einheitsfront“ kann zurückverfolgt werden bis ins Jahr 1921: Damals tagte der „Dritte Weltkongress“ der Kommunistischen Internationale der Sowjetunion in Moskau.

Das berichtet die Broschüre „80 Jahre antifaschistische Aktion“ von Bernd Langer, die vom Verein zur Förderung antifaschistischer Kultur e. V. herausgegeben wird. Langer ist ein Ex-Mitglied der Autonomen Antifa, die eine der größten Antifa-Organisationen Deutschlands war, bevor sie sich 2004 auflöste.

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Traum von der Revolution

Die Idee hinter der Einheitsfrontstrategie war, linke Organisationen zusammenzubringen, um eine kommunistische Revolution in Deutschland herbeizuführen. Die Sowjets glaubten, dass sich nach der Russischen Revolution 1917 der Kommunismus auch in Deutschland ausbreiten würde. Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) war damals die zweitgrößte kommunistische Partei der Welt.

Auf dem „Vierten Weltkongress“ der Komintern im Jahre 1922 schmiedete man deshalb folgenden Plan: Moskau würde mit dem Slogan „Heran an die Massen!“ die Einheitsfront-Strategie propagieren. Dazu versuchte man, die verschiedenen kommunistischen und sozialistischen Arbeiterparteien Deutschlands unter einem einzigen ideologischen Banner zu vereinen – und dieses stand selbstverständlich unter der Kontrolle Moskaus.

„Mit der ‚Einheitsfront‘ war also nicht eine gleichberechtigte Zusammenarbeit verschiedener Organisationen gemeint, sondern die Dominanz der Arbeiterbewegung durch die Kommunisten“, schreibt Langer.

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Der Aufstieg des Faschismus

Parallel dazu hatten sich andere Kräfte entwickelt:

Das war in Italien Benito Mussolini – ein Marxist und Sozialist, der 1914 wegen seiner Befürwortung des Ersten Weltkriegs aus der Sozialistischen Partei Italiens ausgeschlossen worden war. Er gründete seine eigene politische Partei, die sich National Faschistische Partei nannte. Mussolini kam im Oktober 1922 an die Macht, nachdem ihn König Viktor Emanuel III. zum Ministerpräsidenten ernannt hatte, um einen Bürgerkrieg zu verhindern.

In Deutschland trat Adolf Hitler 1921 als Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) auf den Plan und wollte dem Erfolg von Mussolini nacheifern.

Die KPD beschloss daher, das Banner des Antifaschismus zu nutzen, um eine Bewegung zu bilden. Langer konstatiert, dass die Ideen des „Faschismus“ und des „Antifaschismus“ der KPD „undifferenziert“ waren und der Begriff „Faschismus“ nur ein rhetorischer war, um die eigene aggressiv-oppositionelle Rolle zu unterstreichen.

Sowohl die kommunistischen als auch die faschistischen Systeme stützten sich auf den Kollektivismus und staatlich geplante Volkswirtschaften. In beiden Systemen wurde das Individuum von einem mächtigen Staat kontrolliert. Und schließlich begingen beide Systeme im großen Stil Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Mitglieder des Roten Frontkämpferbunds, 1928: Sie wollten damals den Kommunismus in Deutschland errichten. Foto: Fox Photos/Getty Images

Antifaschismus als antikapitalistischer Kampfbegriff

Im Jahr 2016 stellte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in seinem Jahresbericht fest: Aus Sicht der Linksextremisten beziehe sich die von der Antifa gebrauchte Bezeichnung „Faschismus“ nicht auf Faschisten, sondern dieser sei lediglich ein Etikett für „Kapitalismus“.

Während die Linksextremisten also behaupten, den „Faschismus“ zu bekämpfen und damit Attacken auf andere Gruppen rechtfertigen, begründen sie mit dem Begriff „Faschismus“ den „Kampf gegen das kapitalistische System“ im Allgemeinen. Unter Kapitalismus verstehen Antifa-Anhänger wiederum „die untrennbare Einheit von demokratischem Rechtsstaat und marktwirtschaftlicher Eigentumsordnung“, so der BfV. Damit richtet sich der „antifaschistische Kampf“ gegen alle „Personen oder Institutionen, die der eigenen ideologischen Weltsicht nach als ‚faschistisch‘ angesehen werden.

Diese Strategie gab es laut Langer schon seit den Anfängen: Für die Kommunisten in Deutschland war „Antifaschismus“ einfach gleichbedeutend mit „Antikapitalismus“. Und dahinter stecke eine Absicht. Langer schreibt:

„Faschismus und Antifaschismus wurden von der KPD als undifferenzierte, polemische Kampfbegriffe ins politische Vokabular eingeführt. Die Kommunisten verstanden unter Antifaschismus Antikapitalismus. Demnach waren für die KPD alle anderen Parteien faschistisch, insbesondere die SPD.“

Die Beschreibung der Antifa auf der Website des Verfassungsschutzes Mecklenburg-Vorpommerns stellt fest, dass sich an dieser doppeldeutigen Definition bis heute nichts geändert hat:

„‚Antifaschismus‘ als Begriff wird auch von Demokraten verwendet, um ihre Ablehnung des Rechtsextremismus zum Ausdruck zu bringen. Mehrheitlich nehmen jedoch Linksextremisten diesen Begriff für sich in Anspruch. Sie behaupten, dass der kapitalistische Staat den Faschismus hervorbringe, zumindest aber toleriere. Daher richtet sich der Antifaschismus nicht nur gegen tatsächliche oder vermeintliche Rechtsextremisten, sondern immer auch gegen den Staat und seine Vertreter, insbesondere Angehörige der Sicherheitsbehörden.“

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Putschpläne für Deutschland 1923

Am 23. August 1923 hielt das Politbüro der Kommunistischen Partei Russlands ein Geheimtreffen ab, bei dem sich alle wichtigen Funktionäre für einen bewaffneten Aufstand in Deutschland aussprachen.

Doch der Aufstand scheiterte und führte nur in Hamburg am 23. Oktober 1923 zu einer bewaffneten Aktion von KPD-Aktivisten, die bereits nach 24 Stunden von Polizeikräften niedergeschlagen wurde.

Am 10. Juli 1932 fand in der Berliner Philharmonie der Reichseinheitskongress der KPD statt. Dabei wurde die „Antifaschistische Aktion“ ausgerufen. Seit den 1970er Jahren griffen K-Gruppen das Logo der „Antifaschistischen Aktion“ in abgewandelter Form wieder auf. Foto: Gemeinfrei

Die „Braunhemden“ der SA übten zudem für ihre politischen Ziele Gewalt und Einschüchterung aus. Am 9. November 1923 unternahm Hitler vor der Münchner Feldherrnhalle seinen gescheiterten Putschversuch.

Im Juli 1932 rief die KPD unter dem Banner der Einheitsfront die „Antifaschistische Aktion“ aus, womit sie sich von der republikstreuen SPD abgrenzte, die sie als „faschistischen“ Hauptfeind ablehnte.

Der „Antifaschistischen Aktion“ schlossen sich derweil Menschen an, die sich gegen den Aufstieg des tatsächlichen Faschismus in Deutschland wandten, ohne dass sie sich der Verbindung zu Moskau bewusst waren.

So nennt sich die Antifa in Deutschland bis heute und auch Antifa-Organisationen anderer Länder gingen daraus hervor.

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Linke Gewalt stärkte die NSDAP

Allerdings erzielten die antifaschistischen „Häuserschutzstaffeln“ und „Selbsthilfegruppen“ weitgehend nicht den gewünschten Effekt. Die anhaltende Taktik von Gewalt und Einschüchterung, welche von den Antifa-Gruppen ausging, trieb viele Menschen den aufstrebenden Nationalsozialisten in die Arme.

„Die gewalttätige revolutionäre Rhetorik der Kommunisten, welche die Zerstörung des Kapitalismus und die Schaffung eines sowjetischen Deutschlands ankündigte, erschreckte die Mittelschicht, die nur zu gut wusste, was mit ihren Pendants in Russland nach 1918 passiert war“, schreibt Richard J. Evans in seiner Trilogie „Das Dritte Reich“.

„Entsetzt über das fehlgeschlagene Krisenmanagement der Regierung und in verzweifelter Angst wegen des Aufstiegs der Kommunisten, fing sie [die Mittelschicht] an, die zerstrittenen Splitter-Fraktionen der konventionellen Rechten zu verlassen und sich den Nazis zuzuwenden.“

KPD als stalinistische Partei

Die KPD, die von Anfang an ein Mitglied der Komintern gewesen war, wandelte sich indessen „binnen weniger Jahre zu einer stalinistischen Partei“ – sowohl ideologisch als auch logistisch. Sie wurde sogar „finanziell abhängig von der Moskauer Zentrale“ schreibt Langer.

Damit standen die Führer der KPD samt der Antifa und ihren Anhängern an der Basis unter dem Befehl des sowjetischen Apparates. Wegen der stalinistischen Verbindung sprechen manche Antifa-Anhänger davon, dass man die Vergangenheit kritisch sehen müsse. Schließlich wurden laut dem „Schwarzbuch des Kommunismus“ in der Sowjetunion mindestens 20 Millionen Menschen getötet.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden viele KPD-Führer leitende Funktionäre der DDR, einschließlich ihres berüchtigten Ministeriums für Staatssicherheit.

Ein Kampfbegriff – bis heute

„Antifaschismus stellt eher eine Strategie als eine Ideologie dar“.

Dieser Satz aus Langers Rückblick gilt bis heute. Der „Antifaschismus“ wurde im Deutschland der 1920er-Jahre von der KPD ins Spiel gebracht, schreibt er – nicht als legitime Bewegung gegen den später in Deutschland entstehenden Faschismus, sondern „als antikapitalistischer Kampfbegriff“.

Antifa-Anhänger besprühen einen Laden im französischen Nantes, 2014. Foto: Frank Perry/AFP/Getty Images

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „The Communist Origins of the Antifa Extremist Group“. (deutsche Bearbeitung rf, il)

Eine frühere Version dieses Artikels wurde am 3. Juni 2020 veröffentlicht.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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