Über Taurus-Marschflugkörper „nicht weiter äußern“: Regierung will weniger über Waffen für Ukraine informieren

Die Bundesregierung will über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine künftig weniger detailliert berichten als bisher. Keine Informationen soll es demnach auch zu möglichen Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern geben.
«Ganz allgemein wissen wir, dass solche Fähigkeiten für die Ukraine sehr wichtig sind», sagt Rutte zur Taurus-Frage. (Archivbild)
Mit Blick auf die Taurus-Marschflugkörper sagte Regierungssprecher Kornelius, Deutschland unterstütze die Ukraine militärisch, und dies schließe auch „das Thema Long Range Fire“ ein, „also Marschflugkörper mit einer gewissen Reichweite“.Foto: Andrea Bienert/Bundeswehr/dpa
Epoch Times12. Mai 2025

Die Bundesregierung will über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine künftig weniger detailliert berichten als bisher. Regierungssprecher Stefan Kornelius verwies am Montag in Berlin auf den Wunsch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), „weniger über einzelne Waffensysteme zu diskutieren“. Auch über etwaige Pläne zu einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern „werden wir uns nicht weiter äußern“, sagte Kornelius weiter.

Das Verteidigungsministerium nannte für die größere Zurückhaltung taktische Gründe. Es solle weiterhin Informationen darüber geben, „welche Waffen und Munition wir liefern“, sagte ein Sprecher. Anders sei dies bei Details wie etwa Stückzahlen bestimmter Lenkflugkörper. Diese Informationen seien „für die Öffentlichkeit nicht so wichtig“, jedoch „kann der russische Aggressor daraus Rückschlüsse ziehen“.

„Es macht keinen Sinn, dass die gegnerische Seite Details erfährt“, sagte auch Kornelius. Solche Einzelheiten sollten nicht mehr wie bisher kommuniziert werden, „weil es nicht der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine hilft“. Der Sprecher verwies darauf, dies werde auch von anderen europäischen Regierungen ähnlich gehandhabt.

[etd-related posts=“5109705,5105801″]

„Marschflugkörper mit einer gewissen Reichweite“ bei Unterstützung enthalten

Mit Blick auf die Taurus-Marschflugkörper sagte Kornelius, Deutschland unterstütze die Ukraine militärisch, und dies schließe auch „das Thema Long Range Fire“ ein, „also Marschflugkörper mit einer gewissen Reichweite“. Die Bundesregierung werde aber „nicht offenlegen, wie diese Unterstützung im Detail aussieht“.

Die Ukraine hat schon lange um die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper gebeten. Während der frühere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dies stets unter Hinweis auf eine Eskalationsgefahr ablehnte, äußerte sich Merz wiederholt dafür offen. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte nun, das Thema werde „völlig überbewertet“. Es gebe hier in der Diskussion eine unangemessene Konzentration auf ein bestimmtes Waffensystem.

[etd-related posts=“5109605,5104805″]

Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) erinnerte daran, dass Merz sich bisher dafür ausgesprochen habe, „dass der Taurus schnellstmöglich geliefert wird“. In der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv kritisierte er ein nun ausweichendes Verhalten des neuen Kanzlers.

Nouripour selbst sprach sich erneut für Taurus-Lieferungen aus. „Die Waffensysteme werden gebraucht in der Ukraine“, sagte er. Daher hoffe er, „dass es alsbald gelingt, dass wir der Ukraine helfen“ mit dem, was sie brauche. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion