Umfrage: Piloten nehmen häufiger Kurzschlaf im Cockpit

Die Piloten von Verkehrsflugzeugen nehmen sich einer Umfrage zufolge häufiger einen Kurzschlaf während des Fluges.
Das sogenannte „Napping“ sei kein Randphänomen mehr, sondern weit verbreitete Realität, sagte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und warnt vor Sicherheitsrisiken.
Grundsätzlich sei eine kontrollierte Ruhepause für eines der zwei Besatzungsmitglieder während des Reiseflugs unproblematisch, so die VC. In der Zeit zwischen Start und Landung wird zudem üblicherweise mit Autopilot geflogen.
Von der Ausnahme zum Standard
„Was ursprünglich als kurzfristige Erholungsmaßnahme vorgesehen war, hat sich zu einem dauerhaften Mittel gegen strukturelle Überlastung entwickelt“, erklärt VC-Vizepräsidentin Katharina Dieseldorff.
Insbesondere in den Sommermonaten verschärfe sich die Lage: „Piloten berichten uns, dass sie ihre Einsätze trotz starker Ermüdung absolvieren. Ursache sind enge Dienstpläne, Personalmangel und zunehmender operativer Druck.“
An der nicht repräsentativen Umfrage haben laut VC mehr als 900 Piloten aus nahezu allen deutschen Airlines teilgenommen. 93 Prozent hätten berichtet, in den vergangenen Monaten während eines Fluges einen Kurzschlaf eingelegt zu haben. 44 Prozent der Teilnehmer nutzten die Möglichkeit zur Ruhe auf ihren Einsätzen regelmäßig.
Erschöpfung gefährdet die Sicherheit
Die VC nennt keine Unternehmen mit riskanter Crew-Planung. In einem allgemeinen Appell heißt es: „Eine Unternehmenskultur, die Ermüdung verharmlost oder ignoriert, ist ein Sicherheitsrisiko.
Die VC fordert entschiedenes Handeln von Airlines, Behörden und Politik – zum Schutz der Crews und der Fluggäste.“ Notwendig seien bessere Überwachung der Flugdienstzeiten sowie ein wissenschaftsbasiertes Risikomanagement gegen Erschöpfung. (dpa/red)
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