Viele Einzelhändler fürchten schlechtes Weihnachtsgeschäft
Wegen der wirtschaftlichen Dauerkrise in Deutschland werden die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr in vielen Familien voraussichtlich ein wenig bescheidener ausfallen: Nur eine Minderheit von 10 Prozent der Einzelhändler erwartet nach einer Unternehmensumfrage des Münchner ifo Instituts ein gutes Weihnachtsgeschäft.
Knapp die Hälfte rechnet demnach mit durchschnittlichen Umsätzen, ein Viertel erwartet ein schlechtes Geschäft. „Viele Händler gehen ohne große Hoffnung in die wichtigste Verkaufsphase des Jahres“, sagte ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe.
[etd-related posts=“5291447″]
Die Erwartungen fallen düsterer aus als im Vergleich zum Vorjahr: 42,2 Prozent der Einzelhändler rechnen mit einem schlechteren Jahresendspurt als 2024, 35 Prozent planen mit unveränderten Umsätzen. Lediglich 7 Prozent erwarten eine Verbesserung zum Vorjahr.
Ein Blick auf die einzelnen Segmente zeigt ein durchweg trübes Bild – mit einer Ausnahme: Im Bucheinzelhandel überwiegen die optimistischen Stimmen. Die Händler von Spielwaren sind dagegen besonders pessimistisch – sonst ein starker Bereich im vorweihnachtlichen Handel. Hier erwartet rund jeder zweite Händler ein schlechteres Ergebnis.
Konsumklima hellt sich leicht auf
Die Verbraucher in Deutschland haben zuletzt eine größere Neigung zu Anschaffungen und einen geringeren Hang zum Sparen gezeigt.
Der Konsumklima-Indikator für Dezember stieg im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,9 Zähler auf minus 23,2 Punkte, wie das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Donnerstag mitteilten. „Die Daten deuten auf ein stabiles Weihnachtsgeschäft hin“, erklärte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Die Verbraucher seien „in einer vergleichbaren Konsumlaune wie im letzten Jahr“, fuhr er fort. „Das zeigt auf der einen Seite eine gewisse Stabilität bei der Konsumstimmung, andererseits aber auch, dass die Konsumenten kurzfristig keine durchgreifende Erholung erwarten.“
[etd-related posts=“5183467,5093590″]
Die Sparneigung sank den Angaben zufolge um 2,1 Zähler auf 13,7 Punkte. Die Anschaffungsneigung stieg um 3,3 Zähler auf minus 6,0 Punkte. In diesem Jahr lag dieser Teilindikator nur im April höher.
Die Einkommensaussichten der Verbraucher hingegen verschlechterten sich laut GfK und NIM um 2,4 Zähler auf minus 0,1 Punkte. Auch bewerteten sie die Konjunkturaussichten schlechter – der Indikator sank um 1,9 Zähler auf minus 1,1 Punkte.
Das Konsumklima gilt als wichtiger Indikator für das Konsumverhalten der Verbraucher, welches wiederum eine wichtige Säule der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland ist.
GfK und NIM führen dazu monatlich Interviews mit Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 30. Oktober bis zum 10. November rund 2.000 Menschen befragt.
Das Konsumklima bezieht sich dabei auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.(dpa/dts/afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion