Wadephul trifft sich mit dem indischen Premier

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) will in seinen für Mittwoch geplanten Gesprächen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi und seinem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar auch die Differenzen mit Blick auf den Ukraine-Krieg ansprechen.
Wadephul sagte in der indischen Wirtschaftsmetropole Bangalore vor dem Weiterflug nach Neu-Delhi dem Sender „Welt TV“: „Die deutsche Position ist doch vollkommen klar: Das ist ein völkerrechtswidriger Krieg. Alle Staaten haben ein Interesse daran, dass die regelbasierte Ordnung aufrechterhalten wird – auch Indien.“
„Es gilt nicht das Recht des Stärkeren“
Indien habe Konflikte mit Nachbarländern wie China über Grenzverläufe und deswegen „auch ein Interesse daran, dass solche Fragen genauso beantwortet werden, wie wir sie beantworten: Das Recht ist einzuhalten, und es gilt nicht das Recht des Stärkeren.“
Deutschland habe eine sehr klare Position zum russischen Krieg. Wadephul: „Die werde ich natürlich auch mit meinem indischen Kollegen morgen diskutieren. Ich habe ja auch die Gelegenheit, Premier Modi persönlich abends noch zu sehen, und werde auch mit ihm diese Fragen besprechen.“
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Wadephul für engere Zusammenarbeit
Nicht irritiert zeigte sich der Minister von den Bildern am Vortag aus Shanghai, die Modi zusammen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Hand in Hand bei einem Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping gezeigt hatten.
„Ich weiß, dass Indien von jeher eine unabhängige Position eingenommen hat. In Zeiten des Kalten Krieges war Indien Mitglied der sogenannten Blockfreien.“ Und diese Position habe Indien auch jetzt wieder eingenommen.
Wadephul plädierte für eine enge Zusammenarbeit mit Indien: „Das ist ein Land, das große Chancen der Zusammenarbeit mit Deutschland bietet. Das habe ich gerade heute hier bei dem Besuch vieler Wirtschaftsunternehmen feststellen können. Diese Möglichkeiten müssen wir nutzen. Deutschland braucht globale Partner und Indien gehört sicherlich zu den privilegierten Partnern, die wir uns suchen müssen.“
Auswärtiges Amt nennt Indien „Wirtschafts-Powerhaus“
„Indien ist für uns einer der zentralen Partner weltweit, um uns wirtschaftsstrategisch breiter und sicherer aufzustellen“, hatte der CDU-Politiker bereits vor seiner Abreise erklärt. „Wir wollen unsere Beziehungen in der gesamten Bandbreite weiter vertiefen und insbesondere dort stärken, wo das Potenzial noch schlummert.“ Dies sei im gegenseitigen Interesse beider Länder.
„Um unsere Wirtschaftsbeziehungen auf die nächste Stufe zu heben, sollten wir das geplante Freihandelsabkommen zwischen Indien und der EU nun so schnell wie möglich abschließen“, erklärte Wadephul. Die Bundesrepublik setze sich dafür ein.
Das Auswärtige Amt bezeichnete Indien auf X als „Wirtschafts-Powerhaus“ und die Tech-Metropole Bangalore als „Turbine dieses Kraftwerks“. Demnach greifen dort „Technologie, Innovation und Wissensaustausch ineinander“. Davon profitierten die Wirtschaft und Unternehmen auf indischer wie deutscher Seite, hieß es weiter. (dts/afp/red)
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