Weiterer Charterflug mit 190 Afghanen in Hannover erwartet – Unklarheiten bei Visavergabe

In Hannover soll heute erneut ein Flugzeug mit Menschen aus Afghanistan landen. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, sollen rund 190 Personen an Bord des Fliegers sein.
Das Flugzeug sollte den Planungen zufolge am Mittwoch in Islamabad starten und am Tag darauf in Hannover landen. Das Bundesinnenministerium wollte den Flug auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren.
Zum Teil hätten die Betroffenen wegen langwieriger Prüfungen der deutschen Behörden seit Monaten in Pakistan auf ihre Ausreise gewartet. Vor dem Abflug hatte es jedoch verschiedene Unklarheiten bei mehreren Personen gegeben, wie die „Welt“ berichtet.
Demnach habe die Bundespolizei mindestens drei Visa kurzfristig für ungültig erklärt. Warum die Dokumente nach vorheriger monatelanger Prüfung durch deutsche Behörden in letzter Minute widerrufen worden seien, ist noch unklar.
Weiter heißt es, dass mehrere Personen am Mittwoch in ihrem Fahrzeug auf dem Weg zum Flughafen gestoppt und zurück geschickt worden seien. Danach durften sie doch weiterreisen und am Flughafen hieß es erneut, dass sie nicht nach Deutschland gebracht würden.
2.800 gefährdete Afghanen warten in Pakistan
Derzeit warten nach Angaben der Bundesregierung noch rund 2.800 gefährdete Afghanen mit einer Aufnahmezusage für Deutschland in Pakistan auf eine Ausreise. Sie müssen dort ein Visaverfahren mit Sicherheitsüberprüfung durchlaufen.
In der Zwischenzeit werden sie von der staatlichen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt. Die Kosten trägt die Bundesregierung. Die GIZ teilte dem RND auf Anfrage mit, die Ausgaben für Unterbringung, Versorgung, medizinische Dienstleistungen und psychosoziale Betreuung hätten sich zwischen 2022 bis einschließlich 2024 auf 82,7 Millionen Euro belaufen.
Die pakistanische Regierung hat in den vergangenen Monaten den Druck auf Afghanen verschärft, das Land zu verlassen – entweder in Richtung eines Drittstaates oder aber zurück nach Afghanistan. Dort herrschen seit August 2021 wieder die militant-islamistischen Taliban, die Menschenrechte missachten und besonders Frauen unterdrücken. (dts/red)
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