Luftabwehrsystem Patriot: Deutschland ist bereit, zwei an die Ukraine zu liefern

US-Präsident Trump hat die Lieferung von weiteren Verteidigungswaffen an die Ukraine angekündigt, bezahlt werden sollen sie von den Europäern. Deutschland plant, zwei Systeme zu finanzieren. Ein Patriot-System kostet umgerechnet rund 350 Millionen Euro.
Trump erwägt laut «WSJ», der Ukraine ein weiteres Patriot-Luftabwehrsystem zur Verfügung zu stellen. (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt die Verbündeten immer wieder zu einer Stärkung der ukrainischen Luftabwehr.Foto: Jens Büttner/dpa
Epoch Times14. Juli 2025

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, der Ukraine mehrere Patriot-Luftabwehrsysteme liefern zu wollen. Trump vollzog damit eine Kehrtwende in seiner bisherigen Politik gegenüber Kiew und Moskau, bisher hatte er zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine abgelehnt.

Die Patriot-Systeme, deren genaue Zahl nicht genannt wurde, sollen demnach von den europäischen Verbündeten bezahlt werden.

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Deutschland ist nach Regierungsangaben bereit, zwei Systeme zu finanzieren. Selenskyj hatte bereits in Rom von einer Zusage Deutschlands gesprochen. Ein Patriot-System kostet umgerechnet rund 350 Millionen Euro. Für die Munition kommen weitere 3,5 Millionen Euro pro Abwehr-Rakete hinzu.

Russlands Angriffe stellen die ukrainische Luftabwehr derzeit auf eine harte Probe.

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Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt die Verbündeten immer wieder zu einer Stärkung der ukrainischen Luftabwehr. Neben dem deutschen System Iris-T kommt dabei den Patriots eine besondere Bedeutung zu.

Zur Bekämpfung von größeren Zielen

Das Flugabwehrraketen-System Patriot gibt es seit Anfang der 1980er Jahre. Die USA beschreiben es als ihr „fortschrittlichstes“ Luftabwehrsystem. Bei der Bundeswehr ist es seit 1989 im Einsatz. Das Waffensystem des US-Herstellers Raytheon dient der Bekämpfung von größeren Zielen in der Luft wie Flugzeugen, Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern.

Das bodengestützte Patriot-System ist mobil, die Abschussrampen können auf Lastwagen montiert werden. Eine Patriot-Batterie kann bis zu 50 Ziele im Blick behalten und fünf Objekte gleichzeitig bekämpfen. Die Reichweite beträgt laut Bundeswehr rund 68 Kilometer.

Der Name „Patriot“ ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung „Phased Array Tracking Radar to Intercept on Target“ – zu Deutsch: „Phasengesteuertes Verfolgungsradar zum Abfangen von Zielobjekten“.

Bis 17. April bereits drei Patriot-Systeme von Deutschland

Erkennt das Radarsystem ein Flugobjekt, wird computerunterstützt überprüft, ob es von Freund oder Feind stammt. Bei einem Angriff werden anfliegende Objekte mit gut fünf Meter langen Raketen des Systems bekämpft. Sie werden von bis zu acht zugehörigen Startgeräten abgefeuert, die auf Lastwagen montiert sind. Jeder Lkw trägt dabei zwischen vier und acht Raketen.

Deutschland hat bis zum 17. April dieses Jahres drei Patriot-Systeme an die Ukraine geliefert. Seit diesem Datum informiert die Bundesregierung die Öffentlichkeit aus taktischen Gründen nur noch sporadisch über Waffenlieferungen an Kiew. Neben den Patriot-Abwehrsystemen hat Deutschland eine große Anzahl von zusätzlichen Patriot-Lenkflugkörpern für die Ukraine bereitgestellt.

Nach Angaben des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hat die Ukraine bisher insgesamt acht Patriot-Luftabwehrsysteme von ihren Verbündeten erhalten: Neben denen aus Deutschland drei aus den USA, eines aus den Niederlanden und eines von Rumänien. Selenskyj hatte im April erklärt, sein Land wolle „mindestens zehn“ weitere Patriot-Systeme kaufen.

Fraglich ist allerdings, ob die Patriot-Systeme aus US-Beständen geliefert werden können oder neu bestellt werden müssen. Nato-Chef Mark Rutte sagte kürzlich, die Lieferung eines neuen Systems dauere derzeit zehn Jahre. Rutte und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) reisten am Montag zu Gesprächen nach Washington. (afp/red)



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