Zahl registrierter Schutzsuchender 2024 um rund 4 Prozent gestiegen

Die Zahl der registrierten Schutzsuchenden in Deutschland ist 2024 um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zum Jahresende waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden vom Montag rund 3,3 Millionen Menschen als Schutzsuchende erfasst.
Dabei handelt es sich um Ausländer, die sich unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland aufhalten.
2,7 Millionen haben anerkannten Aufenthaltstitel
2,7 Millionen von ihnen haben einen humanitären Aufenthaltstitel und damit einen anerkannten Schutzstatus. Bei 427.000 Menschen sei noch nicht rechtskräftig über ihr Gesuch entschieden. 171.000 seien zum Jahresende 2024 ausreisepflichtig gewesen, darunter wurden 136.000 geduldet.
Diese Zahl ist seit 2022 gesunken. Damals waren noch 219.000 Ausreisepflichtige geduldet im Land. Ende 2023 lag die Zahl bei 157.000. Nach Angaben der Statistiker dürfte der Rückgang mit der Einführung des Chancen-Aufenthaltsrechts Ende 2022 zusammenhängen.
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Wer zum Stichtag 31. Oktober 2022 mindestens fünf Jahre geduldet oder mit Erlaubnis in Deutschland gelebt hat, kann für 18 Monate ein Chancen-Aufenthaltsrecht beantragen. Innerhalb dieser Zeit müssen die Betreffenden dann unter anderem Deutschkenntnisse und einen gesicherten Lebensunterhalt nachweisen.
Voraussetzung für die Gewährung des Chancen-Aufenthaltsrechts ist außerdem, dass sie nicht wegen einer Straftat verurteilt wurden und sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland bekennen. Unter Umständen bekommen sie eine dauerhafte Bleibeperspektive. Wer diesen Aufenthaltstitel hat, zählt dem Statistikamt zufolge nicht mehr zu den Schutzsuchenden.
Ukraine, Syrien, Afghanistan, Irak
Knapp 1,1 Millionen Schutzsuchende stammten Ende 2024 aus der Ukraine – ein Plus von 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 713.000 Menschen kamen ursprünglich aus Syrien, 348.000 aus Afghanistan. Aus dem Irak stammten 190.000 Menschen und 157.000 aus der Türkei.
Verhältnismäßig große Anstiege gab es bei Menschen aus Kolumbien und Venezuela, einen starken prozentualen Rückgang gab es bei Georgiern.
Wer 2024 neu einreiste, kam am häufigsten aus der Ukraine, hier wurden 138.000 Ersteinreisen verzeichnet. Das waren fast dreimal so viele wie aus dem zweithäufigsten Herkunftsland Syrien mit 49.000 Ersteinreisen.
Die Schutzsuchenden waren zum Jahresende 2024 im Durchschnitt knapp 32 Jahre alt und lebten seit rund 6,5 Jahren in Deutschland. 27 Prozent waren minderjährig. Der Frauenanteil lag bei 45 Prozent.
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Verteilung in Deutschland
Auch auf Ebene der Bundesländer sind deutliche Unterschiede zu beobachten. In den ostdeutschen Flächenländern haben Schutzsuchende einen erheblich größeren Anteil an der Zuwanderung. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung in Westdeutschland (15,7 Prozent) ist etwa doppelt so hoch wie in Ostdeutschland (7,6 Prozent; ohne Berlin).
In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt waren 42 Prozent und in Thüringen 39 Prozent der ausländischen Bevölkerung zum Jahresende 2024 Schutzsuchende – im Bundesdurchschnitt traf dies nur auf 24 Prozent der Ausländer zu.
Insbesondere in Bayern (17 Prozent), Baden-Württemberg (18 Prozent) und Berlin (20 Prozent) fiel der Anteil der Schutzsuchenden an der ausländischen Bevölkerung niedriger aus. (dts/afp/red)
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