Professor Wiesendanger: NATO-Länder haben im Prinzip nur Befehle befolgt

Der Hamburger Professor Dr. Roland Wiesendanger gehört zu den ganz frühen Kritikern der Corona-Politik. Im Interview mit Epoch Times spricht er über einen Wissenschaftsbetrug für 9 Millionen US-Dollar, die Angriffe gegen ihn und warum er eine Aufarbeitung für notwendig hält.
Titelbild
Von 19. November 2025

Frühzeitig in der Pandemie hat der Bundesnachrichtendienst (BND) den Ursprung des Coronavirus im Hochsicherheitslabor in Wuhan verortet. Über diese hohe Wahrscheinlichkeit wurde das Kanzleramt informiert. Der Öffentlichkeit blieb es unbekannt.

Der Physiker Professor Roland Wiesendanger stellte eigene Nachforschungen an und kam zu demselben Ergebnis. Nach der Veröffentlichung seiner Arbeit war er massiven Angriffen ausgesetzt. Epoch Times sprach mit ihm darüber und wie eine Aufarbeitung dieser Zeit zu bewerkstelligen ist. 

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Der BND soll das Kanzleramt bereits 2020 darüber informiert haben, dass er mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 bis 95 Prozent davon ausgeht, dass ein Laborunfall in Wuhan die Ursache der Pandemie gewesen ist. Die Öffentlichkeit wurde jedoch bis jetzt nicht darüber informiert. Welche Auswirkungen hatte dies auf die Pandemiepolitik und wie erklären Sie sich dies?

Ja, das ist tatsächlich eine sehr entscheidende Frage. Denn es war ja so, dass die damalige Bundeskanzlerin, Frau Merkel, in einer berühmten Fernsehansprache im März 2020 von der größten Herausforderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs sprach. Und wir wissen natürlich heute auf Basis der RKI-Protokolle, die bekannt geworden sind, dass dies nicht im Einklang war mit dem tatsächlichen Infektionsgeschehen.

Die Frage ist also, warum hat Frau Merkel damals von der größten Herausforderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs gesprochen? Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass das im Zusammenhang steht mit den Informationen, die der BND an die Kanzlerin gegeben hat. Dass also dieser Virusursprung aus dem Labor eine besondere Gefahr darstellen könnte. Das ist im Moment nur eine Vermutung, die dringend hinterfragt werden muss.

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Wir wissen aber durch entsprechende Anhörungen vor einem britischen Untersuchungsausschuss, dass ein ehemaliges Kabinettsmitglied des Premiers Boris Johnson tatsächlich unter Eid ausgesagt hat, dass Lockdowns in Großbritannien ausgelöst wurden durch die Bewusstseinsmachung der Gefahr eines künstlich erzeugten Virus, eines  menschengemachten Virus. Das hat er unter Eid wörtlich zu Protokoll gegeben. Das heißt also, es ist davon auszugehen, dass auch in anderen europäischen Staaten eben das der Auslöser für diese drastischen Maßnahmen bis hin zu Grundrechtseinschränkungen war.

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Und wie hängt das damit zusammen, dass man das nicht öffentlich gemacht hat, was man über die eigenen Geheimdienste erfahren hat?

Man möchte natürlich zunächst einmal die Bevölkerung nicht beunruhigen. Das ist verständlich und nachvollziehbar. Aber es ist ja so, dass wir jetzt, viele Jahre nach der Pandemie, tatsächlich eben eine Aufklärungsarbeit brauchen. Wir müssen wissen, warum es zur Aussetzung von Grundrechten kam, warum eben Schulen geschlossen werden mussten und warum eben Kinder letztlich diese negativen Auswirkungen der Pandemiepolitik zu spüren bekommen haben.

Und da muss spätestens jetzt durch die Arbeit von Untersuchungsausschüssen geklärt werden, was der Auslöser war. Gleichsam ist es wichtig, auch entsprechend zu untersuchen, wie es dazu kam, dass europaweit praktisch die gleichen Maßnahmen auch entsprechend verhängt worden sind. Es gibt Aussagen einer ehemaligen Gesundheitsministerin vor dem niederländischen Parlament, die öffentlich ausgesagt hatte, dass auch die Gesundheitsminister anderer NATO-Staaten tatsächlich NATO-Richtlinien folgen mussten. Das heißt, es gibt Aussagen, wonach offensichtlich auch die Gesundheitsminister der NATO-Länder im Prinzip hier nur Befehle befolgt haben.

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Das ist ein Aspekt, der tatsächlich extrem kritisch ist und der dringend einer Aufarbeitung bedarf. Dies würde natürlich auch erklären, warum Schweden als eines der wenigen europäischen Länder einen eigenständigen und erfolgreichen Weg in der Pandemie gehen konnte, weil es damals noch nicht NATO-Mitgliedsland war. Das sind interessante Aspekte, die es aufzuarbeiten gilt.

Schweden wählte einen Weg mit mehr Selbstverantwortung. Hauptverantwortlich dafür war der Chefepidemiologe Anders Tegnell (r.), hier während einer Pressekonferenz am 18. Mai 2020 in Stockholm. Foto: Jonas Ekstromer/TT News Agency/AFP über Getty Images

Und es gilt, insbesondere auch die Frage zu klären, was multinationale Organisationen wie die NATO, aber auch europäische Organisationseinheiten wie das Europäische Center for Disease Control and Prevention (ECDC) da letzten Endes bewirkt haben. Man findet in offiziellen Dokumenten immer wieder auch das Stichwort „law enforcement“. Das heißt, dass man hier von der Ebene multinationaler Organisation letzten Endes etwas durch Zusammenarbeit von Zivilschutz, Polizei und Justiz durchsetzen wollte.

Und die Frage, die es aufzuklären gilt, ist: Was ist da eigentlich in der „law enforcement“-Befehlskette alles passiert, auf der Ebene einer multinationalen Organisation bis hin in Deutschland auf der Ebene der Bundesländer? Denn die Bundesländer waren für die polizeilichen und gesundheitspolitischen Maßnahmen sowie die Schulschließungen verantwortlich. Was ist da eigentlich konkret abgelaufen? Und was bedeutet das für die Zukunft? Sind wir hier in Deutschland – und natürlich auch in anderen Staaten – überhaupt noch unabhängig? Gibt es, wenn man von „law enforcement“, von der Ebene multinationaler Organisationen spricht, dann die Möglichkeit überhaupt noch, dass die Justiz unabhängig und frei arbeiten kann in den jeweiligen Ländern?

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Es muss die Frage geklärt werden, ob eigentlich nur noch Befehle von multinationalen Organisationen befolgt wurden – und wie wird das zukünftig sein? Wir sehen ja eine dramatische Machtverschiebung hin von den einzelnen Nationalstaaten zu multinationalen Einheiten. Auf EU-Ebene genauso wie auf der Ebene der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Und das ist höchst dramatisch. Wir sind hier im Deutschen Bundestag. Letztlich geht es um die Grundrechte, die uns laut Verfassung zustehen. Und es geht auch um den demokratisch-freiheitlichen Rechtsstaat. Und das bedeutet, dass auch die deutsche Justiz unabhängig sein muss von einem „law enforcement“ multinationaler Organisationen.

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Die Zoonose-Theorie als mögliche Erklärung für die Pandemie besitzt laut Ihnen keine fundierte wissenschaftliche Grundlage. Wie erklären Sie sich, dass sie trotzdem so weit verbreitet wurde und auch von namhaften Virologen vertreten wurde?

Nun, wir reden heute insbesondere von Wahrscheinlichkeiten der verschiedenen Möglichkeiten des Pandemieursprungs einer Zoonose. Aber auch von einer Freisetzung, einer gegebenenfalls fahrlässigen Freilassung. Einige vermuten auch eine absichtliche Freilassung eines Laborvirus. Man kann sagen, dass aufgrund der Wahrscheinlichkeiten, die man rein auf der Basis des Virusgenoms des Virus SARS-CoV-2 ausrechnen kann, das eben sehr spezielle Signaturen hat, was ein natürlich vorkommendes Virus nicht hat. Man spricht hier mittlerweile von Wahrscheinlichkeiten, die weit geringer als eins zu einer Milliarde sind. Also unglaublich geringe Wahrscheinlichkeiten für einen natürlichen Ursprung.

Das heißt, dass wir von einem Laborursprung ausgehen müssen. Die Tatsache, dass es zu Beginn der Pandemie hieß, „die Wissenschaft ist sich einig und es ist vollkommen klar, dass es eine Zoonose ist“, basierte im Wesentlichen auf zwei Publikationen, die beide keinen sogenannten Review-Prozess, also einen Begutachtungsprozess, durchlaufen haben.

Das war einerseits eine öffentliche Stellungnahme von 26 Virologen in dem medizinischen Journal „Lancet“ wo sie die Labortheorie als Verschwörungstheorie gebrandmarkt haben – ohne wissenschaftliche Grundlage. Und eine zweite, noch einflussreichere Veröffentlichung, in der Fachzeitschrift „Nature Medicine“. In dieser behaupteten fünf Autoren, es stehe fest, dass SARS-CoV-2 nur natürlichen Ursprungs sein könne.

„Focus“-Schlagzeile vom 13. Mai 2020: „‚Kompletter Unsinn‘: Drosten widerlegt Labor-Theorie und bügelt Nobelpreisträger nieder“ Foto: Bildschirmfoto focus.de

Es hat sich aber herausgestellt, dass selbst zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Arbeit diese fünf Autoren privat eine ganz andere Meinung hatten. Das konnte man herausfinden durch freigeklagte E-Mail-Korrespondenzen und Slack-Nachrichten. Es steht also fest, dass es sich hier um einen dramatischen Wissenschaftsbetrug handelte, den übrigens Anthony Fauci selbst initiierte. Er hatte diese Arbeit in Auftrag gegeben. Und der Erstautor dieser Arbeit hat tatsächlich kurz danach 9 Millionen US-Dollar bekommen, was schon allein höchst merkwürdig ist. Das ist eine gewaltige Summe, und es ist klar, dass dieser Wissenschaftsbetrug nicht geduldet werden kann. Wir, eine Gruppe von etwa 50 bis 70 internationalen Wissenschaftlern, haben auch eine internationale Petition gestartet, in der gefordert wird, dass diese Arbeit unbedingt zurückgezogen werden muss, weil sie einen Wissenschaftsbetrug darstellt. Und das ist leider bis zum heutigen Tag durch den Herausgeber dieser Zeitschrift nicht erfolgt.

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Also ging es um Geld und eigene Vorteile. Doch das betraf ja nicht nur einen Wissenschaftler, sondern mehrere haben plötzlich gegenteilige Aussagen gemacht.

Es ist klar, dass die Virologen, die selbst in diese hochgefährliche Gain-of-Function-Forschung mit pandemiefähigen Erregern involviert sind, kein Interesse hatten, dass die Bevölkerung erfahren hätte, dass dieses Virus aus dem Labor kommt. Wir reden hier allerdings nur von einem ganz kleinen Bruchteil von Virologen.

Die Virologie ist ein hochinteressantes Forschungsgebiet, aber es gibt eben einen ganz kleinen Teil, der menschenverachtende Forschung betreibt, bei der hochgefährliche pandemische Erreger an Menschen angepasst und noch gefährlicher gemacht werden. Und das stellt ein riesiges Gefahrenpotenzial dar. Das Schlimme ist, dass diese Virologen solche Arbeiten in sehr berühmten Zeitschriften wie „Nature“ und „Science“ immer wieder publizieren konnten mit der Aussage, dass sie in der Lage wären, Viren so zu modifizieren und extrem gefährlich zu machen, um das sogenannte Pandemiepotenzial aufzeigen zu können.

Das heißt also, je gefährlicher ein Virus wird, das man im Labor züchten kann, desto aufsehenerregender wird das Ganze und umso hochrangiger konnten sie das publizieren und umso mehr Vorteile hatten diese Wissenschaftler. Es gab aber natürlich auch ein handfestes Interesse vonseiten militärischer Organisationen, weil diese Forschung im Prinzip nichts anderes als eine Verletzung der internationalen Biowaffenkonvention ist. Es sind ja nichts anderes als Biowaffen, die eingesetzt werden können. Und insofern haben militärische Kreise ein großes Interesse daran, dass diese menschenverachtende Forschung international nicht vollständig gebannt und verboten wird.

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Und das ist eben unser Kampf vonseiten der Wissenschaftler, hier Einhalt zu gebieten. Ich war Initiator der sogenannten Hamburger Erklärung im Jahr 2022. Wir fordern ein Moratorium dieser weltweit gefährlichen Gain-of-Function-Forschung mit pandemiefähigen Erregern. Wir fordern völkerrechtlich bindende Verträge zur Eindämmung dieser biosicherheitsrelevanten Forschung. Und wir fordern natürlich auch internationale Überwachungsmechanismen. Das muss kommen, um uns vor Gefahren zukünftiger Pandemien, ausgelöst durch Erreger aus Laboren, zu schützen.

Die WHO informierte spät über den Ausbruch in China und verhielt sich auch sehr zurückhaltend, was die Aufklärung zum Ursprung und den Druck auf Peking zur Informationsweitergabe betraf. Auch die Bundesregierung hielt sich bekanntlich mit Kritik an Peking zurück und traf nur zögerliche Maßnahmen gegenüber Einreisenden aus China. Hatte man Angst vor wirtschaftlichen Nachteilen oder diplomatischen Verstimmungen? Oder warum dieser sanfte Kurs, der später in Lockdowns und Ausgangssperren in Deutschland auswuchs, die man nur aus China kannte?

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Ich möchte natürlich jetzt nicht spekulieren. Tatsache ist aber, dass gerade in der Frage des Virusursprungs die WHO total versagt hat. Das kann man schon allein dadurch festmachen, dass die WHO es nicht geschafft hat, sehr frühzeitig in der Pandemie zu Beginn des Jahres 2020 eine Untersuchungskommission in Wuhan tätig werden zu lassen.

Es war ja ein unglaubliches Hin und Her zwischen der WHO, China und anderen Staaten, bis es überhaupt zu einer gemeinsamen Untersuchungskommission kam. Und da mussten aber alle einzelnen Mitglieder erst mal von China bestätigt werden. Das heißt, wenn es keine Mitglieder waren, die China genehm waren, waren sie nicht zugelassen. Und das besonders Dramatische ist, dass zum Beispiel vonseiten der USA ausgerechnet Peter Daszak teilgenommen hat. Er war unter anderem Hauptantragsteller eines Antrags mit dem Kurztitel „Defuse“.

Sicherheitskräfte vor dem Wuhan Institute of Virology während des Besuchs des Teams der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das die Ursprünge der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) untersuchen sollte. Wuhan, Provinz Hubei, China, am 3. Februar 2021. Foto: Thomas Peter/Reuters

Dabei ging es darum, genau solche sarsartigen Coronaviren künstlich zu modifizieren und eine sogenannte Furin-Spaltstelle einzubauen. Diese erleichtert es dem Virus, in menschliche Zellen einzudringen. Das ist ein Antrag, den er gemeinsam mit dem Wuhan Institut für Virologie und anderen Einrichtungen gestellt hat. Und genau diese Person, die also die Verantwortung trägt für genau solche Forschungsarbeiten, wurde ausgewählt, um die Hintergründe des Virusursprungs aufzudecken.

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Also absurder kann das nicht sein. Der erste WHO-Untersuchungskommissionsbericht war nichts anderes als eine Weißwaschung. Das „Wall Street Journal“ sprach von einem „Wuhan Whitewash“. Etwas anderes war das nicht. Und dann hat man ja eine zweite Kommission eingesetzt, das sogenannte SAGO Komitee [SAGO steht für Scientific Advisory Group for the Origins of Novel Pathogens – also die wissenschaftliche Beratungskommission für die Ursprünge neuartiger Krankheitserreger, Anm. d. Red].

Und da waren ebenfalls wieder Vertreter, die höchstes Eigeninteresse daran hatten, dass dieses Virus nicht aus dem Labor kommt. Das heißt, die WHO hat nichts gelernt. Und da muss ich einfach sagen, man kann von einer so bedeutsamen weltweiten Organisation mehr erwarten. Auch die Bevölkerung muss mehr erwarten können, weil es ja um nichts weniger als auch um die Zukunftsvorsorge geht. Es sind die geeigneten Schlussfolgerungen zu treffen, um zukünftige Pandemien, verursacht durch Laborviren, auszuschließen.

Nachdem Sie ihre Arbeit zum wahrscheinlichen Ursprung des Coronavirus veröffentlicht haben, haben Sie nicht nur Zustimmung erfahren und Wertschätzung, sondern auch harsche Kritik. Und das sehr massiv. Wie erklären Sie sich das? Und wie sind Sie damit umgegangen?

Nun, diese harsche Kritik kam ja fast ausschließlich vonseiten der Medien. Ich habe Tausende Zuschriften bekommen, von Wissenschaftskollegen und -kolleginnen, von Bürgern, nicht nur aus Deutschland. Meine Pressemitteilung vom Februar 2021 ist ja innerhalb von zwei Tagen rund um die Welt gegangen. Ich habe auch von US-Bürgern, aber auch aus Südamerika, aus Indonesien positive Rückmeldungen bekommen.

Insbesondere die Mainstream-Medien sind mich scharf angegangen. Es war vorwiegend – und das möchte ich hervorheben – das ZDF, das noch am Abend der Veröffentlichung der Pressemitteilung vom 18. Februar 2021 einen Artikel online mit einem falschen Zitat veröffentlicht hat. Das Zitat wurde auch nicht autorisiert. Man hat das veröffentlicht, um einen Keil zwischen den Präsidenten der Universität, der das Ganze mitverantwortet hat, und mich zu treiben. Das war eine so perfide Strategie. So etwas habe ich mir von einem öffentlich-rechtlichen Sender nicht vorstellen können. Das war wirklich ein Skandal.

Wie ging es nach dem Artikel von „ZDF Online“ weiter?

In Folge ist auch die Stimmung bei anderen Mainstream-Medien umgeschwenkt. Wir wissen mittlerweile, was dahinterstand. Es war die Zeit, als die Politik drastische Zensurmaßnahmen verhängte, auch von den USA ausgehend. Das wissen wir durch die Twitter-Files und auch durch die Aussagen von Mark Zuckerberg. Und das Schlimme ist, dass man das jetzt in zukünftigen Pandemiefällen gerade auf europäischer Ebene noch verschärfen will. Letztlich soll damit berechtigte Kritik unterbunden und als Verschwörungstheorie abgetan werden. Der Laborursprung des Virus SARS-CoV-2 ist kein verschwörungstheoretischer Hintergrund, er ist real. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist so gigantisch, dass man von nichts anderem mehr ausgehen kann.

Das ZDF erklärt auch im April 2023 den Laborursprung noch zu einer Verschwörung. Foto: Bildschirmfoto von X

Sie haben doch bestimmt Ihre Aussage richtiggestellt gegenüber dem ZDF. Wie ist man damit umgegangen? Und gibt es eine wissenschaftliche Arbeit, die das widerlegt, was Sie zusammengetragen haben?

Nein, das ist ja das Besondere. Ich bin mit meiner Studie inhaltlich überhaupt nicht widerlegt worden. Da ist ja kein Virologe, weder in Deutschland noch international, an die Öffentlichkeit gegangen und hat gesagt, Herr Wiesendanger hat aber in dem und dem Punkt nicht recht, weil aus virologischer Sicht kann das gar nicht so sein. Das ist ja nicht geschehen. Es gab dazu keine einzige seriöse Rückmeldung. Stattdessen gab es nur pauschale Angriffe, in denen man mir vorwarf, dass ich angeblich nichtwissenschaftliche Quellen verwendet hätte. Man hat aber nicht gesehen, dass das mit Absicht passiert ist, weil ich dokumentieren wollte, wie der Gang gerade im Zusammenhang mit der Ursprungsfrage der Pandemie war. Da muss man dann natürlich auch auf entsprechende Artikel verweisen.

Und natürlich muss man, um Aussagen zu belegen, auch auf Dokumente, die zum Beispiel auf YouTube sind, zurückgreifen. Dass die Wissenschaft das als problematisch ansieht, ist absurd, wenn man bedenkt, wie viele Schüler und Studenten heutzutage auf YouTube-Lernvideos zurückgreifen. Sie nutzen das viel mehr als Schulbücher. Man sieht also, dass es überhaupt nicht um die Sache ging. Ich möchte auch an Luc Montagnier, einen Nobelpreisträger der Virologie, erinnern, der auch besondere Merkmale, nämlich HIV-Inserts im Genom von SARS-CoV-2 entdeckt hat. Er ging damit in Frankreich an die Öffentlichkeit und wurde selbst als Nobelpreisträger für Virologie extrem angegriffen. Auch die Vorwürfe, ich sei ja kein Virologe, sind an den Haaren herbeigezogen. Es gab hoch angesehene Virologen, die genau das Gleiche gesagt haben. Sie wurden aber durch staatliche Zensurmaßnahmen mundtot gemacht.

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Sie haben schon deutlich gemacht, dass Sie eine Aufarbeitung der Corona-Zeit für wichtig halten und dass Sie eine große Gefahr in der Gain-of-Function-Forschung sehen. Es gibt immer wieder das Argument, dass jetzt alles schon lange zurückliegt, dass Fehler gemacht wurden, weil man es nicht besser wusste. Jetzt sollte man mal einen Deckel darüber legen. Wie sehen Sie das? 

Ich möchte noch mal an den Anfang zurückkommen. Dass man es nicht besser wusste, kann nicht stimmen, weil wir ja jetzt wissen, dass der Bundesnachrichtendienst eben sehr frühzeitig gewarnt hat, dass ebendieses Virus zu einer Wahrscheinlichkeit von 80 bis 95 Prozent aus dem Labor kommt.

Und alle namhaften und seriösen Virologen haben auf diese Besonderheiten im Virusgenom hingewiesen. Das sind mindestens sieben Besonderheiten, und die haben natürlich auch Auswirkungen im medizinischen Sektor. Es ist nicht so, dass ein natürlich vorkommendes Virus genau gleich wirkt wie ein Virus aus dem Labor. Eines, das angepasst wurde an menschliche Zellrezeptoren und besonders leicht in menschliche Zellen eindringen kann. Es ist überhaupt nicht so, dass man das nicht gewusst hat.

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Wir wissen jetzt, dass der BND gewarnt hat. In Großbritannien hat das einer der früheren Chefs des Geheimdienstes MI6, Richard Dearlove, sehr frühzeitig ebenfalls kommuniziert. Auch in den USA hatten verschiedene Geheimdienste sehr frühzeitig diese Information. Man wusste also, dass hier ein besonderes Virus vorlag. Es gab Expertinnen und Experten für mögliche Therapiemaßnahmen, sowohl auf  virologischer als auch auf medizinischer Seite. Die hätte man konsultieren müssen. Das sind Versäumnisse, die nicht einfach zu entschuldigen sind.

Man kann sich nicht herausreden, dass man es nicht besser gewusst hätte. Es gibt diesen Bericht vom BND, der leider bislang nicht öffentlich ist. Auch das ist ein Skandal. Die deutsche Bevölkerung hat das Recht zu wissen, was der BND der Bundesregierung damals mitgeteilt hatte. Und dass selbst der parlamentarische Ausschuss, der im Prinzip die Geheimdienste kontrolliert, alle diese Informationen nicht hatte und auch bis heute, soweit ich weiß, immer noch nicht die gesamten Unterlagen vorgelegt bekommen hat, ist auch ein politischer Skandal.

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Wir brauchen die Aufarbeitung deshalb, weil es um die zentrale Frage geht, wer verantwortlich war für die Aussetzung elementarer Grundrechte? Was war ausschlaggebend für diese drastischen politischen Maßnahmen? Was hatten all diese Vorgaben vom „law enforcement“ bis zur NATO-Ebene für Auswirkungen, etwa für die Unabhängigkeit der Justiz auf nationaler Ebene? Und das muss hinterfragt und aufgearbeitet werden, weil es sonst düster aussieht mit unserem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat.

Das Interview mit Professor Dr. Wiesendanger ist auch als Video zu sehen.



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