Wadephul trifft Rubio: Ein „kurzer und intensiver Besuch“

Einen „kurzen“, aber „intensiven“ Antrittsbesuch absolvierte Bundesaußenminister Johann Wadephul in Washington. Im Gespräch mit Amtskollege Marco Rubio ging es unter anderem um den Ukraine-Krieg und die deutsch-amerikanische Partnerschaft.
Titelbild
US-Außenminister Marco Rubio und der deutsche Außenminister Johann Wadephul trafen am 28. Mai 2025 in Washington, D.C. zusammen.Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Von 29. Mai 2025

„Verbündete. Partner. Freunde.“, postete der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) gestern Nacht auf X und bedankte sich bei US-Außenminister Marco Rubio für die Einladung nach Washington, D.C.

Als gemeinsames zu besprechendes Ziel formulierte Wadephul die transatlantische Einheit als „Schlüssel, um Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine endlich zu beenden und Frieden im Nahen Osten zu schaffen“.

Wadephuls Pressekonferenz im Hotel

Das Treffen bestand demnach aus 15 Minuten unter vier Augen und 30 Minuten im erweiterten Kreis. Eine gemeinsame Pressekonferenz danach gab es nicht – wie gewöhnlich bei Rubio. Wadephul gab später in einem Hotelkonferenzraum eine eigene Pressekonferenz.

Der neue Außenminister sprach von einem gemeinsamen Fundament in herausfordernden Zeiten, was „zentral“ sei, insbesondere wenn es „unterschiedliche Perspektiven“ und hier und da auch mal Meinungsverschiedenheiten gebe.

Beide hätten sie jedoch unterstrichen, den „Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Bundesrepublik Deutschland eine hohe Bedeutung“ beizumessen.

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Ukraine-Krieg und Chinas Unterstützung für Russland

In der Frage des Ukraine-Krieges hätten beide Seiten einen Waffenstillstand befürwortet, wozu die Ukraine bereit sei, Putin jedoch nicht, so Wadephul. Es sei verabredet worden, „die nächsten Schritte eng miteinander abstimmen“ zu wollen, um Putin endlich an den Verhandlungstisch zu bringen. Europa habe das 18. Sanktionspaket vorbereitet und auch der US-Senat stehe für mehr Sanktionen bereit, so der Bundesaußenminister.

„Wir sind uns einig: Die Ukraine setzt sich mit Unterstützung ihrer engsten Partner gegen Putins russische Aggression zur Wehr.“ Die russische Kriegsmaschinerie wäre bereits „empfindlich geschwächt“, gäbe es nicht die Unterstützung aus China und Nordkorea. Dies könne man nicht hinnehmen, weil es auch die Kerninteressen in Europa berühre. Auch mit Blick auf China dürfe Russland nicht damit durchkommen, „sich die Ukraine einzuverleiben“.

Wadephul betonte auch, dass US-Präsident Trump bereits viel in die Friedensverhandlungen investiert habe – auch mit deutscher Unterstützung. Wenn Putin nicht reagiere, bestehe nicht nur in Europa, sondern auch in den USA die Bereitschaft, Konsequenzen zu ziehen; davon gehe auch Rubio aus. Über 80 Senatoren seien laut Wadephul bereit, ein Sanktionsgesetz zu verabschieden.

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Statement über dem Atlantik

Während seines Rückflugs nach Deutschland nutzte Wadephul die Gelegenheit für ein zusammenfassendes Videostatement: „Es war ein wichtiger Besuch“, sagte der deutsche Außenminister im Flug über dem Atlantik.

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Man habe über die „aktuellen Themen“ gesprochen, „die uns alle berühren“. Wadephul nannte dazu den Ukraine-Krieg, die Situation im Nahen Osten und die Verhinderung der nuklearen Bewaffnung des Iran.

Wadephul sprach erneut von „intensiven“ politischen Gesprächen und ergänzte: „die noch nicht alles umfassten“. Über den erschwerten Zugang ausländischer Studenten zu amerikanischen Hochschulen sagte Wadephul, dass ihn das Thema sehr interessiere. Diesmal habe man aber noch nicht darüber gesprochen.

Bereits im unmittelbaren Vorfeld des Besuchs hatte Wadephul auf X seine Standpunkte zur Ukraine und Gaza mitgeteilt: „Russlands Raketen- und Drohnenangriffe vom Wochenende beweisen: Putin will keinen Frieden.

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Zur Lage in Gaza schrieb Wadephul, dass diese „nicht hinnehmbar“ sei. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen – „aber die humanitäre Hilfe in Gaza muss ganz dringend verbessert werden“. Um das zu erreichen brauche man „jetzt einen Waffenstillstand – und klare Schritte hin zur Zwei-Staaten-Lösung“.



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