5 gesundheitliche Gründe, warum Sie weniger Zeit mit Bildschirmen verbringen sollten
In Kürze:
- Handys, Tablets, Laptops und Co. strahlen hochenergetisches sichtbares Licht und elektromagnetische Felder aus.
- Eine übermäßige Bildschirmnutzung kann das Gehirn beeinträchtigen und zum Verlust von Gehirnfunktionen und der grauen Substanz führen.
- Diese strukturellen Veränderungen im Gehirn können zu psychischen Problemen wie Depressionen, Angststörungen, Reizbarkeit und suizidalem Verhalten führen.
- Verschiedene gesunde Gewohnheiten können den Schäden auf die Gesundheit vorbeugen.
Smartphones können süchtig machen, sodass Benutzer jegliches Zeitgefühl verlieren, während ihre Daumen mühelos durch endlose, unterhaltsame Content-Feeds scrollen. Unterdessen strahlt der kleine Bildschirm still und leise blaues Licht und elektromagnetische Felder (EMF) aus. Wir nehmen diese ständigen Einflüsse vielleicht gar nicht wahr, aber unser Körper und Geist tun es.
Auch immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass übermäßige Bildschirmzeit fast jeden Teil des Körpers beeinträchtigt – angefangen bei den Augen über das Herz bis hin zur Wirbelsäule und darüber hinaus.
[etd-related posts=“5005459,4908016″]
Helle Bildschirme, verschwommenes Sehen
Handybildschirme strahlen eine Kombination aus rotem, grünem und blauem Licht aus. Innerhalb dieses Spektrums geben sie starkes blaues Licht im Bereich von 400 bis 490 Nanometern ab. Das ist auch als hochenergetisches sichtbares Licht (HEV) bekannt.
Unsere Augen können HEV-Licht nicht vollständig herausfiltern, sodass es die Netzhaut erreicht – die lichtempfindliche Schicht im hinteren Teil des Auges.
Laboruntersuchungen zufolge kann intensive oder längere Blaulichtbelastung zu vorübergehenden oder dauerhaften Schäden an Hornhaut, Linse und Netzhaut des Auges führen. Durch Blaulicht verursachte Augenschäden können auch die Linse trüben und die Hornhaut schädigen, was verschiedene Augenerkrankungen zur Folge haben kann.
Beispielsweise haben Kinder, die ständig digitale Geräte nutzen, ein höheres Risiko für Kurzsichtigkeit. Eine tägliche Handynutzung von mehr als 2 Stunden ist auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verbunden, gleichzeitig verschiedene Augenbeschwerden zu entwickeln. Dazu gehören unter anderem verschwommenes Sehen, Rötungen, Sehstörungen, Entzündungen und Trockenheit.
Die Augen sind jedoch nur die ersten Opfer der Belastung durch digitale Geräte. Auch Ohren sind betroffen.
[etd-related posts=“5021962,4827639″]
Müde Ohren durch elektromagnetische Strahlung
Menschen, die schon in jungen Jahren häufig Mobiltelefone benutzen, können einen Hörverlust entwickeln, der mit dem von Menschen in ihren Siebzigern vergleichbar ist, erklärte Dr. Naresh Kumar Panda, ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt, der die Auswirkungen der Handynutzung auf das Gehör untersucht, gegenüber Epoch Times.
Mehrere Studien beleuchten die Auswirkung der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung (EMR) von Mobiltelefonen auf die Ohren. Hochfrequente EMR sind die Radiowellen, die das Telefon mit einem Mobilfunkmast verbinden. Diese Wellen können Körpergewebe durchdringen, Erwärmungseffekte hervorrufen und das Hörsystem stimulieren – auch wenn kein Ton zu hören ist.
Ferner steigert eine längere Nutzung von Mobiltelefonen sowie Kopfhörern oder Bluetooth-Ohrstöpseln – selbst wenn es nur 1 Stunde Telefonieren am Tag ist – den Kontakt mit EMR. Das kann die Haarzellen im Innenohr schädigen – die Sinnesrezeptoren, die Schall in neuronale Signale umwandeln, damit unser Gehirn ihn interpretieren kann – und zu leichtem bis mittelschwerem Hörverlust führen.
[etd-related posts=“4718247,4915593″]
Belastung für Herz und Stoffwechsel
Unsere Handys schaden nicht nur dem, was sich oberhalb der Schultern befindet – ihre Auswirkungen reichen bis in andere Organsysteme hinein.
Eine aktuelle Studie im „Journal of the American Heart Association“ hat herausgefunden: Zu viel Zeit vor Bildschirmen (Handy, Computer, TV) verändert bestimmte Stoffe im Blut auf ungesunde Weise.
Diese veränderten Blutwerte hängen direkt zusammen mit:
- Bluthochdruck
- zu hohem Cholesterin
- Insulinresistenz (der Körper reagiert schlechter auf Insulin → Vorstufe von Diabetes)
Einfach gesagt: Wer täglich stundenlang auf Bildschirme starrt, riskiert dadurch messbare Schäden im Stoffwechsel – auch wenn er sonst fit ist.
[etd-related posts=“4308500,4487962″]
Fehlhaltung, Belastung der Wirbelsäule
Eine vermehrt sitzende Lebensweise steht in der Regel mit problematischer Bildschirmnutzung in Verbindung. Sie trägt zu einer schlechten Körperhaltung und Haltungsbelastung bei, was zu Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen führen kann. Langes Sitzen und die Zeit, die vor Bildschirmen verbracht wird, wirken sich negativ auf die gesamte Knochenmineraldichte aus.
Wenn Menschen sich auf kleine Bildschirme konzentrieren, neigen sie dazu, ihren Nacken stärker zu beugen. Das kann zu einer ausgeprägten Vorwärtshaltung des Kopfes führen, die auch als „Text-Neck“-Syndrom bezeichnet wird. Dies ist eine der häufigsten Halswirbelsäulenfehlstellungen, die Personen anfällig für weitere Beschwerden macht.
Diese umfassen unter anderem Kopfschmerzen, eine veränderte Position der Schulterblätter sowie Kiefergelenkserkrankungen – eine Gruppe von mehr als 30 Erkrankungen der Kiefergelenke und Kiefermuskeln.
Die psychischen Folgen
Übermäßige Bildschirmzeit hat auch negative Auswirkungen auf die Gehirnfunktion und das Volumen der grauen Substanz.
„Bei verschiedenen Untersuchungen zeigte sich, dass das Gehirn von Personen, die übermäßig Bildschirme nutzen, strukturelle Veränderungen durchläuft“, sagte Gadi Lissak, Psychologe für klinische und Verhaltensmedizin.
Diese neuronalen Veränderungen ähneln dem Suchtverhalten bei Drogenmissbrauch und können es Menschen erschweren, Ablenkungen auszublenden und sich auf ihre Ziele zu konzentrieren. Das wiederum beeinträchtigt ihre emotionale Verarbeitung weiter und trägt zu erhöhter Reizbarkeit und Impulsivität bei.
Ferner ist Bildschirmnutzung mit einem erhöhten Risiko für psychische Störungen wie Depressionen, Angstzustände und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) verbunden.
[etd-related posts=“4422411″]
„In den größten Studien sind Teenager, die soziale Medien intensiv nutzen, fast doppelt so häufig depressiv wie Nichtnutzer“, meinte Jean M. Twenge zu Epoch Times. Sie ist Professorin für Psychologie an der San Diego State University und Autorin des Buches „10 Rules for Raising Kids in a High-Tech World“.
Problematischer Bildschirmkonsum kann auch zu suizidalem Verhalten führen. Das zeigte eine Studie aus dem Jahr 2023 mit mehr als 11.000 US-amerikanischen Kindern im Alter von neun bis elf Jahren. Demnach stand jede zusätzliche Stunde Bildschirmzeit pro Tag mit einem um 9 Prozent höheren Risiko für Suizidgedanken und -versuche in Verbindung.
[etd-related posts=“4766905,3938364,4971653″]
Gesunde Gewohnheiten minimieren Belastung
Es gibt also umfangreiche wissenschaftliche Belege dafür, dass die Bildschirmzeit dem Körper schadet. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die digitale Technologie bereits jeden Winkel der Gesellschaft durchdringt.
„Da jeder sie nutzt, ist auch jeder davon betroffen“, sagte Kishore PV Reddy gegenüber Epoch Times. Er ist leitender Ingenieur für maschinelles Lernen, dessen Arbeit sich auf das Training von KI-Modellen konzentriert.
Obwohl moderne Geräte über integrierte Blaulichtfilter verfügen, zeigen Untersuchungen, dass diese möglicherweise nicht sehr effektiv sind. Die Kinderaugenärztin Dr. Savleen Kaur empfiehlt stattdessen gesunde Gewohnheiten. Dazu gehören
- häufiges Blinzeln,
- Minimieren der Bildschirmblendung,
- regelmäßige Pausen bei der Bildschirmarbeit,
- das Befolgen der 20-20-20-Regel, bei der man alle 20 Minuten 20 Sekunden lang auf etwas in 20 Fuß (circa 6 Meter) Entfernung schaut, um die Augen zu entlasten.
Dr. Panda empfiehlt, das Handy beim Lesen oder Ansehen von Videos auf Armlänge zu halten oder bei langen Telefonaten den Lautsprechermodus zu verwenden, um die Strahlenbelastung zu reduzieren. Außerdem rät er dazu, es während des Schlafs nicht in der Nähe von Kissen oder Betten aufzubewahren.
Das Wichtigste ist grundsätzlich, die Quelle zu beseitigen – also die Bildschirmzeit zu reduzieren.
Handys für Kinder und Alternativen zur Bildschirmzeit
„Wir können den Menschen nicht sagen, dass sie keine Handys mehr benutzen sollen, sondern dass sie sie vernünftig einsetzen sollen – also nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist“, so der HNO-Arzt.
Was Kinder anbelangt, so empfiehlt die Psychologin Twenge, ihnen so lange wie möglich kein eigenes Gerät zu geben. Besonders zu Beginn der Pubertät und in der Mittelschule sei nicht der richtige Zeitpunkt für ein Handy – da Kinder und jüngere Teenager anfälliger seien, meinte sie.
Alternativ können Eltern statt eines Smartphones auch ein einfaches Mobiltelefon kaufen. Dies funktioniert auch für Erwachsene, die sich jedoch zwei Telefone zulegen können – eines für die Arbeit und eines für zu Hause –, wobei letzteres nur über SMS- und Anruffunktionen verfügt.
[etd-related posts=“4544442,3330131″]
Darüber hinaus kann man die Bildschirmzeit durch interessante Alternativen ersetzen.
Reddy, der Ingenieur für maschinelles Lernen, verbringt beispielsweise die ganze Woche über viele Stunden vor dem Bildschirm. Für ihn ist die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Bildschirm- und Offline-Aktivitäten ein wichtiger erster Schritt zu einem gesünderen Leben im digitalen Zeitalter.
„Meditation, Bücherlesen, Musizieren, das Bewältigen herausfordernder Aufgaben oder einfach nur ein Spaziergang können einem helfen“, sagte er.
[etd-related posts=“4859905,5283220,4842364,4805331″]
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „How Screen Time Affects Different Organs“. (redaktionelle Bearbeitung as)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion