Alkoholkonsum erhöht Krebsrisiko – auch in geringen Mengen

Jahrelang glaubte Sarah van Niekerk, dass ihr abendliches Glas Rotwein gut für das Herz und ihre Gesundheit sei. Doch stattdessen erhielt sie bei einem Arztbesuch eine schockierende Diagnose: Brustkrebs. Erst im Rahmen ihrer Brustkrebs-Diagnose erfuhr sie, dass selbst geringe Mengen an Alkohol das Krebsrisiko erhöhen können.
„Ich fühlte mich betrogen“, sagte sie. „Niemand hat mich jemals gewarnt.“
Wenn man sich in einem überfüllten Raum eine Zigarette anzündet, wird man vielleicht angestarrt. Aber ein Glas Wein einschenken? Das gilt immer noch als harmlos – für manche sogar als gesund. Doch nur wenige Menschen bedenken, dass Alkohol ein krebserregender Stoff ist, ein sogenanntes Karzinogen der Gruppe 1. Damit fällt er in die gleiche Kategorie wie Tabak oder Asbest.
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Alkohol und Krebs
Die Überlegung, dass Alkohol Krebs verursachen kann, ist nicht neu und rückte schon vor knapp 40 Jahren in den Fokus der Forschung.
Heute steht Alkohol laut Studien mit einem erhöhten Risiko für mindestens sieben Krebsarten in Verbindung: Krebs in Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf und Speiseröhre, Dickdarm-, Leber- und Brustkrebs.
Weltweit gehen Forscher davon aus, dass etwa 740.000 neue Krebsfälle pro Jahr auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind. Dabei sind Brustkrebs vor allem bei Frauen, Speiseröhrenkrebs und Leberkrebs die drei Krebsarten, die am stärksten mit Alkoholkonsum in Verbindung stehen.
Warum Alkohol das Krebsrisiko erhöht
Als der Übeltäter gilt dabei vor allem Ethanol – die reine Form von Alkohol, die in unterschiedlichen Mengen in allen alkoholischen Getränken enthalten ist. Wenn der Körper Ethanol abbaut, entsteht Acetaldehyd, eine giftige Substanz, welche die DNA schädigt.
Das beeinträchtigt die Zellteilung, sodass Fehler oder Veränderungen in den Zellen nicht mehr so gut behoben werden können. Wenn sich zu viele solcher Zellmutationen ansammeln, kann das zu Krebs führen.
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„Alle Arten von alkoholischen Getränken enthalten Ethanol – Bier, Wein und Spirituosen stellen ein Risiko dar“, sagte Carina Ferreira-Borges, Expertin für öffentliche Gesundheit und regionale Beraterin der Weltgesundheitsorganisation für Alkohol, gegenüber Epoch Times.
Zusätzlich zeigen Studien, dass Alkohol oxidativen Stress auslöst und Entzündungen im Körper begünstigt. Beides sind weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Krebs.
Auch geringe Mengen begünstigen Krebs
Untersuchungen zufolge fördert Alkohol den Krebs, selbst bei geringem oder moderatem Konsum. So ergab eine Studie, dass auch Frauen, die weniger als ein alkoholisches Getränk pro Tag zu sich nehmen, immer noch ein höheres Brustkrebsrisiko haben als Frauen, die überhaupt keinen Alkohol trinken.
Zudem steht mäßiger Alkoholkonsum laut einer Untersuchung in der Europäischen Union mit etwa 23.000 neuen Krebsfällen pro Jahr in Verbindung. Mehr als ein Drittel dieser Fälle war dabei auf einen geringen Alkoholkonsum von weniger als 10 Gramm pro Tag zurückzuführen.
10 Gramm reiner Alkohol ist die durchschnittliche Menge, die in einem Achtelliterglas (0,125 Liter) Wein, einem kleinen Bier (0,25 Liter) oder einem Glas Sekt (0,1 Liter) enthalten ist.
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Wie der Umstieg gelingt
Obwohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs klar zeigen, ist für viele ein vollständiger Verzicht dennoch schwer vorzustellen.
Fragen wie „Werden meine Freunde und Bekannte diese Entscheidung bei der nächsten Grillfeier verstehen?“ oder „Was mache ich, wenn zum Geburtstag angestoßen wird?“ können gedankliche Hürden sein.
Einige Tipps können den Umstieg erleichtern, Alkohol zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten.
„Ich empfehle Ihnen, Ihre Routine zu ändern“, sagte Amy Bragagnini, klinische Onkologiediätassistentin, gegenüber Epoch Times.
Wenn Sie sich beispielsweise nach der Arbeit normalerweise mit Freunden in einer Bar treffen, könnte man dies durch eine andere gemeinsame Aktivität ersetzen. Beispielsweise einen Yogakurs besuchen, ins Kino gehen oder einen langen Spaziergang oder eine Wanderung unternehmen.
Wenn Sie sich am Ende des Tages bei einem Glas Wein entspannen, können Sie versuchen, es durch ein warmes Bad, eine Tasse Kräutertee oder eine kurze Meditation zu ersetzen.
Bragagnini weist darauf hin, dass sozialer Druck, insbesondere bei jüngeren Menschen, den Umstieg erschweren kann.
„Bei vielen gesellschaftlichen Aktivitäten dreht sich immer noch alles um Alkohol, und es kann ein echter Druck entstehen, zu trinken, um dazuzugehören“, sagt sie. „Es hilft, wenn man sich mit Menschen umgibt, die die eigenen Werte teilen.“
Wenn Sie von jemandem zum Trinken gedrängt werden, empfiehlt Bragagnini, entschlossen aufzutreten und klar die Gründe zu nennen, warum Sie nicht trinken wollen.
„Nicht jeder wird diese Entscheidungen verstehen, aber das ist die Sache der anderen. Hoffentlich fühlen Sie sich selbst in Ihrer Überzeugung bestärkt, bei klarem Verstand und gesund zu bleiben“, so die Onkologiediätassistentin.
Zusätzlich gibt es auch eine immer größer werdende Fülle an alkoholfreien Getränken. Mehr dazu und was man bei der Auswahl einer alkoholfreien Alternative beachten sollte, erfahren Sie in Teil 2 der Artikelserie.
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Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „How Alcohol Is Linked to Common Cancers“. (redaktionelle Bearbeitung cs)
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