Darm, Geist, Muskeln: Was hochwertige Wellnessdrinks wirklich leisten
An einem Nachmittag, an dem viele Besorgungen zu erledigen waren, spürte ich um 15 Uhr eine deutliche Erschöpfung und nachlassende Energie – Grund genug, nach einem gesunden Muntermacher Ausschau zu halten.
Im Supermarkt, unmittelbar bei der Obst- und Gemüseabteilung, entdeckte ich nicht nur herkömmliche Säfte oder Limonaden, sondern auch eine beeindruckende Palette von Wellnessgetränken, den sogenannten funktionellen Getränken. Als Ernährungswissenschaftlerin überraschte mich die Vielfalt der Angebote, die die Auswahl eines wahrhaft gesunden Produkts zur Herausforderung machte.
Der Markt für natürliche Energydrinks befindet sich inmitten steigender Nachfrage nach Produkten mit klar deklarierten, natürlichen Inhaltsstoffen in einem tiefgreifenden Wandel. Anspruchsvolle Verbraucher, die künstliche Zusätze und zuckerreiche Rezepturen ablehnen, treiben den Trend zu nährstoffreichen, adaptogenangereicherten und fermentierten probiotischen Getränken voran. Diese innovativen Erfrischungen versprechen mehr als einen flüchtigen Energieschub: anhaltende Vitalität, eine gestärkte Darmgesundheit und verbesserte Konzentrationsfähigkeit.
Angesichts des intensiven Marketingwettbewerbs gilt es, über die ansprechende Verpackung hinauszublicken, um jene Getränke zu identifizieren, die ihre Versprechen tatsächlich einlösen.
Worauf Sie achten sollten
Bevor man sich neuen Trends bei den Inhaltsstoffen hingibt, sollte man der täglichen Flüssigkeitszufuhr den Vorrang einräumen. Sie ist für die Energie der Zellen, die Übertragung von Nervensignalen und die allgemeine Leistungsfähigkeit unerlässlich. Bereits eine leichte Dehydrierung kann Konzentration, Ausdauer und Temperaturregulation beeinträchtigen. Ein anhaltender Flüssigkeitsmangel belastet darüber hinaus Nieren und Herz.
Die wertvollsten funktionellen Getränke setzen bei den Grundlagen an: Wasser.
Sie enthalten Elektrolyte und organische Säuren, die die Wasseraufnahme erleichtern, den Blutzuckerspiegel stabilisieren und die Zellgesundheit fördern – mit positiven Effekten auf Stoffwechsel und Entzündungsgeschehen.
Nicht jedes Energiegetränk ist gesund. Wer eine bessere Alternative sucht, sollte die Zutatenliste sorgfältig prüfen.
Wählen Sie Getränke, deren Inhaltsstoffe Ihrem Ziel entsprechen:
- Proteine mit minimalem Süßstoffgehalt, um Heißhunger auf Zucker zu mindern
- Probiotika oder Ballaststoffe für eine intakte Darmflora
- Koffein ohne Zuckerzusatz für eine gleichmäßige Energieversorgung
Am besten geeignet sind Produkte mit einer kurzen, verständlichen Zutatenliste – frei von synthetischen Farbstoffen, künstlichen Süßstoffen und chemischen Bezeichnungen, die man kaum aussprechen kann.
Adaptogene, Probiotika, Polyphenole: Die neuen Helden im Glas
Hochwertige Getränke bieten spezifische Vorteile, wenn sie klinisch erforschte Inhaltsstoffe wie die folgenden enthalten:
Pflanzliche Adaptogene: Sie unterstützen den Körper bei der Stressbewältigung und verbessern die geistige und körperliche Ausdauer. In Kombination mit natürlichem Koffein können diese Inhaltsstoffe einen ausgewogeneren, anhaltenden Energieschub liefern, ohne die nervös machenden Nebenwirkungen von synthetischem Koffein, das im Labor synthetisiert und vom Körper schneller aufgenommen wird als Koffein, das in Lebensmitteln in Kombination mit anderen Substanzen vorkommt. Häufig verwendete Kräuter wie Ashwagandha und Rhodiola reduzieren nachweislich Stress und steigern die anhaltende Energie.
Proteinformeln: Sie begünstigen die Muskelregeneration, erzeugen ein anhaltendes Sättigungsgefühl und helfen, Heißhunger auf Süßes zu zügeln, insbesondere wenn sie mit minimalen oder keinen Süßungsmitteln auskommen. Sie tragen zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei und liefern lang anhaltende Energie – ideal für alle, die Körperfett reduzieren oder Muskelmasse erhalten möchten. Zu den hochwertigen Proteinquellen gehören Molke von grasgefütterten Kühen oder Bioproteine aus Erbsen und Braunreis. Eine kurze, klare Zutatenliste ohne unnötige Zusätze maximiert den Nutzen.
Probiotika: Sie unterstützen die Darmgesundheit, die Verdauungsfunktion und die Stoffwechselregulation, indem sie Entzündungsmarker senken. Getränke wie Kombucha und Kefir sind reich an lebenden nützlichen Mikroben. Eine im Juni in „Nature“ veröffentlichte Übersichtsarbeit ergab, dass Erwachsene mit einer geringeren Darmmikrobiomvielfalt deutlich häufiger unter kognitiven Beeinträchtigungen leiden, was darauf hindeutet, dass eine verbesserte Mikrobiomvielfalt sowohl die Verdauungsgesundheit als auch die Gehirngesundheit unterstützen kann.
Antioxidantien: Sie schützen die Körperzellen vor oxidativen Schäden, die durch instabile Moleküle, sogenannte freie Radikale, verursacht werden. Verbindungen wie Vitamin C, das in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist, sind wichtige Beispiele dafür. Antioxidantienreiche, koffeinhaltige Optionen wie Grüner Tee, Yerba Mate und Kaffee können in moderaten Dosen Wachheit und Schutz vor oxidativem Stress kombinieren.
Polyphenole: Diese Pflanzenstoffe mit natürlichen antioxidativen Eigenschaften helfen, durch Sport verursachten oxidativen Stress zu lindern, fördern die Regeneration und werden sowohl von Freizeitsportlern als auch von Profisportlern geschätzt.
Elektrolyte: Sie unterstützen die Flüssigkeitszufuhr, die Muskelfunktion und tragen zur Verringerung von Müdigkeit bei, was sie besonders wichtig für Sportler oder alle jene macht, die sich nach dem Training erholen wollen. Zu den wichtigsten Elektrolyten gehören Kalium, Magnesium und Natrium.
Was Sie vermeiden sollten
Vermeiden Sie Getränke, die reich an folgenden Inhaltsstoffen sind:
- Zugesetzter Zucker über 8 Gramm pro Portion
- Künstliche Süßstoffe wie Sucralose und Aspartam
- Synthetische Farbstoffe wie Red 40 (E 129)
- Maissirup mit hohem Fructosegehalt
- Übermäßig zugesetztes synthetisches Koffein
Eine im Juli in „Nutrients“ veröffentlichte Übersichtsarbeit bringt die regelmäßige Einnahme von Inhaltsstoffen von Energydrinks wie Koffein, Taurin und B-Vitaminen mit Blutdruckspitzen, Angstzuständen, Herzklopfen und Schlafstörungen in Verbindung.
Eine weitere Studie zeigt, dass bestimmte künstliche Süßstoffe wie Sucralose und Saccharin das Darmmikrobiom stören können. Diese synthetischen Süßstoffe verursachen Schäden, indem sie die mikrobielle Vielfalt verringern und das Wachstum schädlicher Bakterien fördern, was das Risiko für Darmentzündungen und Stoffwechselprobleme erhöhen kann. So können selbst „zuckerfreie“ Energiegetränke problematisch sein, wenn sie stattdessen mit synthetischen Süßstoffen angereichert sind.
Praktische Tipps
Mit nur wenigen Schritten können versierte Käufer schnell zwischen nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteilen und Marketinghype unterscheiden:
- Lesen Sie Etiketten kritisch: Achten Sie vor allem auf kurze, natürliche Zutatenlisten und klare Angaben zum Koffein- und Zuckergehalt.
- Wählen Sie adaptogenreiche oder fermentierte Produkte: Entscheiden Sie sich für Kombucha oder Probiotika mit lebenden Kulturen oder Getränke mit Ashwagandha oder Rhodiola für zusätzliche Unterstützung des Darms und Stressabbau.
- Zuerst hydrieren: Wählen Sie mineralstoffreiches Wasser, eventuell mit einem Spritzer Zitrone oder einer Prise Meersalz, für einen hausgemachten Elektrolytschub.
- Selbst herstellen: Bereiten Sie selbst Kefir oder Kombucha, Kräutertees mit Adaptogenen oder mit Früchten angereichertes einfaches Wasser zu, um von den Vorteilen zu profitieren, ohne hohe Preise, verwirrende Etiketten oder unnötige Zusatzstoffe in Kauf nehmen zu müssen.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Functional Beverages Promise More Than Energy–Here’s How to Spot the Good Ones“. (deutsche Bearbeitung kr)
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