Ein wichtiges Antioxidans für Langlebigkeit wird immer seltener – erfahren Sie, wo es dennoch vorkommt

Der menschliche Körper ist ein kompliziertes Gebilde. Billionen von Zellen arbeiten rund um die Uhr zusammen, um uns am Leben zu erhalten. Dieser Vorgang braucht natürlich Brennstoff. Neben Wasser, Proteinen und Fetten gehören auch Mikronährstoffe dazu.
Viele von ihnen kennen wir: Vitamine, Eisen, Zink, Magnesium und Co. Andere hingegen tragen komplizierte Namen und sind weniger bekannt – aber nicht weniger essenziell. Einer von ihnen ist die Aminosäure Ergothionein.
Doch was genau ist diese Aminosäure und wie wirkt sie in unserem Körper? Und noch wichtiger: Wo finden wir sie?
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Länger gesund leben?
Die Erforschung dieser Aminosäure steht noch relativ am Anfang, und bisher sind keine Mangelerscheinungen definiert. Eine kürzlich erschienene Tierstudie zeigt jedoch viele positive Effekte. So steigert Ergothionein die Produktion von Schwefelwasserstoff im Körper. Dieses Gas schützt die Zellen vor oxidativem Stress, was langfristig die Gesundheit des Herzens, des Gehirns und anderer Organe fördert.
In der gleichen Studie zeigte sich zudem, dass die Aminosäure auch andere Vorteile bringt. Sie
- erhöht die Stressresilienz,
- steigert die Ausdauer,
- sorgt für mehr Muskelmasse,
- durchblutet das Muskelgewebe besser,
- fördert die Gesundheit der Zellen.
Erste kleine klinische Studien an Menschen zeigten ähnliche positive Effekte auf den oxidativen Stress und Zellschutz. Damit scheint Ergothionein ein wichtiges Puzzlestück zu sein, um möglichst gesund zu altern.
Dank dieser Wirkung schlug der Biochemiker Brunce Ames bereits im Jahr 2018 vor, Ergothionein als „Langlebigkeitsvitamin“ einzustufen. Solche Vitamine sind für die Funktion von Langlebigkeitsproteinen, die die langfristige Gesundheit und das gesunde Altern unterstützen, unerlässlich. Ames zufolge könnte ein Mangel an Ergothionein der Gesundheit auf lange Sicht schaden.
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Eine Aminosäure für kognitive Gesundheit
Besonders wichtig sei Ergothionein für die Gesundheit des Gehirns, meinte Robert Beelman gegenüber Epoch Times. Er ist Professor Emeritus für Lebensmittelwissenschaften und Direktor des Center for Plant and Mushroom Foods for Health an der Pennsylvania State University.
Der Ergothionein-Spiegel im Blut nehme mit dem Alter naturgemäß ab. Bei Personen mit kognitiven Einschränkungen sinke er aber noch schneller, so der Lebensmittelwissenschaftler.
„Unsere Ergebnisse zeigten einen starken Zusammenhang zwischen einem höheren Ergothionein-Konsum und einer längeren Lebenserwartung sowie einem geringeren Risiko für Alzheimer und Parkinson“, sagte er.
Die Tücken der modernen Landwirtschaft …
Das Problem sei allerdings, dass der Ergothionein-Gehalt in Nutzpflanzen zu niedrig sei und in Zukunft weiter sinken könnte, meinte der emeritierte Professor. Das führt er auf die modernen landwirtschaftlichen Praktiken zurück.
So sieht es auch Alison Steiber. „Ein gesunder Boden ist die Grundlage für gesunde Pflanzen“, sagte die Ernährungswissenschaftlerin mit einem Doktortitel in Humanernährung gegenüber Epoch Times.
Moderne landwirtschaftliche Praktiken würden sich oft auf chemische Zusätze stützen, um Schädlinge und Krankheiten zu bekämpfen. Diese Chemikalien könnten jedoch die Vielfalt der Bodenbakterien und -pilze senken. Insbesondere beeinträchtige sie die wurzelartigen Pilzstrukturen, die den Pflanzen bei der Aufnahme von Mineralien helfen, sagte sie.
… und ihre Folgen für die Mikronährstoffe
Dabei zeige sich, dass sich der Gehalt an Makronährstoffen wie Kohlenhydraten und Proteinen zwischen konventionellem und ökologischem Landbau kaum unterscheide, meinte Lebensmittelwissenschaftler Beelman dazu. Es gebe jedoch eindeutige Hinweise auf Unterschiede im Gehalt an Mikronährstoffen – Vitamine, Mineralien und Verbindungen wie Ergothionein.
„Intensive Bodenbearbeitung kann die Ergothionein-Konzentration in Kulturen wie Hafer, Sojabohnen und Mais um bis zu 30 Prozent senken“, so der Professor im Ruhestand.
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Pilze: Eine kraftvolle Quelle für Ergothionein
Die Ergothionein-Konzentration in unserer Ernährung nimmt also ab. Wie können wir aber dafür sorgen, dass wir weiterhin genug von dieser Aminosäure verzehren? Die Antwort ist einfach: durch einen höheren Pilzkonsum.
Laut Beelman enthalten die meisten Lebensmittel Ergothionein. Bilden können sie es aber nicht. Nur Pilze, Cyanobakterien (Blaualgen) und einige wenige Bakterien könnten das. Vor allem Pilze seien die bei weitem reichste Quelle von Ergothionein in unserem Nahrungsangebot, so der Lebensmittelwissenschaftler.
Das komme daher, dass sie die Aminosäure über ihre Wurzeln auf Pflanzen übertragen. Laut Beelman haben die folgenden Sorten reichlich davon:
- gemeiner Klapperschwamm (Maitake),
- gemeiner Steinpilz,
- Kräuterseitling,
- Shiitake
- Austernpilz.
Wie viel Ergothionein der menschliche Körper täglich braucht, ist noch nicht abschließend geklärt. Beelman schlägt vor, mit 5 Milligramm pro Tag als allgemeinen Richtwert zu beginnen. Etwa 100 Gramm Austernpilze liefern diese Menge.

Pilze sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Foto: AnnaPustynnikova/iStock
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Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „A Key Antioxidant for Longevity Is Fading From Our Food Supply“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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