Kefir: Ein traditionelles Getränk für die Darmgesundheit
In Kürze
- Kefir, ein traditionelles Milchgetränk mit Milliarden von guten Bakterien, zeigt positive Wirkungen auf Darm, Entzündungen im Körper, Blutzucker und Knochendichte.
- Tipps, worauf Sie bei Kauf, Verzehr und Lagerung von Kefir achten sollten.
- Rezept der Ernährungsberaterin Sheridan Genrich für ein würziges Kefirgetränk.
Kefir hat seinen Ursprung in den Bergen des Nordkaukasus in Russland und war dort jahrhundertelang ein Grundnahrungsmittel, dem nicht nur positive Wirkungen auf die Gesundheit, sondern auch auf die Langlebigkeit nachgesagt wurden.
Heutige Studien zeigen, dass das traditionelle Getränk, die Darmgesundheit und viele damit verbundene Funktionen im Körper fördert.
Was Kefir besonders macht
Kefir ist ein fermentiertes Milchgetränk, das eine weitaus größere Vielfalt und Dichte an Probiotika enthält als Joghurt.
Ursprünglich wurde Kefir hergestellt, indem man Milch und Kefirknollen in einen Ziegenledersack füllte und diesen an einem sonnigen Türrahmen aufhängte.
Die National Kefir Association definiert heute Kefir als ein Getränk, das Folgendes enthält:
Eine Milchbasis und mindestens 7 Milliarden aktive Einheiten pro Tasse. Die aktiven Einheiten sind eine Mischung aus probiotischen Bakterienkulturen, darunter Lactobacillus lactis, L. rhamnosus, L. plantarum, L. casei, L. acidophilus, Streptococcus diacetylactis, Saccharomyces florentinus, Leuconostoc cremoris, Bifidobacterium longum und B. breve.
Diese nützlichen Mikroorganismen tragen auf verschiedene Weise zur Darmgesundheit bei, darunter die Förderung eines ausgewogenen Mikrobioms, die Unterstützung der Verdauung, die Stärkung der Immunfunktion und die Produktion bioaktiver Verbindungen, die die allgemeine Gesundheit unterstützen.
Zusätzlich enthält Kefir wichtige Nährstoffe wie Kalzium, Vitamin B2 und B12 und ist reich an Proteinen.
Positive Wirkung auf Darm, Entzündungen, Blutzucker und Knochen
Zahlreiche Studien bestätigen mittlerweile die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit des traditionellen Getränkes.
„Kefir ist ein fermentiertes Lebensmittel, das Milliarden von Bakterien und bioaktiven Verbindungen enthält, die dazu beitragen, die Vielfalt unseres Darmmikrobioms zu verbessern“, sagte Rachel Gargano, eine staatlich geprüfte Ernährungsberaterin, gegenüber Epoch Times. „Ein vielfältiges Mikrobiom trägt sowohl zur Darmgesundheit als auch zur allgemeinen Gesundheit bei.“
Die von Gargano aufgezählten Effekte konnten unter anderem in einer Studie an gesunden jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren nachgewiesen werden.
Eine weitere Studie zeigt jedoch auch hilfreiche Wirkungen bei schwer kranken Patienten. Vor allem Patienten auf Intensivstationen (ICUs) weisen häufig ein ungesundes Gleichgewicht der Darmbakterien auf, was das Risiko für Infektionen erhöhen kann.
In der Studie erhielten 54 kritisch kranke Patienten Kefir in steigenden Dosen von 60 Millilitern bis 240 Millilitern pro Tag. Stuhlproben zeigten einen signifikanten Anstieg des Gut Microbiome Wellness Index – einem Indikator für die allgemeine Darmgesundheit – insbesondere 72 Stunden nach der Einnahme von Kefir.
Während sich die Darmgesundheit verbesserte, wurden bei den Patienten im Rahmen der Studie keine Nebenwirkungen durch Kefir festgestellt.
Weitere wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass traditionell hergestellter Kefir dazu beitragen kann, Entzündungen im Körper zu reduzieren, den Blutzuckerspiegel zu senken und die Knochendichte bei Osteoporosepatienten zu verbessern.
Erste Studien liefern zudem Hinweise auf positive Effekte von Kefir bei Depressionen bei älteren, übergewichtigen Menschen, auf die Gedächtnisfunktion bei Alzheimerpatienten sowie auf ein verbessertes Hautbild bei Neurodermitis.
Tipps, um das Beste aus Ihrem Kefir rauszuholen
- Kefir wird traditionell aus tierischer Milch wie Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt. Bei Bedarf kann man ihn jedoch auch aus pflanzlicher Milch, Kokoswasser oder einfach nur Wasser herstellen. Kefir entsteht durch die Fermentierung von Milch oder aromatisiertem Wasser mit Kefirknollen oder Kefirkristallen, die man als Startkultur kaufen kann. Dabei handelt es sich um Ansammlungen von Bakterien und Hefen, die in einer symbiotischen Gemeinschaft zusammenleben und immer weiter verwendet werden können.
- Achten Sie beim Kauf von fertigem Kefir auf Begriffe wie „lebende und aktive Kulturen“ auf der Flasche und Listen mit spezifischen Probiotika, empfiehlt Gargano.
- Es gibt Hinweise, dass Kefir möglicherweise vom Körper noch besser verwertet werden kann, wenn er in Kombination mit Mirkoalgen wie Spirulina oder Chlorella konsumiert wird.
- Fermentierte Lebensmittel sind für die meisten Menschen unbedenklich, obwohl die Einnahme von Probiotika bei manchen Menschen Verdauungsprobleme verursachen kann. Daher kann es hilfreich sein, langsam mit wenigen Millilitern anzufangen, bis sich der Körper daran gewöhnt hat.
- Personen, die Immunsuppressiva einnehmen, sollten Vorsicht walten lassen, da Kefir viele Bakterien- und Hefestämme enthält, die das Krankheitsrisiko erhöhen können. Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder Personen, die kürzlich operiert wurden, sollten vor dem Verzehr von Kefir mit ihrem Arzt sprechen, so Gargano.
- Menschen mit Laktoseintoleranz können Kefir oft ohne Probleme genießen, da der Fermentationsprozess die Laktose in der Milch abbaut und sie somit nur noch einen sehr geringen Milchzuckergehalt aufweist.
- Wenn Sie den sauren, würzigen Geschmack von Kefir nicht mögen, empfiehlt Gargano, ihn mit frischen oder gefrorenen Beeren und Nussbutter zu mischen. „Sie können ihn auch mit Joghurt oder Ihrem morgendlichen Haferbrei mischen.“ Probiotika sind jedoch hitzeempfindlich. Lassen Sie Ihren Haferbrei daher abkühlen, bevor Sie Kefir hinzufügen.
- Viele Faktoren beeinflussen die Stabilität von Kefir während der Lagerung, darunter Temperatur, Inhaltsstoffe und Herstellungsprozess. Gargano empfiehlt, Kefir im Kühlschrank aufzubewahren. „Da Kefir lebende Bakterien enthält, sollte man sich am besten an das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung halten und ihn nach dem Öffnen schnell verbrauchen.“
Rezepttipp: Würziges Kefirgetränk
Das folgende Rezept mit Kefir stammt von Sheridan Genrich, einer staatlich anerkannten Ernährungsberaterin, Naturheilkundlerin und Gesundheitsautorin bei Epoch Times.
Zutaten
- 1/4 Tasse Vollmilch
- 3/4 Tasse ungesüßter Milchkefir (Zimmertemperatur, nicht frisch aus dem Kühlschrank)
- 1 TL Ahornsirup oder 3 Tropfen Stevia nach Geschmack
- 1/8 TL gemahlene Muskatnuss oder Zimt – oder beides
- optional: eine Prise gemahlener Kardamom
Zubereitung
- Erwärmen Sie die Milch vorsichtig auf etwa 38 bis 43 Grad Celsius – sie sollte sich nur warm anfühlen, nicht heiß sein. Vermeiden Sie das Kochen, um die Kefirbakterien zu erhalten.
- Rühren Sie Ahornsirup oder Steviatropfen ein, bis sie vollständig aufgelöst sind.
- Fügen Sie die Gewürze hinzu und verrühren Sie alles gut.
- Gießen Sie den Kefir unter ständigem Rühren hinzu.
Wenn gewünscht, können Sie vor dem Servieren noch etwas Zimt, Muskatnuss oder Kardamom darüberstreuen.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Kefir: One of the Oldest Functional Beverages That Boosts Your Gut Bacteria Diversity“ (redaktionelle Bearbeitung cs)
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