Kinderimpfungen und Autismus: Studienlage laut CDC unklar, umfassende Untersuchungen eingeleitet
„Die Behauptung, dass Impfstoffe keinen Autismus verursachen, ist nicht evidenzbasiert, da Studien die Möglichkeit, dass Impfstoffe für Säuglinge Autismus verursachen, nicht ausgeschlossen haben“, so die US-amerikanische Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in einer offiziellen Aktualisierung ihrer Website vom 19. November. „Studien, die einen Zusammenhang belegen, wurden von den Gesundheitsbehörden ignoriert“, so der Bericht weiter.
Das U.S. Department of Health and Human Services, das seit Beginn dieses Jahres unter der Leitung von Robert F. Kennedy Jr. steht, hat zudem eine „umfassende Untersuchung der Ursachen von Autismus eingeleitet, einschließlich Untersuchungen zu plausiblen biologischen Mechanismen und möglichen kausalen Zusammenhängen“.
Obwohl davon ausgegangen wird, dass die Ursachen für Autismus von vielen Faktoren beeinflusst werden, schließt das CDC nun nicht mehr aus, dass auch Impfungen bei Kindern einen Beitrag dazu leisten könnten.
„Obwohl die Ursachen für Autismus wahrscheinlich multifaktoriell sind, gibt es bislang keine wissenschaftliche Grundlage dafür, einen möglichen Faktor vollständig auszuschließen“, so das CDC. „Eine Studie hat beispielsweise ergeben, dass Aluminiumadjuvantien in Impfstoffen unter zahlreichen vermuteten Umweltfaktoren die höchste statistische Korrelation [Zusammenhang] mit dem Anstieg der Autismusprävalenz aufweisen. Korrelation beweist zwar keine Kausalität, rechtfertigt jedoch weitere Untersuchungen“, so die Behörde weiter.
Andere Mechanismen, die untersucht werden, inkludieren unter anderem Schäden durch Neuroinflammation oder Risiken für Kinder mit mitochondrialen Störungen.
Debatte um Studienlage
Bis zum Jahr 2024 lautete die offizielle Einschätzung des CDC, dass „Studien gezeigt haben, dass es keinen Zusammenhang zwischen Impfungen und der Entwicklung von Autismus-Spektrum-Störungen gibt“ und dass kein Zusammenhang zwischen Impfstoffbestandteilen und dieser Störung festgestellt wurde.
Einige umfassende Studien haben kein erhöhtes Risiko für Autismus nach der Verabreichung von Kinderimpfungen, beispielsweise gegen Masern, Mumps und Röteln, festgestellt, während andere Studien ein erhöhtes Autismusrisiko mit Kinderimpfungen in Verbindung bringen.
Robert F. Kennedy Jr. kritisierte an den vorhandenen Studien, dass sie oftmals keine ausreichenden ungeimpften Kontrollgruppen aufweisen und retrospektive Studiendesigns verwendet wurden. Diese beruhen auf bereits vorhandenen Datenbanken, sind kostengünstiger, können aber kausale Zusammenhänge oft nur begrenzt feststellen.
Die neuen Untersuchungen sollen laut Kennedy größere ungeimpfte Kontrollgruppen und prospektive Studiendesigns verwenden, in denen neue Datensätze unter kontrollierten Bedingungen ab Studienbeginn erhoben werden. Dadurch sind die Studien zwar aufwändiger, aber weniger anfällig für Fehlerquellen, und kausale Zusammenhänge können in der Regel deutlicher festgestellt werden.
Viele Ärzte kritisieren jedoch die geänderte Einschätzung des CDC öffentlich.
Dr. Jake Scott, Arzt für Infektionskrankheiten an der Stanford University, schrieb beispielsweise, dass die aktualisierte Seite „im Widerspruch zu dem steht, was wir aus der jahrzehntelangen Beobachtung von Millionen von Kindern gelernt haben“, und äußerte seine Besorgnis, dass die neue Formulierung dazu führen könnte, dass Eltern die empfohlenen Impfungen für ihre Kinder verzögern oder ganz auslassen.
Dr. Katelyn Jetelina, eine Epidemiologin, schrieb auf BlueSky: „Zum ersten Mal in meiner Karriere kann ich den Menschen nicht sagen, dass sie den Angaben auf der Website des CDC vertrauen sollen.“
Ein Datum, wann die Ergebnisse der neuen Untersuchungen zu erwarten sind, gab das CDC bisher nicht bekannt.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „CDC Says Vaccines May Cause Autism“. (redaktionelle Bearbeitung cs)
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