Kuh-Kuscheln: Entspannen mit Rindern

Acht Rinder ruhen auf der Wiese, als Meike Nitsch auf Schmusekurs geht. Sie setzt sich dicht neben Kuh Amira, streichelt ihr Fell ausgiebig und lehnt sich an sie. „Wenn man auch genau hinhört, dann hört man diesen Herzschlag und der ist noch mal so richtig entspannt“, erklärt Nitsch.
Normalerweise sieht man die Tiere nur aus der Ferne auf der Weide oder nutzt sie für Milch und Fleisch. Doch auf dem Hof „Lüttje Drööm“ in Jevenstedt in Schleswig-Holstein lädt Laura Morschett dazu ein, mit den Tieren zu kuscheln. Insgesamt 13 Rinder hält sie auf dem Hof.

Wer möchte, kann auch eine Partnerschaft für die Tiere übernehmen. Foto: David Hammersen/dpa
Eine kleine Herde umfasst die Ochsen Winnetou und Themba, die Kühe Amira und Donna sowie die Rinder Tilda, Alva, Annouk und Viola – bekannt als die „Zauberhaften Acht“.
Wer sucht die Entspannung in ihrer Gesellschaft? „Zum Kühe-Kuscheln kommt der Querschnitt der Gesellschaft, also von jung bis alt, Männer wie Frauen, Stadt- und Landmenschen ist alles vertreten“, sagt die gelernte Agrarwirtin dpa. Wer möchte, kann sogar eine Partnerschaft für die Tiere übernehmen.
Kühe sind Profis
Die Tiere lernten schon als Kälber, Menschen zu vertrauen. Bereits früh gewöhnen sie sich an den Kontakt mit Fremden. „Mittlerweile sind sie darin Profis“, sagt Morschett.
Grundsätzlich sei alles eine Sympathiefrage: „Ich sage immer, es matcht zwischen Tier und Mensch und manchmal eben auch nicht und das ist völlig in Ordnung.“

«Wenn man auch genau hinhört, dann hört man diesen Herzschlag und der ist noch mal so richtig entspannt.» Foto: David Hammersen/dpa
Jedes der Tiere hat dabei seine ganz eigene Tagesform: „Grundsätzlich haben sie so ihren Rhythmus, wann sie fressen, wann sie sich hinlegen zum Wiederkäuen und wann sie dann schlafen und dösen“, erklärt Morschett. Wenn sie keine Lust auf Gesellschaft oder Kuscheln haben, lässt man sie in Ruhe – jedes Rind könne einfach aufstehen und weggehen.
„Ich glaube ganz am Anfang waren wir ein bisschen nervös“, sagte Meike Nitsch, die zum zweiten Mal am Kuh-Kuscheln teilnimmt. Zunächst spüre man Respekt und Berührungsangst, ergänzte ihre Mutter Jessica Nowatki. „Das geht ganz schnell vorbei“.
So entstehe schon nach kurzer Zeit eine Verbindung zum Tier und man fasse den Mut, es zu berühren und zu streicheln. „Ich habe das Gefühl, dass die Tiere sich auch entspannen dabei.“ (dpa/red)
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