Zahnpasta aus Haaren für nachhaltige Zahnpflege

Hätten Sie jemals gedacht, dass Sie eines Tages Ihre Zähne mit einer Zahnpasta putzen würden, die aus Haaren hergestellt wurde?
Forscher am King’s College London haben einen Zahnpastainhaltsstoff aus Keratin, dem Protein in Haaren, Haut und Wolle, entwickelt. Er kann frühe Schäden am Zahnschmelz reparieren und den Glanz und die Festigkeit der Zähne wiederherstellen, sodass in frühen Stadien von Karies möglicherweise kein Bohren mehr erforderlich ist.
„Keratin weist einen realistischen Weg zur echten Regeneration des Zahnschmelzes, nicht nur zu seinem Schutz“, erklärte Sherif Elsharkawy, leitender Autor der Studie, gegenüber Epoch Times.
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Die Vorteile der Verwendung von Keratin
Der Zahnschmelz, die harte Hülle der Zähne, enthält keine lebenden Zellen, sodass der Heilungsprozess des Körpers ihn nicht reparieren kann. Ist er einmal verloren, kann er nicht von selbst nachwachsen.
Dr. Fatima Khan, Zahnärztin und Mitbegründerin von Riven Oral Care, die nicht an der Studie beteiligt war, erklärte, dass man Zahnschmelz zwar nicht regenerieren, aber remineralisieren und stärken könne.
Herkömmliche Behandlungen wie Fluorid bilden eine neue Schicht auf dem Zahnschmelz. Im Gegensatz dazu leitet das Keratingerüst tatsächlich neue Mineralien, um die bestehenden Schäden von innen heraus wiederaufzubauen.
Eine 2023 durchgeführte Überprüfung von 14 Studien zeigte, dass Füllungen Zellen schädigen können, wobei die Toxizität bei höheren Dosen und längerer Exposition zunimmt. Der Schaden stand im Zusammenhang mit Glutathionverlust, oxidativem Stress und in einigen Fällen mit Zelltod.
Der Keratinansatz bietet gegenüber herkömmlichen Methoden mehrere Vorteile. Im Gegensatz zu synthetischen Behandlungen kann Keratin nachhaltig aus reichlich vorhandenen natürlichen Materialien wie Wolle gewonnen werden. Zudem ist es von Natur aus biokompatibel, da das Protein bereits in menschlichen Haaren, Haut und Nägeln vorkommt.
Die Behandlung sorgt für eine echte strukturelle Reparatur, indem sie die Zahnschmelzarchitektur von innen heraus wiederaufbaut, anstatt nur die Oberfläche zu beschichten. Karies im Frühstadium erfordert dann kein Bohren oder keine künstlichen Füllungen.
Die Forscher glauben, dass Keratin auch bei der Behandlung von Zahnüberempfindlichkeit helfen kann, die entstehen kann, wenn der Zahnschmelz abgetragen wird und die weichere Schicht darunter freigelegt wird. In solchen Fällen kann Keratin das freiliegende Dentin mit einer glatten, zahnschmelzähnlichen Schicht versiegeln, die Säuren und Flüssigkeiten abhält und so die Empfindlichkeit lindert.
Zukunft der Zahnpflege
Keratinfilme wurden bisher nur im Labor getestet. Es sind noch Versuche am Menschen erforderlich, um zu sehen, wie sie sich in echten Mündern, die Lebensmitteln, Bakterien und täglicher Abnutzung ausgesetzt sind, bewähren.
Technologische Lösungen wie Keratinfilme stellen zwar wichtige Fortschritte dar, Zahnexperten weisen allerdings darauf hin, dass die Vorbeugung von Karies unabhängig von den Behandlungsmöglichkeiten nach wie vor entscheidend sei.
Wichtiger sei es, die Ursache – die zugrunde liegende Infektion – zu bekämpfen. Das kann man machen, indem man die verursachenden Bakterien beseitige und ein gesundes Mundmikrobiom aufbaue, sagt Zahnärztin Dr. Ellie Phillips.
Sie empfiehlt „Mundruhe“, also 60 bis 90 Minuten nach den Mahlzeiten keine Snacks zu essen oder zu trinken. Dadurch hat der Speichel Zeit, die Zähne auf natürliche Weise zu remineralisieren.
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Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Hair Protein May Be Used for Dental Fillings“. (redaktionelle Bearbeitung kr)
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