Neue Hoffnung gegen „ewige Chemikalien“: Darmbakterien als Schlüssel zur Entgiftung

In Kürze
Ob bei Ihrer wasserdichten Jacke oder dem Fisch auf Ihrem Teller: „Ewige Chemikalien“ (PFAS) lauern im Alltag und können Ihre Gesundheit durch Risiken wie Krebs gefährden.
Forscher haben nun entdeckt, dass neun natürliche Darmbakterien bis zu 75 Prozent dieser Schadstoffe aus Ihrem Körper entfernen könnten.
Doch Experten warnen: Ohne weitere Studien bleibt unklar, ob diese Bakterien Ihr mikrobielles Gleichgewicht sicher unterstützen können.
Stellen Sie sich vor, Sie genießen Ihren Morgenkaffee, schlendern in Ihrer bewährten Outdoorjacke durch den Park oder servieren Ihrer Familie ein liebevoll zubereitetes Abendessen mit frischem Fisch. Was Sie nicht ahnen: Selbst in diesen alltäglichen Momenten könnten Sie mit „ewigen Chemikalien“ – den sogenannten PFAS – in Kontakt kommen.
Diese Schadstoffe, die in wasserabweisenden Textilien wie Outdoorbekleidung oder über die Nahrungskette in Lebensmitteln wie zum Beispiel Kaffee und Fisch nachweisbar sind und mit schwerwiegenden Gesundheitsrisiken wie Krebs in Verbindung stehen, sind nahezu überall.
Die Bedrohung durch PFAS
Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind synthetische Chemikalien, die in zahlreichen Alltagsprodukten wie Antihaftpfannen, wasserdichter Kleidung, Kosmetika und Lebensmittelverpackungen verwendet werden. Ihre extreme Langlebigkeit führt dazu, dass sie sich in der Umwelt und im menschlichen Körper anreichern.
Studien assoziieren PFAS mit ernsthaften Gesundheitsrisiken, darunter Krebs, Leberschäden und Störungen des Immunsystems. Derzeit gibt es keine zugelassenen Methoden, um diese Schadstoffe effektiv aus dem Körper zu entfernen.
Ein Durchbruch in der Forschung
Eine neue Studie der Universität Cambridge, veröffentlicht in „Nature Microbiology“, bietet nun einen vielversprechenden Ansatz: Forscher haben neun spezialisierte Darmbakterien identifiziert, die bis zu 75 Prozent der toxischen PFAS binden und aus dem Körper ausleiten können. Diese Bakterien, die in gesunden Menschen natürlich vorkommen, könnten eine natürliche Lösung darstellen, um die Belastung durch PFAS zu reduzieren.
Sicherheitsbedenken und Vorsicht
Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse mahnen Experten zur Vorsicht. Dr. Joseph Mercola, staatlich geprüfter Osteopath und Facharzt für Familienmedizin, sagte gegenüber Epoch Times, dass die Einführung solcher Bakterien sorgfältig erfolgen müsse. Selbst natürliche Bakterien könnten je nach individuellem Darmgleichgewicht, Immunsystem oder Gesundheitszustand unterschiedlich wirken. Eine unüberlegte Vermehrung dieser Bakterien durch Probiotika oder Nahrungsergänzungsmittel könnte das mikrobielle Gleichgewicht stören.
Dr. Kham Ali, Notarzt bei Northwell Health in New York, warnte ebenfalls vor möglichen „unbeabsichtigten Folgen“. Die Zugabe von Bakterien, die PFAS speichern, könnte andere nützliche Mikroben beeinträchtigen oder die Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Medikamenten im Körper stören.
Ausblick und notwendige Forschung
Die Entdeckung basiert auf Laborexperimenten mit Mäusen, weshalb klinische Studien am Menschen erforderlich sind, um Wirksamkeit und Sicherheit zu bestätigen.
„Wir benötigen langfristige Studien, um die Auswirkungen solcher Maßnahmen zu verstehen“, so Dr. Ali, der nicht an der Studie beteiligt war.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
(Mit Material von The Epoch Times)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion