Parkinson: Erste Anzeichen erkennen, Linderung finden

Die Parkinsonkrankheit ist nach Alzheimer die zweithäufigste Gehirnerkrankung und zeichnet sich durch Veränderungen der Motorik und der Emotionen aus.
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Die Parkinsonkrankheit zeigt sich durch verschiedene erste Anzeichen.Foto: Jacob Wackerhausen/ iStock
Von 15. August 2025

Die Parkinsonkrankheit ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Allein in den Vereinigten Staaten leben derzeit etwa 1,1 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung – eine Zahl, die voraussichtlich weiter steigen wird.

Diese fortschreitende neurologische Erkrankung tritt auf, wenn dopaminproduzierende Nervenzellen im Gehirn zu degenerieren beginnen, was zu Bewegungs- und Emotionsstörungen führt. Das Ausmaß der Symptome ist sehr individuell.

Obwohl es keine Heilung gibt, können bestimmte Änderungen der Lebensweise und natürliche Ansätze helfen, die Symptome zu lindern.

Symptome und erste Anzeichen der Parkinsonkrankheit

Die Symptome von Parkinson beginnen in der Regel allmählich und können zunächst nur schwach ausgeprägt sein. Die Symptome treten oft auf einer Seite des Körpers auf und bleiben auch im weiteren Verlauf meist auf dieser Seite stärker ausgeprägt.

Häufige Symptome im Überblick:

  • Zittern: Oft beginnt ein Zittern in einer Hand, besonders im Ruhezustand. Typisch ist die sogenannte „Pillendrehbewegung“, bei der Daumen und Zeigefinger rhythmisch aneinander reiben.
  • Verlangsamte Bewegungen: Bewegungen werden langsamer und schwerfälliger. Betroffene gehen oft mit kleineren Schritten oder haben Schwierigkeiten, vom Stuhl aufzustehen.
  • Muskelsteifheit: Die Muskeln können an verschiedenen Körperstellen steif werden, was die Bewegung einschränkt und oft Schmerzen verursacht.
  • Probleme mit Haltung und Gleichgewicht: Eine gebeugte Körperhaltung, Gleichgewichtsstörungen oder häufiges Stolpern und Fallen können auftreten.
  • Eingeschränkte automatische Bewegungen: Unbewusste Bewegungen wie Blinzeln, Lächeln oder das Schwingen der Arme beim Gehen nehmen ab.

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Weitere frühe Anzeichen neben Bewegungsstörungen:

  • Veränderungen bei Sprache und Schlucken: Die Stimme kann leiser, schneller, undeutlich oder monoton klingen. Schluckbeschwerden treten auf – oft begleitet von Husten während des Essens.
  • Veränderte Handschrift: Die Handschrift wird kleiner, enger und schwerer lesbar, was das Schreiben erschwert.
  • Verminderter Geruchssinn: Der Geruchssinn lässt nach oder geht ganz verloren. Dieses oft übersehene Symptom kann früh auftreten und die Lebensqualität beeinträchtigen.
  • Kognitive Probleme: Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Gesprächen zu folgen oder Informationen schnell zu verarbeiten.
  • Schlafstörungen: Einschlafschwierigkeiten oder REM-Schlafverhaltensstörung, bei der Betroffene ihre Träume durch Bewegungen ausleben, weil die normale Muskelentspannung im Schlaf fehlt.

Was verursacht die Parkinsonkrankheit?

Die Parkinsonkrankheit ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Sie entsteht, wenn Zellen im Gehirn, die Dopamin produzieren – eine Substanz, die für die Steuerung von Bewegungen wichtig ist – absterben oder geschädigt werden. Sobald mehr als die Hälfte dieser Zellen verloren ist, zeigen sich Symptome wie Zittern, Muskelsteifheit, verlangsamte Bewegungen sowie Probleme mit Gleichgewicht und Koordination.

Im Verlauf der Krankheit kommt es im Gehirn zu verschiedenen Veränderungen. Dazu gehört die Bildung von Lewy-Körperchen – abnormalen Proteinansammlungen. Diese Klumpen können vom Gehirn nicht abgebaut werden und spielen eine zentrale Rolle im Fortschreiten der Krankheit. Zudem funktionieren bei manchen Menschen mit Parkinson die „Kraftwerke“ in den Gehirnzellen, die Mitochondrien, nicht richtig. Dadurch wird die Energieversorgung der Gehirnzellen beeinträchtigt, was zu deren Schädigung beiträgt.

In den allermeisten Fällen ist die genaue Ursache der Parkinsonkrankheit unbekannt.

Wie wird die Parkinsonkrankheit behandelt?

Die Parkinsonkrankheit ist zwar nicht heilbar, aber eine umfassende Behandlung kann die Lebensqualität erheblich verbessern und das Fortschreiten der Symptome verlangsamen.

Neben Medikamenten, Hirnstimulation und Physiotherapie deuten wissenschaftliche Untersuchungen darauf hin, dass die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung zur Linderung der Symptome beitragen kann:

  • Coenzym Q10: Unterstützt die Energieproduktion der Zellen und kann das Fortschreiten der Krankheit im Frühstadium verlangsamen.
  • Vitamine C und E: Sie sind bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften; hohe Dosen können das Parkinsonrisiko senken.
  • Cytidinediphosphocholin: Eine natürlich vorkommende Verbindung, die dazu beitragen kann, den Dopaminspiegel zu erhöhen und die Abhängigkeit von Levodopa, einem der gängigsten Wirkstoffe in Parkinsonmedikamenten, zu verringern.
  • Nicotinamidadenindinukleotid (NAD): Eine Verbindung, die als aktive Form von Vitamin B3 dient. Sie kann die Dopaminproduktion ankurbeln, allerdings sind die Studienergebnisse in Hinblick auf Parkinson dazu bisher nicht eindeutig.

5 Lebensstilmaßnahmen können Parkinsonsymptome lindern

Häufig werden Änderungen des Lebensstils empfohlen, um die Bewegungs- und Kommunikationssymptome zu lindern.

1. Mittelmeerdiät und antioxidantienreiche Ernährung

Forschungsergebnisse zeigen, dass die mediterrane Ernährung das Auftreten von Parkinson verzögern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann. Diese Ernährungsweise legt den Schwerpunkt auf Olivenöl als primäre Fettquelle und umfasst fettreichen Fisch, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Der regelmäßige Verzehr von fettem Fisch, der reich an Omega-3-Fettsäuren ist, liefert Nährstoffe, die das Gehirn schützen.

Eine im Februar veröffentlichte Meta-Analyse ergab, dass die mediterrane Ernährung auch das Risiko für Parkinson senken kann, indem sie Entzündungen hemmt, gesunde Darmbakterien unterstützt und die Mitochondrienfunktion verbessert.

Der Verzehr von antioxidantienreichen Lebensmitteln wie Beeren, Blattgemüse und buntem Gemüse kann helfen, oxidativen Stress zu reduzieren, der zum Abbau dopaminproduzierender Gehirnzellen beiträgt. Eine ausreichende Ballaststoffzufuhr kann bei Verstopfung helfen, einem häufigen Problem bei Parkinson.

2. Dopamingesteuerte Bewegung

Bewegung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Symptome. Sie verbessert die Mobilität, das Gleichgewicht, die Flexibilität und die Kraft.

Körperliche Aktivität erhöht den Dopaminspiegel im Gehirn. Es wird auch angenommen, dass sie oxidativen Stress, Entzündungen und die Bildung von toxischen Alpha-Synuclein-Klumpen im Gehirn verringert, die zum Absterben von Nervenzellen bei Parkinson beitragen.

Eine Studie aus dem Jahr 2024 ergab, dass sechs Monate intensives Training den Dopaminspiegel bei Menschen mit Parkinson im Frühstadium erhöhte.

Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2021 ergab, dass Radfahren die motorischen Funktionen – insbesondere den Gang – sowie das Gleichgewicht, die Gehgeschwindigkeit und die allgemeine Lebensqualität deutlich verbesserte. Während die kognitiven Vorteile weniger ausgeprägt waren, führten Radfahrprogramme durchweg zu positiven körperlichen Ergebnissen.

Tägliche Bewegung – darunter Aktivitäten wie Schwimmen und zügiges Gehen – trägt zur Erhaltung der Muskelkraft, Flexibilität und geistigen Fitness bei. Sowohl moderate Aktivitäten wie Wassergymnastik als auch intensive Aktivitäten wie Joggen oder Wandern sind vorteilhaft.

3. Tanz und Musik

Tanzkurse für Menschen mit Parkinson fördern durch Musik und soziale Kontakte die motorische Kontrolle und steigern das Wohlbefinden. Eine Studie von 2022 zeigte, dass Musik zunächst den Gang der Teilnehmer verbesserte. Interessanterweise hielt diese Verbesserung auch ohne Musik nach dem Unterricht an, was darauf hindeutet, dass die Teilnehmer den Rhythmus durch das Tanzen verinnerlicht haben könnten.

Synchronisiertes Trommeln aktiviert den Nucleus caudatus – eine bei Parkinson betroffene Hirnregion – und verbessert nachweislich die Stimmung, die Aufmerksamkeit und die sozialen Kontakte. In einer Studie berichteten Parkinsonpatienten, die sechs Wochen lang zweimal wöchentlich an westafrikanischen Trommelkreisen teilnahmen, von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Musik eine wertvolle Ergänzung zu traditionellen Therapien wie Physiotherapie sein kann.

4. Massage

Massagetherapie kann die Durchblutung verbessern und Muskelkrämpfe reduzieren. Craniosacral-Therapie – eine spezielle Massagetechnik, die auf das Gehirn und die Wirbelsäule abzielt – kann laut einer Studie helfen, Zittern zu verringern und das Wohlbefinden zu verbessern.

5. Körper-Geist-Übungen

Übungen wie Tai Chi, Yoga und Qigong können laut Untersuchungen das Gleichgewicht, die Flexibilität und die Bewegungsfreiheit von Parkinsonpatienten verbessern und gleichzeitig die Stimmung und den Schlaf fördern.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Parkinson’s Disease: 2nd Most Common Neurodegenerative Disorder and Its Early Signs“. (deutsche Bearbeitung kr)



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