Länder: Deutschlandticket kostet nächstes Jahr voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro

Das viel diskutierte Deutschlandticket steht derzeit zur Debatte, an die Inflationsrate gekoppelt zu werden. Nach einer Prognose der Verkehrsminister werden im nächsten Jahr einige Milliarden dafür aufgewendet werden.
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Fahrgäste am Bahnsteig einer Berliner U-BahnFoto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times5. Juli 2025

Die Länder rechnen im kommenden Jahr mit Kosten von voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro für das Deutschlandticket.

Das geht aus einer Prognose der Verkehrsminister hervor. Darin heißt es zugleich: „Die Bundesländer sind der Auffassung, dass die Mehrkosten, die ab 2026 über drei Milliarden hinausgehen, durch den Bund zu tragen sind.“

Da der Bund die Kosten der Nutzer des Deutschlandtickets stabil halten wolle, werde der Preis „wie die Ticketpreise im übrigen Sortiment maximal um eine ÖPNV-spezifische Inflationsrate steigen“. 2026 würden dies voraussichtlich zwei oder drei Prozent sein.

„Das bedeutet aber auch, dass der Zuschuss der öffentlichen Hand steigen muss“, so die Länder.

Die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) sagte, es müsse nun darum gehen, den Fahrschein dauerhaft als Standardprodukt des ÖPNV zu einem attraktiven Preis zu etablieren. Daher dürfe „der Preis des Deutschlandtickets von Jahr zu Jahr nicht stärker steigen als die Preise im übrigen Ticketsortiment“.

Bund und Länder finanzieren das Ticket derzeit mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Bislang gibt es keine Einigung, wer mögliche Mehrkosten trägt.

An Inflationsrate gekoppelt

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) erwägt eine Kopplung des Preises für das Deutschlandticket an die Inflationsrate.

„Wir brauchen einen funktionierenden Mechanismus, damit wir nicht jedes Jahr neu verhandeln müssen“, sagte Schnieder den Zeitungen der Funke Mediengruppe von Freitag. „Ein Modell, über das wir mit den Ländern diskutieren, ist die Kopplung des Ticketpreises an die Inflationsrate.“

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hielt eine solche Regelung für nicht ausreichend.

Um die Finanzierung des Deutschlandtickets wird seit dessen Einführung immer wieder gestritten. In den Jahren 2023 bis 2025 zahlten Länder und Bund jeweils 1,5 Milliarden Euro, um Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben auszugleichen. Wie die Finanzierung ab dem kommenden Jahr gesichert werden soll, ist noch offen.

Bund und Länder seien nicht bereit, über den bisherigen Zuschuss von 1,5 Milliarden Euro hinauszugehen, sagte Schnieder. „Jetzt sind alle Beteiligten gefordert, eine Lösung zu finden.“

„Das Deutschlandticket wäre auch bei einem höheren Preis noch attraktiv“, sagte Schnieder weiter. „Die alte Monatskarte ist deutlich teurer – und gilt nur für eine Region.“ Laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung soll es Preiserhöhungen für das Ticket erst ab 2029 geben. (dts/afp/red)



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