Restless-Legs-Syndrom: Warum Ihre Beine nachts keine Ruhe finden

Unruhige Beine rauben Ihnen den Schlaf? Erfahren Sie die Ursachen.
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Wie Eisenmangel und Dopamin Ihre Beine nachts steuern.Foto: Liudmila Chernetska/ iStock
Von 29. September 2025

Mehrere 100.000 Menschen in Deutschland leiden am sogenannten Restless-Legs-Syndrom (RLS) laut Deutscher Restless Legs Vereinigung. Bei RLS verspüren die Betroffenen einen unkontrollierbaren Drang, ihre Beine zu bewegen, verbunden mit unangenehmen Empfindungen. Dies stört den Schlaf und die nächtliche Ruhe und kann so die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Was sind die Symptome und frühen Anzeichen des Restless-Legs-Syndroms?

RLS manifestiert sich mit deutlichen Symptomen, die in ihrer Intensität und Ausprägung variieren können. Zu den wichtigsten Symptomen und frühen Anzeichen von RLS gehören:

  • Unwiderstehlicher Drang, die Beine zu bewegen: Das charakteristische Symptom von RLS ist ein unkontrollierbarer Drang, die Beine zu bewegen, oft begleitet von unangenehmen Empfindungen. Der Drang tritt in der Regel nachts oder in Ruhephasen auf und lässt durch Bewegung kurzzeitig nach. Diese Empfindungen, die als elektrisierend, juckend, kribbelnd oder schmerzhaft beschrieben werden, gehen in der Regel von tief im Bein aus.
  • Periodische Beinbewegungen während des Schlafs (PLMS): Etwa 90 Prozent der Menschen mit RLS leiden auch unter PLMS, also wiederholten Beinbewegungen während des Schlafs, deren Häufigkeit variieren kann.
  • Schlafstörungen und Schlaflosigkeit: RLS kann das Einschlafen und Durchschlafen aufgrund des starken Drangs, die Beine zu bewegen, erschweren. Dies kann zu Schlaflosigkeit und nicht erholsamen Schlaf führen.

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Was verursacht das Restless-Legs-Syndrom?

RLS ist ein komplexes Puzzle mit verschiedenen Teilen, das Wissenschaftler noch immer zu lösen versuchen. Einige der Ursachen können sein:

Eisenmangel

Wenn der Körper entzündet ist, wie bei RLS, wird mehr Hepcidin produziert. Dieses Hormon spielt eine wichtige Rolle bei der Eisenverwertung, aber ein Überschuss, wie er bei RLS auftritt, kann die richtige Verteilung des Eisens verhindern. Forscher vermuten, dass dieses Ungleichgewicht zu einem relativen Eisenmangel im Gehirn führen könnte, der zu den RLS-Symptomen beiträgt. Folglich kann die Verringerung der Entzündung entscheidend für die Linderung und Vorbeugung der Symptome sein.

Bildgebende Untersuchungen des Gehirns haben bei Personen mit RLS einen niedrigeren Eisenspiegel im Gehirn und in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit bestätigt, zusammen mit einer Abnahme der weißen Substanz und Störungen im Dopaminhaushalt. Ein Eisenmangel im Gehirn wirkt sich auf diese Neurotransmitter und die Myelinproduktion aus. Unzureichendes Eisen für die Myelinproduktion kann zu einer verlangsamten oder gestörten Übertragung von Nervensignalen führen.

Eisen wird auch für den Sauerstofftransport im Blut benötigt. Wenn dem Gehirn Eisen fehlt, erhalten die Zellen möglicherweise nicht genügend Sauerstoff, was zu einem niedrigeren Sauerstoffgehalt (Hypoxie) führt.

Umweltfaktoren

Umweltfaktoren, die für jeden Menschen individuell sind, können mit genetischen Veranlagungen interagieren und möglicherweise die RLS-Symptome verstärken. Die Studienergebnisse variieren, aber einige deuten darauf hin, dass Faktoren wie Fettleibigkeit, Rauchen, Bewegungsmangel, Zuckerkonsum am Abend und Alkoholkonsum RLS beeinflussen können.

Genetische Faktoren

Genetische Faktoren tragen schätzungsweise zu 50 bis 60 Prozent der RLS-Fälle bei, wobei etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung genetisch anfällig sein könnte, wenn ihr Eisenspiegel sinkt. Diese Faktoren beeinflussen die Eisenregulation des Gehirns, ein wichtiges Mineral, das für den Sauerstofftransport und eine optimale Gehirnfunktion unerlässlich ist. Störungen in der Eisenaufnahme können die Nervensignale und die Aufrechterhaltung der Nervenintegrität beeinträchtigen und möglicherweise zu einem Eisenmangel im Gehirn und neurologischen Veränderungen führen, selbst wenn Standardbluttests normale Eisen- und Ferritinwerte zeigen.

Weitere Faktoren

Forschungsergebnisse deuten auch auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und RLS hin. Vitamin D scheint eine Rolle bei der Regulierung der Dopaminbahnen im Gehirn zu spielen, und niedrigere Vitamin-D-Spiegel werden mit schwereren RLS-Symptomen in Verbindung gebracht.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass ein Ungleichgewicht zwischen den Schilddrüsenhormonspiegeln und dem Dopaminsystem zur Entstehung von RLS-Symptomen beitragen kann. Ein Mangel an Eisen im Gehirn kann sowohl die Dopaminproduktion als auch den normalen Stoffwechselabbau von Schilddrüsenhormonen beeinträchtigen. Dies führt zu einem niedrigen Dopaminspiegel im zentralen Nervensystem und erhöhten Schilddrüsenhormonspiegeln.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Restless Legs Syndrome: Symptoms, Causes, Treatments, and Natural Approaches“. (deutsche Bearbeitung kr)



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