Studie bringt bestimmte Öle mit Brustkrebs in Verbindung

Wissenschaftler haben einen Mechanismus entdeckt, der Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, die in großen Mengen in vielen gängigen Samenölen vorkommt, mit dem aggressiven Fortschreiten von Brustkrebs in Verbindung bringt.
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Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, im Fokus der Forscher.Foto: istock/coffeekai
Von 7. November 2025

In Kürze

  • Eine Studie zeigte im Tierversuch einen Zusammenhang zwischen der Omega-6-Fettsäure Linolsäure und dreifach negativem Brustkrebs.
  • Das Protein FABP5, das auch im Tumorgewebe von Brustkrebspatientinnen in erhöhter Konzentration gefunden wurde, spielt dabei eine zentrale Rolle.
  • Ernährungsberater geben Tipps, wie man gegen das Ungleichgewicht von Omega-3 und dem in der westlichen Ernährung viel zu hohen Omega-6-Konsum entgegenwirken kann.

 

Übermäßiger Konsum an Linolsäure, einer Omega-6-Fettsäure, die ein Hauptbestandteil von Ölen wie Sonnenblumenöl, Distelöl oder Maiskeimöl ist, aktiviert laut einer kürzlich erschienenen Studie einen kritischen Mechanismus für das Krebszellenwachstum. Dabei war vor allem eine aggressive Form von Brustkrebs im Fokus der Forscher.

Die Autoren der im Fachjournal „Science“ veröffentlichten Studie sagten, dass ihre Ergebnisse neue Erkenntnisse für personalisierte Ernährungsansätze zur Krebsprävention liefern könnten.

„Diese Entdeckung trägt dazu bei, den Zusammenhang zwischen Nahrungsfetten und Krebs zu klären, und gibt Aufschluss darüber, wie man personalisiert bestimmen kann, welche Patienten am meisten von bestimmten Ernährungsempfehlungen profitieren könnten“, sagte John Blenis, Krebsforscher an der Weill Cornell Medicine und leitender Autor der Studie, in einer Stellungnahme.

Allerdings handelt es sich bei der Studie um eine Tierstudie an Mäusen, was weitere Untersuchungen notwendig macht, um zu sehen, ob der entdeckte Mechanismus beim Menschen gleich ist.

Mechanismus hinter Linolsäure und Krebswachstum

Linolsäure ist eine essentielle Fettsäure für den Körper, allerdings gibt es Hinweise, dass ein übermäßiger Konsum negative Folgen auf die Gesundheit haben kann.

Um dies näher zu untersuchen, fütterten die Forscher im Rahmen der Studie Mäuse mit einer linolsäurereichen Ernährung. Sie stellten fest, dass dies bei den Tieren einen Prozess auslöste, der das Wachstum von Brustkrebs beschleunigte. Die omega-6-reiche Ernährung führte zu erhöhten Werten von FABP5, einem Protein, das in engem Zusammenhang mit dreifach negativem Brustkrebs steht, einer aggressiven Unterart von Brustkrebs.

Die Autoren beobachteten auch höhere Werte von FABP5 und Linolsäure in Tumoren und Blutproben von Patientinnen, bei denen kürzlich dreifach negativer Brustkrebs diagnostiziert worden war.

„Die Erkenntnis, wie wichtig FABP5 in diesem Prozess ist, legt darüber hinaus nahe, dass es ein guter ‚Biomarker‘ sein könnte, um individuellere Ernährungs- und Therapieinterventionen für Patientinnen mit dreifach negativem Brustkrebs zu entwickeln, für den es derzeit keine gezielte Therapie gibt”, so Blenis weiter.

Linolsäure in Maßen als essentielle Fettsäure

Linolsäure ist eine wichtige Fettsäure, die für viele Funktionen im Körper, darunter das Zellwachstum und die Zellentwicklung, von entscheidender Bedeutung ist. Andere Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von größeren Mengen Linolsäure mit einem leicht geringeren Risiko für den Tod durch Herzerkrankungen und Krebs verbunden sein kann.

Sowohl die American Heart Association (AHA) als auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, betonen diese gesundheitlichen Vorteile von Samenölen, die reich an Omega-6-Fettsäuren sind.

Allerdings weisen Forscher und Ernährungsberater darauf hin, dass das eigentliche Problem in einem Ungleichgewicht zwischen Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren liegt.

„Linoleinsäure selbst ist zwar nicht von Natur aus schädlich, aber eine übermäßige Zufuhr ohne ausreichende Omega-3-Fettsäuren kann zu Entzündungen und langfristigen Gesundheitsrisiken beitragen“, so Aderet Dana Hoch, registrierte Ernährungsberaterin in New York und Inhaberin von Dining With Nature.

Das Ungleichgewicht zwischen Omega-3 und Omega-6

Heutzutage enthält die typische westliche Ernährung deutlich mehr Omega-6-Fettsäuren als Omega-3-Fettsäuren. Schätzungen zufolge ist der Omega-6-Konsum mittlerweile zwischen 14 bis 25 Mal so hoch wie die Aufnahme von Omega-3, das in fettem Fisch, Milch, Eiern, Leinöl oder Nüssen vorkommt.

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Dieses immer größer werdende Ungleichgewicht löste in Untersuchungen Bedenken aus, da Omega-6 Entzündungen im Körper begünstigen kann und zu einer Zunahme von entzündlich bedingten Krankheiten beitragen könnte.

Der wichtigste Schritt zur Senkung der Omega-6-Aufnahme ist laut Emily Feivor, staatlich geprüfte Ernährungsberaterin am Long Island Jewish Forest Hills Hospital in New York City, der Verzicht auf verarbeitete Samen- und Pflanzenöle sowie auf hochverarbeitete Lebensmittel, die diese enthalten.

Tipps, um das Ungleichgewicht zwischen Omega-3 und Omega-6 zu reduzieren

  • Begrenzen Sie den Verzehr von verarbeiteten und ultraverarbeiteten Lebensmitteln, die am meisten zu einer übermäßigen Omega-6-Zufuhr beitragen.
  • Erhöhen Sie die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, indem Sie beispielsweise hochwertigen Fisch, Fleisch und Eier aus Weidehaltung essen.
  • Verwenden Sie zum Kochen statt Samenölen öfter Oliven- oder Avocadoöl.
  • Erwägen Sie eine mögliche Einnahme eines Omega-3-Präparats nach Rücksprache mit einem Arzt.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Common Cooking Oils Linked to Breast Cancer Growth: Study“. (redaktionelle Bearbeitung cs)



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