Tee und Kakao schützen Blutgefäße bei langem Sitzen
Viele Ratgeber empfehlen, häufiger aufzustehen oder Sport zu treiben, um den gesundheitlichen Schaden durch langes Sitzen zu verringern. Britische Forscher zeigen nun: Auch der Verzehr bestimmter Lebensmittel und Getränke kann ähnliche Schutz-Effekte haben.
Eine aktuelle Studie der Universität Birmingham, veröffentlicht im „Journal of Physiology“, belegt, dass flavanolreiche Nahrung die negativen Folgen von stundenlangem Sitzen auf die Blutgefäße abmildern kann. Flavonole (eine Unterklasse der Flavonoide) stecken vor allem in schwarzem und grünem Tee, Beeren, Äpfeln, dunkler Schokolade und purem Kakao.
Warum Sitzen so schädlich ist
Junge Erwachsene in Deutschland (18–29 Jahre) verbringen an Werktagen durchschnittlich mehr als elf Stunden im Sitzen. Bereits zwei bis drei Stunden ohne Unterbrechung reichen aus, um die Funktion der Arterien spürbar zu verschlechtern. Frühere Untersuchungen zeigen: Jede einprozentige Einbuße an Gefäß-Elastizität erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen um etwa 13 Prozent.
[etd-related posts=“4648492″]
Der Versuch: Kakao mit und ohne Flavonole
Die Wissenschaftler um die Hauptautorin Dr. Catarina Rendeiro testeten im Rahmen der Studie 40 gesunde junge Männer (die Hälfte sportlich aktiv, die andere Hälfte nicht). Vor einem zweistündigen Sitzen ohne Unterbrechung erhielten die Probanden entweder ein Kakaogetränk mit hohem Flavonol-Gehalt (695 mg) oder ein Placebo-Getränk mit nahezu keinen Flavonolen (5,6 mg).
Während der Sitzphase maßen die Forscher kontinuierlich Blutdruck, Blutfluss, Gefäß-Elastizität und Sauerstoffversorgung der Beinmuskulatur.
Getränk mit hohem Flavanolgehalt verhinderte Schäden
Nach zwei Stunden Sitzen kam es bei den Männern, die das Placebo getrunken hatten, unabhängig von ihrer körperlichen Fitness zu einer Verhärtung der Arterien, einem Anstieg des Blutdrucks und einer Abnahme des Blutflusses und der Sauerstoffversorgung der Muskeln.
Umgekehrt zeigten diejenigen, die das flavanolreiche Getränk zu sich nahmen, keine derartigen Verschlechterungen, was darauf hindeutet, dass Flavanole Schäden an den Blutgefäßen verhindern können, die mit langem Sitzen verbunden sind.
Rendeiro erklärte gegenüber Epoch Times, dass Flavanole in den Blutgefäßen hauptsächlich durch die Erhöhung der Verfügbarkeit von Stickstoffmonoxid wirken – einem Molekül, das zur Entspannung und Erweiterung der Blutgefäße beiträgt.
Frauen wurden in die Studie nicht einbezogen, so Rendeiro, da hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus die Wirkung von Flavanolen beeinflussen können.
„Derzeit können wir nicht sagen, ob diese Vorteile auch bei Frauen auftreten würden“, erklärte sie. „Dies muss Gegenstand einer zukünftigen Studie sein.“
Östrogen, dessen Spiegel während des Eisprungs ansteigt und zu Beginn der Menstruation sinkt, hat eine gefäßerweiternde Wirkung auf die Gefäße, was im Allgemeinen mit einer besseren Gesundheit der Blutgefäße verbunden ist. „Daher ist es möglich, dass die Vorteile von Flavanolen in bestimmten Phasen des Menstruationszyklus deutlicher zu Tage treten als in anderen“, so die Forscherin.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Tea and Cocoa May Offset Health Risks of Excessive Sitting“. (deutsche Bearbeitung kr)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion