Wie Mikronährstoffe den Körper vor Schwermetallen schützen

Wenn Mikronährstoffe fehlen, hat der Körper oftmals keine andere Wahl, als die leeren Stellen mit schädlichen Substanzen auszufüllen. Durch eine gezielte Zufuhr der richtigen Nährstoffe und mit einigen hilfreichen Tipps für den Alltag kann man das Risiko reduzieren.
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Wichtige Mikronährstoffe wie Calcium, Eisen und Zink sind Schutzschilde gegen Schwermetalle.Foto: istock/monticelllo
Von 10. Juli 2025

In Kürze:

Ein Mangel an Mikronährstoffen kann zu einer erhöhten Aufnahme von Schwermetallen im Körper führen.

Calcium, Eisen und Zink sind wichtige Mikronährstoffe, deren Bedarf durch eine gezielte, ausgewogene Ernährung oder, wenn dies nicht erreicht werden kann, durch Nahrungsergänzungsmittel abgedeckt werden sollte, um eine erhöhte Aufnahme von Schwermetallen zu vermeiden.

Tipps, um die Entgiftung zu fördern und Belastungen durch oxidativen Stress zu vermeiden, unterstützen den Körper zusätzlich vor übermäßiger Schwermetallbelastung.


 

„Alles ist besser als nichts“ – diesem Grundsatz scheint der Körper in Mangelsituationen zu folgen. Daher kommt es vor, dass, wenn unserem Körper wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Calcium und Zink fehlen, er diesen Mangel durch eine erhöhte Aufnahme von schädlichen Schwermetallen ersetzt.

Der unbemerkte Wettbewerb in unserem Darm

Nährstoffe und Giftstoffe konkurrieren um die gleichen Absorptionswege im Darm. In gesundem Zustand und wenn in ausreichender Menge vorhanden, gewinnen die Nährstoffe das Rennen. Allerdings, wenn gute Nährstoffe Mangelware sind, wird der Darm weniger kritisch und lässt mehr schädliche Substanzen durchschlüpfen.

Der verborgene Wettbewerb im Körper zwischen Nährstoffen und Schwermetallen zeigt, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien eine entscheidende Verteidigungslinie gegen die Anhäufung von Giftstoffen ist. Eine solche Anhäufung geht mit vielen gesundheitlichen Folgen einher.

„Eine erhöhte Aufnahme von Schwermetallen aufgrund von Mikronährstoffmängeln führt zu einer größeren toxischen Belastung, die sich letztlich auf das Nerven-, Nieren-, Immun- und Herz-Kreislauf-System auswirkt“, schrieb Deanna Minich, Ernährungswissenschaftlerin und Ärztin für funktionelle Medizin, an Epoch Times.

Schwermetallbelastung im Alltag

Schwermetalle sind metallische Elemente mit einer relativ hohen Dichte im Vergleich zu Wasser. Einige Schwermetalle wie Eisen, Kupfer und Zink sind essenzielle Mikronährstoffe, die der menschliche Körper in geringen Mengen benötigt.

Andere hingegen wie Blei, Quecksilber, Cadmium oder Arsen haben keinen bekannten biologischen Nutzen und sind schon in kleinsten Mengen giftig.

Obwohl es in den letzten Jahren in der EU immer wieder Maßnahmen gab, die Schwermetallbelastung zu reduzieren, und es Möglichkeiten gibt, den Körper teilweise zu entgiften, wie Epoch Times berichtete, ist es im Alltag nahezu unmöglich, keinen Schwermetallen ausgesetzt zu sein.

Schwermetalle sind beispielsweise in Feinstaub, belastetem Trinkwasser oder Nahrungsmitteln wie Fisch oder Reis, in hochverarbeiteten Lebensmitteln, Modeschmuck, Amalgamfüllungen sowie als Verunreinigung oder Bestandteil von Kosmetika oder Medikamenten zu finden.

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Mikronährstoffe versus Schwermetalle

Verschiedene Studien zeigten, dass eine Unterversorgung mit Mikronährstoffen anfälliger für die Aufnahme und Schäden durch Schwermetalle macht.

Die weitverbreitete unzureichende Ernährung, die es nicht schafft, den Nährstoffbedarf abzudecken, wirkt sich direkt auf unsere Anfälligkeit für Schwermetalle aus. Der Grund dafür ist, dass Schwermetalle den Körper täuschen können.

Denn viele toxische Metalle wie Blei, Quecksilber, Arsen und Cadmium sehen essenziellen Nährstoffen chemisch ähnlich. Aufgrund dieser Ähnlichkeit, die als „molekulare Mimikry“ bekannt ist, können schädliche Metalle unseren Körper „austricksen“ und dieselben Darmtransporter und Bindungsstellen kapern, die für nützliche Nährstoffe vorgesehen sind.

Renee Dufault, ehemalige Wissenschaftlerin der amerikanischen Food and Drug Administration und Geschäftsführerin des Food Ingredient and Health Research Institute, erklärte gegenüber Epoch Times als Beispiel die Auswirkungen von Calciummangel und Bleiexposition.

„Blei ist ein Problem, weil Blei mit Calcium konkurriert“, sagte Dufault. „Es wird in den Knochen gespeichert, und es gibt einen direkten Zusammenhang mit Osteoporose. Wenn Sie nicht genug Calcium haben, haben Sie ein Problem. Sie werden mehr Blei aufnehmen. Das Blei wird das Calcium verdrängen.“

Eine weitere umfassende Untersuchung, die 2023 im „International Journal of Molecular Sciences“ veröffentlicht wurde, zeigte, wie Eisenmangel die Anreicherung von Schwermetallen bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung verschlimmern kann.

Das Problem kann sich noch verstärken, wenn man mehreren Schwermetallen gleichzeitig ausgesetzt ist.

„Wenn beispielsweise Quecksilber und Blei zusammen vorkommen, kommt es zu synergistischen Effekten, das heißt, das Quecksilber macht das Blei noch giftiger“, so Dufault.

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Tipps für den Alltag

Mit einigen hilfreichen Tipps können Sie Ihren Körper zusätzlich unterstützen, um Anhäufungen von Schwermetallen zu vermeiden:

  • Auf eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen, vor allem Calcium, Eisen und Zink, achten. Calcium ist in großen Mengen in Milchprodukten und Gemüsesorten wie Brokkoli oder Grünkohl enthalten. Eisen ist unter anderem in rotem Fleisch wie Rind- und Lammfleisch enthalten, vor allem in Innereien wie der Leber, sowie in Fisch und Meeresfrüchten. Ebenso ist Eisen in Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse, Nüssen oder Vollkornprodukten. Zink ist in Fisch und Fleisch sowie in Milchprodukten, Eiern, Nüssen, Hülsenfrüchten oder Kakao enthalten. Kann der Bedarf durch die Ernährung nicht erfolgreich abgedeckt werden, kann der gezielte Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln hilfreich sein.
  • Zusätzliche Nährstoffe, die den Entgiftungsprozess unterstützen. Abgesehen von Mikronährstoffen sind auch ausreichend Vitamine und Mineralstoffe für den Körper entscheidend. Diese spielen für die Unterstützung der Entgiftungssysteme des Körpers eine wichtige Rolle. Viele fungieren als Co-Faktoren für Enzyme in der Leber, die bei der Beseitigung von Giftstoffen helfen. „Mineralstoffreiche, vollwertige Lebensmittel wie Blattgemüse, Nüsse, Samen und Vollkornprodukte unterstützen die Entgiftungsenzyme der Phase I und II in der Leber“, empfiehlt Minich.
  • Die Zellen gegen oxidativen Stress schützen. Schwermetalle verursachen zusätzlichen oxidativen Stress im Körper, der zu Zellschäden führt. Nährstoffe wie Selen, Zink und verschiedene B-Vitamine sind für die Bildung von Antioxidantien, die Schwermetalle direkt binden und neutralisieren, unerlässlich. Damit tragen sie zu deren sicherer Entfernung aus dem Körper bei. Zusätzlich spielen Vitamin C und E eine direkte Rolle beim Abfangen freier Radikale und schützen die Zellen vor Schäden durch oxidativen Stress.
  • Ultrahochverarbeitete Lebensmittel vermeiden. Diese enthalten wenig Nährstoffe, stattdessen oftmals – wenn auch in der EU durch niedrige Grenzwerte begrenzt – Schwermetalle als Zusätze oder Verunreinigungen.
  • Alkoholkonsum vermeiden und stattdessen genügend mineralstoffreiches Wasser trinken. Dies hilft laut Dufault, nicht nur mehr Mikronährstoffe zu sich zu nehmen, sondern auch die Entgiftungsorgane nicht zusätzlich zu belasten und Entzündungen zu reduzieren.
  • Für ausreichend Schlaf und weniger Stress sorgen. Dadurch wird zusätzlicher oxidativer Stress vermieden, Entzündungen im Körper gesenkt und Regenerations- und Entgiftungsprozesse im Körper gefördert.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Molecular Mimicry: How Metals Hijack Your Nutrient Pathways“. (redaktionelle Bearbeitung cs)



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