Zuckerersatzstoff Sucralose: Gefahr für Krebstherapie

Ein beliebter Zuckerersatzstoff steht im Zentrum einer neuen Studie: Sucralose könnte die Wirksamkeit bestimmter Krebsbehandlungen negativ beeinflussen.
Die Studie ergab, dass Krebspatienten, die viel von dem künstlichen Süßstoff Sucralose zu sich nahmen, schlechter auf bestimmte Krebsmedikamente ansprachen als Patienten, die weniger davon konsumierten.
Wie Sucralose die Krebsbehandlung beeinträchtigt
Die kürzlich in Cancer Discovery veröffentlichte Studie hat ergeben, dass Sucralose den Aminosäuregehalt Arginin senkt, indem es die Anzahl der Bakterien im Darm erhöht, die Arginin abbauen.
Der Rückgang des Arginin-Spiegels im Blut, in der Tumorflüssigkeit und im Stuhl stand im Zusammenhang mit einer verminderten Wirksamkeit von immunbasierten Krebsbehandlungen – insbesondere von Immuntherapien mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren wie Anti-PD1.
Die Forscher entdeckten auch eine mögliche Lösung: Wenn Mäusen, die Sucralose erhielten, zusätzlich Arginin oder Citrullin, das im Körper in die Aminosäure Arginin umgewandelt wird, verabreicht wurde, verbesserte sich ihre Reaktion auf die Immuntherapie deutlich.
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„Es ist leicht zu sagen: ‚Hören Sie auf, Diät-Limonade zu trinken‘, aber wenn Patienten wegen Krebs behandelt werden, haben sie schon genug zu bewältigen, sodass es unrealistisch sein kann, von ihnen eine drastische Umstellung ihrer Ernährung zu verlangen“, sagte die Hauptautorin der Studie, Abby Overacre, in einer Erklärung.
Ernährung bei der Krebsbehandlung
„Obwohl diese Ergebnisse noch vorläufig sind und teilweise auf Tiermodellen basieren, unterstreichen sie, wie wichtig es ist, die Wechselwirkungen zwischen Ernährung und Krebsbehandlung zu berücksichtigen“, sagte Dr. Sudarsan Kollimuttathuillam, Onkologe und Hämatologe in Kalifornien, der nicht an der Studie beteiligt war, gegenüber Epoch Times.
Während Sucralose für den allgemeinen Gebrauch als sicher gilt, zeigen neue Forschungsergebnisse, darunter auch die neue Studie, dass es sich negativ auf das Darmmikrobiom auswirken kann. Dies ist nicht nur hinsichtlich Krebsbehandlungen ein wichtiger Aspekt, sondern auch für das Immunsystem relevant, da 70 bis 80 Prozent der Immunzellen im Darm angesiedelt sind.
Overacre und ihr Team sind auch daran interessiert zu untersuchen, wie andere Zuckerersatzstoffe wie Aspartam, Saccharin, Xylit und Stevia das Immunsystem und den Erfolg von Krebstherapien beeinflussen könnten. Interessanterweise wurde die Sicherheit von Aspartam zwar seit Jahrzehnten untersucht, wobei widersprüchliche Ergebnisse erzielt wurden, doch im Juli 2023 stufte die Weltgesundheitsorganisation Aspartam als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein.
Laut Kollimuttathuillam ist Sucralose nicht der einzige künstliche Süßstoff, über den wir uns Gedanken machen sollten. „Viele Menschen entscheiden sich für Diät-Limonaden als ‚gesündere‘ Alternative zu normalen Limonaden, um die Kohlenhydrate und Kalorien des Zuckers zu vermeiden“, sagte er. „Diät-Limonaden enthalten jedoch oft Aspartam, einen von mehreren chemisch hergestellten, nicht nahrhaften Süßstoffen.“
Was Patienten wissen sollten
„Maßhalten ist entscheidend, insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder solche, die sich einer Krebsbehandlung unterziehen“, sagte Kollimuttathuillam. Er merkte an, dass künstliche Süßstoffe zwar eine Möglichkeit bieten, Kalorien und Zucker zu reduzieren, aber nicht die einzige Lösung sind und möglicherweise nicht für jeden die beste langfristige Strategie darstellen.
Natürlich gewonnene Alternativen wie Stevia oder Mönchsfrucht seien möglicherweise schonender für das Darmmikrobiom, sagte er, betonte jedoch, dass auch in diesen Bereichen noch weitere Forschung erforderlich sei. Er ermutigte die Menschen, sich auf eine Ernährung mit vollwertigen, minimal verarbeiteten Lebensmitteln zu konzentrieren und ihre Vorliebe für süß schmeckende Lebensmittel und Getränke schrittweise zu reduzieren.
„Wasser, ungesüßter Tee oder Kaffee sowie natürlich aromatisiertes oder kohlensäurehaltiges Wasser sind ausgezeichnete Alternativen“, so die Einschätzung von Kollimuttathuillam.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Common Artificial Sweetener May Reduce Cancer Treatment Effectiveness“. (deutsche Bearbeitung kr)






















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