1.300 Firmen gingen zwischen 2021 und 2023 ins Ausland

Vor allem wegen zu hoher Lohnkosten wanderten zwischen 2021 und 2023 zahlreiche Unternehmen aus Deutschland ab. Rund 50.800 Stellen im Inland gingen verloren.
In so mancher Stellenanzeige wird mit besonderen Benefits um die Gunst neuer Beschäftigter geworben (Archivbild)
In so mancher Stellenanzeige wird mit besonderen Benefits um die Gunst neuer Beschäftigter geworben.Foto: Oliver Berg/dpa/dpa-tmn
Epoch Times19. November 2025

Zwischen 2021 und 2023 haben rund 1.300 Unternehmen ab einer Größe von 50 tätigen Personen teilweise oder vollständig Unternehmensfunktionen von Deutschland ins Ausland verlagert. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren das 2,2 Prozent aller im Jahr 2023 in Deutschland ansässigen Unternehmen dieser Größe.

Durch die Verlagerungen bauten die Unternehmen 71.100 Stellen in Deutschland ab. Gleichzeitig entstanden 20.300 Stellen neu, etwa infolge von Umschichtungen in andere Unternehmensfunktionen oder Neueinstellungen infolge von erzielten Kosteneinsparungen.

Somit gingen in den Jahren von 2021 bis 2023 durch die Verlagerung von Unternehmensfunktionen ins Ausland netto rund 50.800 Stellen in Deutschland verloren.

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900 Unternehmen gingen in die EU

Sowohl der Stellenabbau als auch der Stellenzuwachs betreffen am stärksten die Unternehmensfunktion „Produktion von Waren“. Hier gingen 26.100 Stellen verloren. 5.000 Stellen entstanden neu – was einem Netto-Stellenabbau von 21.100 Stellen entspricht.

Insgesamt waren 59 Prozent der Unternehmen mit mindestens 50 tätigen Personen im Jahr 2023 in globalen Wertschöpfungsketten eingebunden, in deren Rahmen sie Waren oder Dienstleistungen aus dem Ausland bezogen oder dorthin geliefert haben.

Die Zahlen stammen aus der neuen Statistik zu globalen Wertschöpfungsketten, für die nun erstmals Ergebnisse vorliegen.

Die meisten verlagernden Unternehmen wählten Zielorte innerhalb der Europäischen Union, dorthin verlagerten 900 Unternehmen. In Staaten außerhalb der EU verlagerten 700 der befragten Unternehmen.

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Lohnkosten zu hoch

Bei den Unternehmen war bei knapp drei Vierteln (74 Prozent) die Verringerung der Lohnkosten eine Motivation für die Verlagerung von Unternehmensfunktionen ins Ausland. Bei 62 Prozent führte eine strategische Entscheidung der Konzernleitung zur Verlagerung.

Andere Kostenvorteile (ohne Lohnkosten) wurden von 59 Prozent der Unternehmen als Motivation genannt und ein Mangel an Fachkräften im Inland von 38 Prozent der Unternehmen.

Als Hindernisse oder Bedenken bei der Verlagerung ins Ausland wurden von den Unternehmen hauptsächlich genannt (in absteigender Reihenfolge): rechtliche oder administrative Hindernisse, steuerliche Probleme oder Bedenken, dass die Kosten der Verlagerung deren Nutzen übersteigen. (dts/red)



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