Daimler Truck hält an Jobabbau fest – Betriebrat kündigt Widerstand an

Einer der weltweit größten Hersteller von Lastwagen und Bussen will Personal abbauen. Es wird kein deutscher Standort aufgegeben. Der Betriebsrat kündigt Widerstand an.
Daimler Truck ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Nutzfahrzeughersteller. (Archivbild)
Daimler Truck ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Nutzfahrzeughersteller. (Archivbild)Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Epoch Times16. Juli 2025

Die Vorstandsvorsitzende von Daimler Truck, Karin Radström, hält trotz massiver Kritik aus dem Konzernbetriebsrat an ihren geplanten Stellenstreichungen fest. „Unsere Produkte müssen für die Kunden noch attraktiver werden“, begründete sie den Abbau von 5.000 Jobs in Deutschland im „Handelsblatt“. Und sie ziehe es vor, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, als dies in fünf oder sechs Jahren zu tun.

Mitte vergangener Woche hatten die Betriebsräte des DAX-Konzerns Widerstand gegen Radströms Pläne angekündigt. „Die Belegschaft empfindet sie wie einen Schlag ins Gesicht“, sagte Bruno Buschbacher, Betriebsratschef im Werk Mannheim.

Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, beklagt einen „Verstoß gegen Vereinbarungen“, „Vertrauensbruch“ und den Mangel an Transparenz.

Sie wollen Daimler Truck profitabler machen: Chefin Karin Radström (rechts) und Finanzvorständin Eva Scherer (links). (Archivbild)

Sie wollen Daimler Truck profitabler machen: Chefin Karin Radström (r) und Finanzvorständin Eva Scherer (l). Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Es wird kein deutscher Standort aufgegeben

„Wir ziehen uns nicht aus Deutschland zurück, im Gegenteil“, sagte Radström. „Wir sind und bleiben ein deutsches Unternehmen mit 30.000 Mitarbeitern hierzulande – in Ulm, Stuttgart, Gaggenau, Wörth, Kassel, Mannheim und Berlin. Wir haben nicht angekündigt, auch nur einen dieser Standorte aufgeben zu wollen.“

Zu Meldungen über eine mögliche Produktionsverlagerung in die Türkei erklärte die gebürtige Schwedin:

„Die Türkei ist interessant. Aber wir haben noch keine Entscheidung getroffen.“

Durch das Sparprogramm „Cost Down Europe“ will Radström die Umsatzrendite nach eigener Aussage auf zwölf Prozent steigern. 2024 erzielte Daimler Truck gemessen an den Erlösen im Industriegeschäft kaum neun Prozent Betriebsgewinn.

Das Unternehmen fertigt unter anderem leichte, mittelschwere und schwere Lkw sowie Stadt- und Reisebusse unter Marken wie Mercedes-Benz, Western Star, Freightliner oder BharatBenz. Es bietet auch branchenspezifische Finanzdienstleistungen an. Auch Fahrzeuge für den Baustellenverkehr, spezielle Kommunal- und Einsatzfahrzeuge werden produziert. Der Konzern hat rund 40 Produktionsstandorte weltweit und über 100.000 Mitarbeiter. (dts/red)



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