Deutsche Technologiekonzerne wollen KI-Gigafabrik bauen

Mehrere deutsche Technologiekonzerne wollen ein riesiges Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) bauen.
Der Softwarekonzern SAP, die Deutsche Telekom, der Internetdienstleister Ionos, die Schwarz-Gruppe und Siemens stünden in Verhandlungen über eine gemeinsame Bewerbung bei der EU für eine solche Gigafabrik, berichtete das „Handelsblatt“ am Dienstag.
Mit 100.000 KI-Chips ausgestattet
Das Investitionsvolumen für eine solche Fabrik betrage laut EU drei bis fünf Milliarden Euro, erklärte Ionos-Chef Achim Weiß.
Die EU-Kommission schlägt den Bau von europaweit fünf KI-Gigafabriken vor. Die Anlagen sollen mit rund 100.000 KI-Chips ausgestattet werden, viermal mehr als derzeitige KI-Fabriken.
Damit sollen sie sich für das Training großer Sprachmodelle eignen, wie sie etwa OpenAI als Grundlage für seinen Chatbot ChatGPT nutzt.
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SAP: Es geht nur in Partnerschaft
Ionos-Chef Weiß bestätigte, dass sein Unternehmen sich an einer entsprechenden Ausschreibung der EU beteiligen werde.
„Wir sprechen derzeit mit mehreren Unternehmen darüber, ob sie sich uns anschließen, und stimmen uns auch eng mit der Bundesregierung ab.“
Bevor eine Entscheidung über ein Investment erfolgen könne, müssten aber noch zahlreiche Fragen geklärt werden. „Davon hängt dann auch die konkrete Ausgestaltung einer Bewerbung ab.“
SAP-Vorstandsmitglied Thomas Saueressig sagte dem „Handelsblatt“: „Es geht nur in Partnerschaft, das ist ganz klar. Welches Modell das richtige ist, wird gerade diskutiert.“
Der Chef der Digital-Sparte der Schwarz-Gruppe, Rolf Schumann, sagte der Zeitung: „Wir hoffen, dass wir alle zusammenbringen, die Sache hinbekommen und es gemeinsam durchziehen.“
Zur Schwarz-Gruppe gehören Lidl und Kaufland, aber auch Schwarz Digits.
Details noch offen
Einige wichtige Details sind dem „Handelsblatt“-Bericht zufolge noch offen, bevor die Frist für die erste Interessensbekundung am 20. Juni abläuft – etwa, an welchen Standorten die Rechenkapazitäten entstehen sollen.
Digitalminister: Deutschland ist ein großer Kunde
Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) sagte dem „Handelsblatt“, er wolle sich mit Blick auf die KI-Rechenzentren Anfang Juni mit seinen EU-Kollegen abstimmen.
„Es wird auch um Unterstützung für europäische Unternehmen gehen, die eine Cloud-Infrastruktur aufbauen können“, sagte er.
Wildberger kritisierte, dass die Public-Cloud-Infrastruktur derzeit von außereuropäischen Konzernen dominiert werde. „Warum keine Lösung für Europa fordern? Deutschland ist ein großer Kunde.“ (afp/red)
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