Deutschen Ostseefischern droht Heringfangverbot

In der Ostsee soll nach dem Willen der EU-Kommission viel weniger gefischt werden. Deutsche Ostseefischer müssen wieder um eine wichtige Ausnahme bangen.
Deutsche Ostseefischer dürfen derzeit mit kleinen Booten und passivem Fanggerät wie Stellnetzen gezielt Heringe fangen. (Archivbild)
Deutsche Ostseefischer dürfen derzeit mit kleinen Booten und passivem Fanggerät wie Stellnetzen gezielt Heringe fangen.Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times26. August 2025

Zum Schutz des Herings in der westlichen Ostsee hat die EU-Kommission ein Ende der Ausnahmeregelung vom Fangverbot vorgeschlagen. Insgesamt sollen sich die Fangmöglichkeiten für fast alle Fischbestände 2026 deutlich verringern, wie aus der Mitteilung der Kommission hervorgeht.

Ausnahmen sind lediglich die Fangmengen für Sprotte, Hering in der mittleren Ostsee und Lachs im Finnischen Meerbusen, die laut Kommission gleich bleiben oder um einen Prozent steigen sollen.

Deutsche Ostseefischer dürfen derzeit mit kleinen Booten und passivem Fanggerät wie Stellnetzen gezielt Heringe fangen. Außerdem darf eine gewisse Menge als sogenannter Beifang beim Fischen nach anderen Arten ins Netz gehen.

[etd-related posts=“5163296,4908422″]

Dem Vorschlag der Kommission zufolge soll nur die Beifangregelung für westliche Ostseeheringe bleiben. Die erlaubte Fangmenge würde sich so auf 394 Tonnen halbieren.

Die EU-Kommission erarbeitet jedes Jahr auf Basis von wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung Vorschläge dazu, wie viel Fisch aus EU-Meeren gefangen werden darf.

EU-Länder müssen sich nicht an Kommissionsvorschlag halten

Final beschlossen werden die Mengen von den Fischereiministern der EU-Länder. Sie müssen sich nicht an die Empfehlungen halten. Die Ausnahme vom Fangverbot für Heringe zum Beispiel wurde im vergangenen Jahr für die kleine Küstenfischerei verlängert, obwohl auch da die Kommission ein vollständiges Verbot vorgeschlagen hatte.

Ihre aktuellen Vorschläge begründet die Kommission damit, dass viele Fischbestände stark schrumpften und sich erholen müssten.

„Ich bin besorgt über den schlechten Zustand der Fischbestände in der Ostsee und die Auswirkungen, die dies auf die lokalen Fischer hat“, teilte Fischereikommissar Costa Kadis mit. Viele Fischbestände stünden kurz vor dem Zusammenbruch, und das Ökosystem verschlechtere sich.

Mit dem Kommissionsvorschlag befassen sich die zuständigen Minister der EU-Staaten Ende Oktober. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion