Deutscher Exportüberschuss stark gesunken

Deutschlands Exportüberschuss ist in den ersten sieben Monaten des Jahres stark gesunken. Von Januar bis Juli überstieg der Wert der deutschen Warenexporte den der Importe um 32,7 Milliarden Euro.
Dunkle Wolken über der deutschen Wirtschaft. (Archivbild)
Dunkle Wolken über der deutschen Wirtschaft (Archivbild).Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times19. September 2025

Deutschlands Exportüberschuss ist in den ersten sieben Monaten des Jahres stark gesunken. Von Januar bis Juli überstieg der Wert der deutschen Warenexporte den der Importe um 32,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verschlechterte sich die Außenhandelsbilanz so um 21,2 Prozent. Ausschlagebend war die Entwicklung im Handel mit den beiden wichtigsten Handelspartnern USA und China.

USA weiterhin wichtigster Abnehmer deutscher Produkte

Die deutschen Exporte in die USA gingen um 5,3 Prozent auf 89,9 Milliarden Euro zurück, während die Importe aus dem Land um 2,2 Prozent auf 55,3 Milliarden Euro stiegen.

Die USA waren damit weiterhin der wichtigste Abnehmer deutscher Produkte und der Handelspartner, mit dem Deutschland den höchsten Exportüberschuss aufwies.

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Mit China weist die Bundesrepublik hingegen seit Jahren ein hohes Außenhandelsdefizit auf, das sich zuletzt weiter vergrößerte. Von Januar bis Juli überstieg der Wert der Einfuhren aus Peking den der Ausfuhren dorthin um 47,7 Milliarden Euro. Der Importüberschuss wuchs damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 54,1 Prozent.

Ähnliche Entwicklungen gab es auch im bilateralen Handel mit anderen Ländern. So gingen die Exportüberschüsse mit Mexiko, Italien und Kanada jeweils stark zurück. Zugleich stiegen die Importüberschüsse mit Vietnam, Ungarn und Tschechien stark an.

Geoökonomische Verschiebungen schlagen durch

„Die heute veröffentlichten Zahlen zum Außenhandel unterstreichen, wie stark die deutsche Wirtschaft von den aktuellen geoökonomischen Verschiebungen getroffen ist“, erklärte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Besonders betroffen seien die Bereich Automobile, Maschinen und Chemie.

„Hinter den Entwicklungen stecken aggressive industrie- und handelspolitische Aktionen Chinas und der USA, unabhängiger von Exporten zu werden und Industrieproduktion im Inland zu erhöhen“, führte Dullien aus.

US-Präsident Donald Trump setzte dabei auf Zölle, China arbeite seit Jahren daran, sich Dominanz in Schlüsselsektoren zu erarbeiten. (afp/red)



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