Gute Nachrichten für Gaskunden: Neukundentarife sinken

In Kürze:
- Neukunden zahlen aktuell rund 9 Cent pro Kilowattstunde, Bestandskunden dagegen 11,77 Cent.
- Ersparnisse von mehreren Hundert Euro jährlich sind durch einen Anbieterwechsel möglich.
- Gaspreise liegen deutlich unter dem Rekordhoch 2022, aber weiterhin über dem Vorkrisenniveau.
- Regionale Unterschiede: Hamburg am günstigsten, Sachsen am teuersten.
Die Gaspreise in Deutschland sind nach den extremen Ausschlägen der Energiekrise zurückgegangen. Dennoch bleibt das Heizen teurer als vor der Krise. Eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt: Besonders Neukunden können ihre Kosten deutlich senken.
Neukunden zahlen weniger
Im bundesweiten Durchschnitt kostet Gas für Bestands- und Neukunden derzeit 11,77 Cent pro Kilowattstunde (kWh), Stand Januar 2025. Wer jedoch den Anbieter wechselt oder einen neuen Vertrag abschließt, profitiert von deutlich besseren Konditionen: Neukundentarife liegen bei rund 9 Cent brutto pro kWh (Stand: 4. September 2025).

Gaspreisentwicklung für Neukunden. Foto: Verivox
Die Ersparnis summiert sich je nach Haushaltsgröße schnell. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh entspricht die Differenz von knapp 3 Cent pro kWh einer Einsparung von über 500 Euro im Jahr.
„Die Heizkosten vieler Haushalte haben sich verdoppelt. Doch in vielen Fällen muss das gar nicht sein, denn durch den Wechsel des Gasanbieters lassen sich die Kosten oft deutlich senken“, sagt Verivox-Energieexperte Dr. Thorsten Storck.
Ein Vergleich zeigt, wie stark die Kosten auseinandergehen:
- Ein Paar in einer 100-Quadratmeter-Wohnung mit 12.000 kWh Verbrauch zahlt im Bestand 1.441 Euro. Im Neukundentarif wären es nur 1.080 Euro – fast 360 Euro weniger.
- Eine Familie mit 18.000 kWh Verbrauch gibt im Bestand 2.140 Euro aus. Im Neukundentarif reduziert sich die Rechnung auf 1.620 Euro – ein Minus von mehr als 500 Euro.
- In einem großen Eigenheim mit 250 Quadratmetern Wohnfläche und 35.000 kWh Jahresverbrauch summieren sich die Kosten im Bestand auf 4.037 Euro. Mit Neukundentarif sinken sie auf etwa 3.150 Euro – eine Ersparnis von knapp 900 Euro.
Regionale Preisunterschiede
Neben der Unterscheidung zwischen Bestands- und Neukunden zeigt die Studie auch deutliche regionale Differenzen. Am günstigsten ist Gas derzeit in Hamburg (8,33 Cent/kWh), Berlin (8,48 Cent/kWh) und Bayern (8,69 Cent/kWh). In Sachsen (9,89 Cent/kWh) und Sachsen-Anhalt (9,80 Cent/kWh) liegt der Preis dagegen fast bei 10 Cent pro kWh.

Gaspreise nach Bundesländern. Foto: Verivox
Das bedeutet, eine Familie mit 18.000 kWh Jahresverbrauch zahlt in Hamburg 280 Euro weniger als Sachsen. Wer also in einem teuren Bundesland wohnt und seinen Anbieter nicht wechselt, zahlt gleich doppelt drauf.
Entwicklung seit der Energiekrise
Die Gaspreise waren im Herbst 2021 stark angestiegen und erreichten im September 2022 ihren vorläufigen Höhepunkt mit knapp 22 Cent pro kWh. Seither haben sie sich deutlich entspannt, insbesondere durch mildere Winter und eine verbesserte Versorgungslage. Doch trotz der Entspannung gilt: Die aktuellen Preise liegen immer noch klar über dem Niveau, das vor der Energiekrise üblich war. Damit bleibt das Heizen für Haushalte teurer als noch vor wenigen Jahren.
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Neben den Beschaffungskosten treiben auch staatliche Abgaben die Gaspreise. Seit April 2024 gilt wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Erdgas. Außerdem schlägt der CO₂-Preis 2025 mit 55 Euro pro Tonne zu Buche. Für einen Musterhaushalt mit 20.000 kWh Verbrauch bedeutet das Mehrkosten von rund 240 Euro im Jahr. Ab 2026 ist ein Preiskorridor von 55 bis 65 Euro vorgesehen, was die Kosten weiter erhöhen könnte.
Warum Neukunden profitieren
Dass Neukunden günstiger wegkommen, liegt am intensiven Wettbewerb. Anbieter versuchen, mit niedrigen Tarifen und Bonuszahlungen neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Bestandskunden zahlen dagegen oft in älteren Verträgen, die nicht mehr dem Marktpreis entsprechen. Wer nicht aktiv vergleicht und wechselt, bleibt daher oft bei höheren Kosten.
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Mit einem Anbieterwechsel lassen sich diese Unterschiede unmittelbar nutzen. Besonders empfehlenswert sind Tarife mit langer Preisgarantie und gleichzeitig kurzer Vertragslaufzeit – so bleibt man flexibel, falls die Preise weiter sinken.
Die Gaspreise sind zwar weit entfernt vom Rekordhoch des Jahres 2022, aber immer noch höher als vor der Krise. Für Verbraucher bedeutet das: Sparen ist vor allem durch den Anbieterwechsel möglich. Neukunden zahlen im Schnitt fast 3 Cent pro kWh weniger als Bestandskunden. Je nach Haushaltsgröße entspricht das mehreren Hundert Euro im Jahr.
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