Höchststand: Bald liefern 5 Millionen Solaranlagen in Deutschland Strom

Die Zahl der Solarstromanlagen in Deutschland hat die Fünf-Millionen-Marke geknackt. Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) am Samstag mitteilte, wurde das fünfmillionste Solarstromsystem bei der Bundesnetzagentur registriert und dürfte „in Kürze“ in Betrieb gehen. Demnach decken Solaranlagen mittlerweile im Durchschnitt knapp 15 Prozent des heimischen Strombedarfs.
Allein im vergangenen Jahr wurde laut BSW-Solar über eine Million neue Solarsysteme mit einer Leistung von rund 17 Gigawatt neu installiert. Insgesamt waren demnach zuletzt 104 Gigawatt installierte Solarstromleistung in Betrieb.
Davon entfielen 38 Prozent auf Dächer von Eigenheimen, 29 Prozent auf Firmendächer und 32 Prozent auf Freiflächen. Knapp ein Prozent war an Balkonen zu finden.
„Aus unmündigen Stromkunden wurden millionenfach solare Prosumer, die ihre Energieerzeugung zunehmend selbst in die Hand nehmen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Carsten Körnig, zu dem Hochlauf für die Solaranlagen.
Erneuerbare-Energien-Gesetz trat vor 25 Jahren in Kraft
Initialzündung dafür sei das vor 25 Jahren in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz gewesen. Das führe heute zu spürbaren Einsparungen bei den Strompreisen. Als „Prosumer“ werden Konsumenten bezeichnet, die zugleich Produzenten sind.
„Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind die Netzbetreiber dazu verpflichtet, den erzeugten Wind- und Solarstrom zu festgelegten Vergütungssätzen von den Anlagenbetreibern abzukaufen. Das dafür vorhandene EEG-Konto musste der Bund 2024 mit Steuergeldern in Höhe von 18,5 Milliarden Euro ausgleichen. Zudem wird der nötige Netzausbau in den kommenden Jahren Hunderte Milliarden Euro verschlingen. Diese Kosten müssen letztlich auch die Stromkunden beziehungsweise die Steuerzahler begleichen“, schreibt Maurice Forgeng von der Epoch Times Anfang März dazu.
Die Solarenergie müsse daher weiter ausgebaut werden, das sei „längst auch eine Frage der wirtschaftlichen Vernunft“, erklärte Körnig. Zwar seien die Zuwächse der vergangenen Jahre erfreulich, sie reichten aber noch nicht aus, „um die Klimaziele nachhaltig zu erreichen und im Schulterschluss mit anderen erneuerbaren Energien den wachsenden Stromhunger zu stillen“.
So müssten etwa weitere Marktbarrieren beseitigt und die Digitalisierung der Energiewende beschleunigt werden.
Die andere Seite der Medaille ist, dass die plötzlichen Stromspitzen, die aufgrund der (Nicht-)Bewölkung auftauchen, das Stromnetz in Gefahr bringen können. In der Mittagszeit übersteigt schon im März das Stromangebot den Strombedarf, sodass übermäßiger Strom an das Ausland abgegeben werden muss. (afp/red)
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