Maschinenbau, Autos, Pharmazie: Industrieproduktion im Juli leicht gestiegen

Die deutsche Industrieproduktion im Juli war besser als im Juni – verglichen mit dem Zeitraum Mai bis Juli um 0,1 Prozent niedriger. Das Wirtschaftsministerium erklärte, die aktuellen Daten zeichneten insgesamt „eine etwas günstigere Industriekonjunktur“ und „deuten auf eine sich langsam stabilisierende Industrieproduktion“.
Titelbild
Eine Arbeiterin montiert am 19. August 2025 Batterieeinheiten am Produktionsstandort von Voltfang, einem Entwickler und Hersteller von Batteriespeichern, in Aachen, Westdeutschland.Foto: Ina Fassbender/AFP via Getty Images
Epoch Times8. September 2025

Lichtblick für die Industrie in Deutschland: Die Industrieproduktion in Deutschland ist im Juli wieder leicht gestiegen. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe legte im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Produktion von Mai bis Juli nur um 0,1 Prozent gesunken

Zugleich revidierten die Statistiker ihre Angaben zum Juni deutlich nach oben: In dem Monat ging die Industrieproduktion nicht um 1,9 Prozent zurück, sondern nur um 0,1 Prozent. Grund für diese Revision seien Korrekturmeldungen eines Automobilunternehmens sowie Datenergänzungen.

Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich war die Produktion von Mai bis Juli um 0,1 Prozent niedriger, wie das Statistikamt mitteilte.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, die aktuellen Daten zeichneten insgesamt „eine etwas günstigere Industriekonjunktur“ und „deuten auf eine sich langsam stabilisierende Industrieproduktion“. Dennoch blieben die Unsicherheiten angesichts der geopolitischen Rahmenbedingungen und der Entwicklung der in- und ausländischen Nachfrage hoch.

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Maschinenbau legt zu

Die positive Entwicklung der Produktion im Juli 2025 ist vor allem auf den Anstieg im Maschinenbau (kalender- und saisonbereinigt +9,5 Prozent zum Vormonat) zurückzuführen.

Auch die Produktionszuwächse in der Automobilindustrie (+2,3 Prozent) und der Pharmaindustrie (+8,4 Prozent) beeinflussten das Gesamtergebnis positiv. Negativ wirkte sich hingegen der Rückgang der Energieerzeugung (-4,5 Prozent) aus.

Die Industrieproduktion stieg im Juli gegenüber Juni saison- und kalenderbereinigt um 2,2 Prozent. Innerhalb der Industrie war ein Anstieg über alle drei Hauptgruppen zu verzeichnen: Die Produktion von Investitionsgütern stieg um 3,0 Prozent, die Produktion von Konsumgütern um 2,1 Prozent und die Produktion von Vorleistungsgütern um 0,8 Prozent.

Die Bauproduktion stieg um 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2024 stieg die Industrieproduktion kalenderbereinigt um 2,3 Prozent.

Energieintensive Produktion niedriger

In den energieintensiven Industriezweigen ist die Produktion im Juli gegenüber Juni saison- und kalenderbereinigt um 0,4 Prozent gestiegen.

Im Dreimonatsvergleich war die Produktion in den energieintensiven Industriezweigen von Mai 2025 bis Juli 2025 um 2,6 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor. Verglichen mit dem Vorjahresmonat Juli 2024 war die energieintensive Produktion im Juli 2025 kalenderbereinigt um 4,8 Prozent niedriger.

Verglichen mit dem Vorjahresmonat war die energieintensive Produktion im Juli kalenderbereinigt um 4,8 Prozent niedriger. Die Unternehmen leiden besonders unter dem vergleichsweise hohen Strompreis in Deutschland.

Hoffen auf 2026

„Die Anzeichen für eine Trendwende nach oben mehren sich“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Kräftig anziehen dürfte das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr, wenn die Bundesregierung viel mehr Geld ausgeben wird und die EZB-Zinssenkungen ihre volle Wirkung entfalten.“

Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg verwies dagegen auf zuletzt schwache Auftragseingänge, bedingt durch die Zollpolitik der US-Regierung. Seiner Einschätzung nach dürfte die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten „eher im Bereich des Nullwachstums herumdümpeln“.

Mehrere Forschungsinstitute hatten zuletzt ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft gesenkt. Sie erwarten nur ein Mini-Wachstum im laufenden Jahr. 2026 soll es dann mit den Milliarden-Ausgaben der Bundesregierung für Infrastruktur und Verteidigung deutlich nach oben gehen.

(afp/dts/dpa/red)



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