WEF: Schwab von Vorwürfen entlastet – neuer Vorsitzender tritt wegen „toxischen Arbeitsumfeldes“ zurück

In Kürze:
- Interne Untersuchung entlastet Klaus Schwab und Ehefrau Hilde von Vorwürfen
- Schweizer Kanzlei Homburger fand keine Beweise für gravierendes Fehlverhalten
- Ex-Nestlé-Chef Brabeck-Letmathe tritt als WEF-Interimsvorsitzender zurück
- Führung künftig durch Roche-Vize André Hoffmann und BlackRock-CEO Larry Fink
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat seinen Gründer Klaus Schwab von Vorwürfen des Fehlverhaltens in finanziellen Dingen und am Arbeitsplatz freigesprochen. Dies ist das Ergebnis einer internen Untersuchung durch die schweizerische Anwaltskanzlei Homburger.
In einer Erklärung vom Freitag, 15. August, heißt es, die in der Schweiz ansässige Organisation habe zwar „geringfügige Unregelmäßigkeiten“, aber „keine Beweise für gravierendes Fehlverhalten“ gefunden. Dies betreffe sowohl Schwab selbst als auch dessen Ehefrau Hilde.
WEF sieht Klaus Schwab und Ehefrau Hilde entlastet
Das Kuratorium des WEF hat der Erklärung zufolge eine umfassende Untersuchung der Vorwürfe abgeschlossen, die von „anonymen Whistleblowern“ ausgegangen seien. Um einen „detaillierten, faktenbasierten und unparteiischen Prozess“ zu gewährleisten, habe man eine externe Anwaltskanzlei damit beauftragt.
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Die Prüfung habe ergeben, dass sich das WEF zwar „in Richtung eines stärker institutionellen Modells weiterentwickeln“ müsse. Was ein behauptetes Fehlverhalten von Klaus Schwab oder dessen Ehefrau Hilde anbelangt, die die Organisation „seit über fünf Jahrzehnten unentgeltlich unterstützt“, gebe es dafür „keine Anhaltspunkte“.
Maximal „kleinere Unregelmäßigkeiten“, die „auf verschwommene Grenzen zwischen persönlichen Beiträgen und der Arbeit des Forums zurückzuführen sind“, hätten sich gezeigt. Diese spiegelten jedoch „eher tiefes Engagement als die Absicht eines Fehlverhaltens wider“. Die Organisation habe jedoch Maßnahmen ergriffen, um solche Probleme anzugehen, „einschließlich der Stärkung der Governance im Allgemeinen“.
Brabeck-Letmathe schon nach wenigen Monaten aus dem Amt
Gleichzeitig habe der Vorstand des WEF zur Kenntnis genommen, dass sich einige Mitarbeiter nicht angemessen behandelt gefühlt hätten. Man nehme „diese Angelegenheiten sehr ernst“ und bedauere diese. Auch hier heißt es, man habe Maßnahmen veranlasst, um „die Grundsätze der Integrität, des Respekts und des verantwortungsvollen Verhaltens auf allen Ebenen unserer Organisation“ strikt einzuhalten.
Im Vorjahr hatte eine afroeuropäische ehemalige Mitarbeiterin einen Prozess gegen das WEF angestrengt. Sie warf der Organisation vor, sie aufgrund ihrer Hautfarbe und während ihrer Schwangerschaft diskriminiert zu haben. Im März zog die Frau die Klage zurück, Schwab mahnte unabhängig davon in einem Brief ab, den „Sinn für die Mission des WEF“ wiederzuentdecken. Außerdem gab es noch weitere Beschwerden aus Kreisen von früheren oder aktuellen Beschäftigten.
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Eine personelle Konsequenz hatte das Ermittlungsergebnis dennoch. Mit seiner Verkündung ist der frühere Nestlé-CEO Peter Brabeck-Letmathe von seinem Amt als Interimsvorsitzender zurückgetreten. Er hatte am 12. August seinen Rückzug erklärt. Brabeck-Letmathe hatte erst im April die Nachfolge des zurückgetretenen Klaus Schwab angetreten.
André Hoffmann und Larry Fink künftig an der Spitze des WEF
Das „Wall Street Journal“ (WSJ) hatte aus dem Kündigungsschreiben des früheren Nestlé-Chefs zitiert, der 30 Jahre dem Kuratorium des WEF angehört hatte. Darin habe dieser erklärt, er habe teilweise wegen eines „toxischen Arbeitsumfeldes“ gekündigt. Dieses habe er nach eigenen Angaben „mehrere Monate lang persönlich beobachtet“. Das WSJ hatte bereits 2024 einen Artikel gebracht, in dem von Missständen in diesem Bereich die Rede war.
Mit seinem Rücktritt wolle er den Weg frei machen für eine gütliche Einigung des Vorstandes mit Schwab, um den Streit zu beenden. Unterdessen hat das WEF ein Tandem für die künftige Führung nominiert. Diese Aufgabe werden der Vize des Pharmakonzerns Roche, André Hoffmann, und Black-Rock-CEO Larry Fink wahrnehmen. Sie sollen auch das jährliche WEF-Treffen im Januar 2026 organisieren.
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