IW: Chinesische Billigwaren fluten deutschen Markt
Wegen des Zollkonflikts mit den USA hat China einer Studie zufolge massenhaft Ware nach Deutschland umgeleitet, um sie hierzulande billig zu verkaufen. Der deutsche Markt sei „geflutet“ worden, heißt es in einer vom Auswärtigen Amt geförderten Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.
Demnach sanken im ersten Halbjahr 2025 die US-Importe aus China im Vergleich zum Vorjahr um fast 16 Prozent, die deutschen Importe von dort stiegen dagegen um rund 11 Prozent.
Gleichzeitig fielen die Preise dieser Waren um nahezu 4 Prozentpunkte. Das legt den Schluss nahe, dass die chinesischen Anbieter mit Niedrigpreisen auf den deutschen Markt drängen.
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Asiatische Exporteure drängen in den Absatzmarkt Europa
China zahlt deutlich mehr Zölle für Exporte in die USA als früher, dadurch können die Produkte dort nicht mehr so verkauft werden wie noch Anfang dieses Jahres.
In 1.558 Warengruppen, in denen die US-Importe aus dem Reich der Mitte zurückgingen, stiegen die deutschen Warenimporte im zweiten Quartal 2025 von dort mengenmäßig um mindestens zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Am 28. April 2025 in einer Fabrik in der Nähe von Yiwu in der chinesischen Provinz Zhejiang: Rote Weihnachtsmützen für den Export. Foto: Kevin Frayer/Getty Images
Zusammen machten die Warengruppen fast 52 Prozent aller deutschen Einfuhren aus China aus. Bei vielen Produkten aus dem Kernbereich der Industrie, bei denen Deutschland einen Exportüberschuss hat, sind die deutschen Importe aus China im zweiten Quartal 2025 zum Vorjahr besonders kräftig gestiegen – zum Teil sogar um über 100 Prozent.
Plug-in-Hybrid-Pkw nahmen um 130 Prozent zu
Besonders stark nahm laut IW der Import aus China bei Plug-in-Hybrid-Pkw zu: Bei dieser Warengruppe legten die deutschen Einfuhren mengenmäßig um über 130 Prozent zu, der US-Importwert hingegen ist im ersten Halbjahr 2025 um rund 99 Prozent zurückgegangen.
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Vor allem Autoteile landen vermehrt in Deutschland: Bei Schaltgetrieben zum Beispiel wuchs die Einfuhrmenge aus China im zweiten Quartal um 182 Prozent. Die USA verzeichnen hier einen Rückgang von über fünf Prozent.
Auch in der chemischen Industrie gab es auffällige Zuwächse: So stiegen etwa die deutschen Importe von Polyamiden um 100 Prozent, während sie in den USA um fast elf Prozent zurückgingen.
Auch bei Lkw, Blechen, Folien, Heizgeräten, den Kunststoffen Polyester und Polyamid sowie anderen Produktgruppen nahm die nach Deutschland importierte Menge deutlich zu, während der Handelsstrom aus Asien in die USA deutlich dünner wurde.
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Chinesische Subventionen verzerren den Wettbewerb
„Weil sich die USA stärker von China abschotten, wird Deutschland zunehmend zum Ausweichmarkt für chinesische Unternehmen“, sagt der IW-Fachmann Jürgen Matthes.
Dadurch gerieten deutsche Schlüsselindustrien wie die ohnehin angeschlagene Automobilbranche unter Druck.

24. September 2025: Solarmodule auf den Hügeln der vierten Photovoltaik-Anlage in Yinchuan in der nordchinesischen Region Ningxia. Foto: -/AFP via Getty Images
Weil der chinesische Staat seine Wirtschaft großzügig unterstütze und die chinesische Währung Yuan unterbewertet sei, profitiere die dortige Industrie von unfairen Wettbewerbsverzerrungen, so Matthes.
Sie könne ihre Ware zu extremen Niedrigpreisen anbieten. „Brüssel muss deshalb stärker und umfassender auf Ausgleichszölle setzen, um wieder faire Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen“, fordert der IW-Experte. (dpa/red)
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