Mehr Geld für Gründer: Rekord bei Milliarden-Start-ups

Deutsche Start-ups kommen wieder leichter an Geld – eine Rekordzahl steigt sogar zur Milliardenfirma auf.
Im zweiten Quartal sammelten hiesige Wachstumsfirmen 2,4 Milliarden Euro frisches Wagniskapital ein – 45 Prozent mehr als im Vorquartal, zeigen neue Zahlen der Förderbank KfW.
Die Investitionen lagen damit im ersten Halbjahr bei vier Milliarden Euro und stiegen das dritte Halbjahr in Folge.
Gerade angesichts des Zollstreits mit den USA sei der Anstieg erfreulich, sagte KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher. Insbesondere die Börsenturbulenzen im Frühjahr hätten das Investitionsumfeld belastet.
Mehr Finanzierungsrunden, mehr „Einhörner“
Das frische Geld führte zu einem Rekord bei der Zahl der Start-ups, die von Investoren mit mindestens einer Milliarde Dollar bewertet werden („Einhörner“): Sie stieg laut KfW um zwei auf 32. Zu den wertvollsten deutschen Start-ups zählen der Fernbusbetreiber Flix, der Neobroker Trade Republic, die Rüstungsfirma Helsing und die Smartphone-Bank N26.
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Den KfW-Zahlen zufolge gab es allein im zweiten Quartal 208 Finanzierungsrunden von Start-ups in Deutschland, davon 98 mit einem Volumen von 1 Million Euro und mehr. Mit Wagniskapital beteiligen sich Investoren an Start-ups in der Hoffnung, dass diese sich durchsetzen.
Amerikanische Geldgeber sind zurück
Für deutsche Start-ups sind die frischen Gelder hochwillkommen. Nach dem Ende des Corona-Booms hielten sich Investoren wegen gestiegener Zinsen und Konjunktursorgen zurück. Viele Start-ups strichen aus Geldnot Jobs. Nun helfen der Branche unter anderem die gesunkenen Leitzinsen.
Zudem seien ausländische Geldgeber, gerade aus den USA, wieder aktiver und hätten für große Finanzierungsrunden gesorgt, schrieb die KfW. Generell sei das Interesse ausländischer Investoren an deutschen Start-ups groß: Zwischen 2020 und 2024 hätten sie etwa 37 Milliarden Euro in die Wachstumsfirmen investiert.
Das spreche einerseits für die Qualität deutscher Start-ups, sagt Steffen Viete, KfW-Experte für Wagniskapital. Andererseits sei die hiesige Gründerbranche stark vom Ausland abhängig. „Die Förderung des deutschen Markts für Wagniskapital bleibt eine wichtige wirtschaftspolitische Aufgabe.“ (dpa/red)
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