631 Milliarden Euro Investition: Merz trifft Top-Manager von „Made for Germany“

Bundeskanzler Friedrich Merz trifft sich heute mit Unternehmern, die das Investitionsklima in Deutschland verbessern wollen. Über die Initiative „Made for Germany“ wollen sie in den kommenden drei Jahren 631 Milliarden Euro investieren.
Titelbild
Bundeskanzler Friedrich Merz in der Unionsfraktion (Symbolbild).Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times21. Juli 2025

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) empfängt am Montag (13:00 Uhr) Vertreter der Unternehmensinitiative „Made for Germany“ im Kanzleramt.

Die Initiative, ins Leben gerufen unter anderen von Siemens-Chef Roland Busch und Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, will das Investitionsklima in Deutschland verbessern helfen und hat laut Bundesregierung auch bereits angekündigt, in den Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland zu investieren. Nach dem Gespräch sind ein Gruppenfoto (14:15 Uhr) und ein Statement geplant.

Merz ist nach eigenen Angaben angetreten, die Stimmung in der Wirtschaft zu verbessern. In Kraft sind bereits verbesserte Abschreibungsbedingungen, ab 2028 soll die Körperschaftsteuer schrittweise von 15 auf 10 Prozent sinken.

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Ziel der Initiative: Eine Wirtschaftswende

Die Unternehmensinitiative „Made for Germany“ soll laut Initiatoren eine Wirtschaftswende in Gang setzen. „Als Allianz vieler führender Unternehmen wollen wir im Schulterschluss mit der Politik dazu beitragen, Deutschland und damit auch Europa auf Wachstumskurs zu bringen“, sagte der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, dem „Handelsblatt“ vom Montag. Das könne auch zu einem Stimmungsumschwung im Land beitragen.

Siemens-Chef Roland Busch sagte der Zeitung, in der Politik sei „der Mut für strukturelle Veränderungen“ nötig, „da müssen unbedingt große Schritte folgen“. Nötig seien aber auch Firmen, „die an den Standort glauben und investitionsbereit sind“. Beides müsse schnell zusammenkommen, „um Schwung zu entwickeln“.

Zu der branchenübergreifenden Initiative haben sich laut „Handelsblatt“ 61 Unternehmen und Investoren zusammengeschlossen. Sie haben demnach zugesagt, innerhalb der kommenden drei Jahre 631 Milliarden Euro in den Standort Deutschland zu investieren.

Sewing und Busch haben die Initiative mit ins Leben gerufen. Bei den zugesagten Milliarden handelt es sich laut Busch über „frisches, aber auch über bereits zugesagtes Kapital“. Es sei aber nicht der entscheidende Punkt, dass längst geplante Investitionen noch einmal präsentiert würden.

Unternehmen wollen sich engagieren

„Es ist doch positiv zu werten, wenn Unternehmen zugesagtes Kapital bestätigen und sich zum Standort bekennen. Wir beklagen uns doch regelmäßig darüber, dass Kapital abwandert. Wir sehen hier gerade eine echte Trendwende“, sagte er dem „Handelsblatt“.

Sewing berichtete in dem Interview, Investoren aus anderen Ländern schauten sehr „aufmerksam“ auf die Initiative.

„Die sagen sich: Wenn die deutschen Unternehmen bereit sind, diese Summen in ihr eigenes Land zu investieren, sind wir auch bereit, mehr zu machen.“

Der Chef der Deutschen Bank mahnte, die Bundesregierung müsse die Genehmigungsprozesse „massiv beschleunigen“, damit das angekündigte Geld auch tatsächlich investiert werde. „Wenn es Jahre dauert, bis ich die Genehmigung für einen Standort erhalte, dann wird es diesen Teil der Investitionssumme in dem Zeitraum natürlich nicht geben“, sagte er.

Busch betonte, nötig seien auch Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel.  „Wir benötigen alle Hände an Deck. Wir haben hier beispielsweise ein großes Potenzial bei Menschen, die arbeiten könnten, aber noch nicht dürfen.“ Zudem müsse die Regierung die Digitalisierung beschleunigen.

Unternehmensnachfolger gesucht

Gleichzeitig stellt der neue DIHK-Report zu Unternehmensnachfolge fest, dass noch nie so viele Inhaber ihre Firmen in andere Hände übergeben wollten. Demnach erreicht die Zahl derer, die sich nicht mehr unternehmerisch engagieren wollen oder können, einen historischen Rekord.

Die IHKs vermeldeten für das Jahr 2024 fast 10.000 entsprechende Beratungen, 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Aktuell bestehe die Gefahr, dass mehr als die Hälfte der Nachfolgesuchen erfolglos bleiben würden, so die DIHK. Denn es habe lediglich 4.000 Interessenten gegeben.

Im Gastgewerbe und im Handel sei die Lage besonders angespannt. Das Angebot an Unternehmen übersteige die Nachfrage um mehr als das Dreifache. Aber auch bei den Dienstleistern und in der IT-Branche sind demnach gut doppelt so viele Unternehmen im Angebot, wie sich Interessenten in der Beratung melden.

DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der „Rheinischen Post“, in Deutschland breche „immer mehr von unserer wirtschaftlichen Basis weg“. Adrian plädierte dafür, unmittelbar bei den Prozessen zur Unternehmensnachfolge anzusetzen. Alle damit verbundene „Regelungen und Verwaltungsprozesse müssen so einfach wie möglich sein“, betonte der Präsident. (afp/dts/red)



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