VW-Konzernchef Blume soll als Porsche-Chef abgelöst werden – Leiters folgt nach
 
                            Der Chef des VW-Konzerns, Oliver Blume, gibt seine Rolle als Chef des Tochterunternehmens Porsche voraussichtlich bald auf. Dann übernimmt der McLaren-Manager Michael Leiters den Posten, wie das Stuttgarter Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mitteilte.
Über das Ende der seit jeher umstrittenen Doppelrolle von Blume als Porsche- und Konzernchef war schon länger spekuliert worden. Im Sommer hatte es erste Berichte gegeben, dass die Suche nach einem Nachfolger für den Posten bei dem Stuttgarter Luxusautobauer angelaufen sei.
Blume will sich demnach mehr auf seine Aufgabe als Konzernchef konzentrieren. Das Präsidium des Aufsichtrats bestätigte nun, dass Blume im Fall seiner Ablöse bei Porsche Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG bleiben würde.
Der 57-Jährige steht seit zehn Jahren an der Spitze von Porsche, vor drei Jahren übernahm er nach dem Rücktritt von Herbert Diess auch den Konzern-Vorsitz in Wolfsburg.
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Michael Leiters ist der neue Porsche-Chef
Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche hob Leiters‘ jahrzehntelange Erfahrung in der Automobilindustrie hervor. Leiters selbst sprach von einem „fantastischen Unternehmen“ mit „ikonischen Sportwagen“. Er freue sich „darauf, gemeinsam die einzigartige Geschichte von Porsche fortzuschreiben.“

Michael Leiters kommt Anfang 2026 ans Porsche-Steuer Foto: -/Porsche AG/dpa
Der 54 Jahre alte Leiters ist bei Porsche kein Unbekannter. Er war früher 13 Jahre bei dem Unternehmen tätig und kam zu den Schwaben in der Ära von Wendelin Wiedeking. Er war sein Assistent und galt manchen auch als sein Ausputzer.
Die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch kennen den promovierten Maschinenbauer, der an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen studierte, gut. Er genieße ihr Vertrauen, hieß es in der Vergangenheit über den Manager. Dem Vernehmen nach hatten sie als Blume-Nachfolger einen externen Kandidaten bevorzugt.
Leiters hatte sich bei dem Sportwagenbauer hochgearbeitet. Menschen, die ihn kennen, beschreiben ihn als analytischen und strategischen Manager. Der zweifache Familienvater gilt als Verfechter von Leichtbau. Sein Name wird bei Porsche vor allem mit dem Cayenne und gleichfalls mit dem Macan in Verbindung gebracht.
Der Blume-Nachfolger verließ den Sportwagenbauer in der Zeit, als Matthias Müller an der Spitze der Schwaben stand. Danach wurde er zunächst Technikchef bei Ferrari, bevor er zu McLaren wechselte.
Leiters hatte bereits im April als Chef des britischen Sportwagenherstellers McLaren aufgehört und kann daher kurzfristig bei Porsche übernehmen. Noch Vorstandschef Blume sagte über seinen Nachfolger, er sei ein erfahrener Profi im Sportwarengeschäft. Sowohl Ferrari als auch McLaren sind deutlich kleiner als Porsche. McLaren verkaufte zuletzt wenige Tausend Autos pro Jahr und machte damit einen Umsatz von einigen Hundert Millionen Pfund.
Mit den Personalien geht eine aktuell einzigartige Konstellation in der deutschen Unternehmenslandschaft zu Ende: Denn Blume führt seit gut drei Jahren zwei Börsenunternehmen.
Stellenstreichungen und Beschäftigungssicherung
Porsche und der Betriebsrat haben Gespräche über eine Verschärfung des Sparkurses bei den Schwaben geführt.
Bereits Anfang des Jahres seien von beiden Seiten Sofortmaßnahmen beschlossen worden, um Personalkosten für das laufende Jahr zu senken, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Damals sei schon angekündigt worden, Gespräche über ein Zukunftspaket aufzunehmen.
„Mit diesem soll Porsche mittel- und langfristig noch effizienter aufgestellt werden“, hieß es. In den Gesprächen gehe es um unterschiedlichste Ansätze und das klare Ziel, Porsche zukunftsfest zu machen.
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Neben weiteren Stellenstreichungen könnte auch die Beschäftigungssicherung zur Debatte stehen. Sie gilt bis Ende Juli 2030.
Die Porsche-Sprecherin sagte: „Die Gespräche führen wir respektvoll, auf Augenhöhe und vertraulich. Das Ergebnis kommunizieren wir zu gegebener Zeit.“
Die Beschäftigungssicherung gilt nach früheren Angaben für ungefähr 23.000 Mitarbeiter im Stammwerk Zuffenhausen, im Entwicklungszentrum in Weissach sowie an mehreren kleineren Standorten.
Liefe die Maßnahme danach aus, wären bei den Schwaben wieder betriebsbedingte Kündigungen möglich. Für das Werk in Leipzig gälte das nicht, dort wird stets gesondert verhandelt. (dpa/afp/red)
 
                         
                         
                        
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