Private Investments in Rüstungsbranche finden bei Deutschen Zustimmung

Ist es moralisch in Ordnung, als Privatanleger Geld mit Rüstungsfirmen zu verdienen? Die Bundesbürger sind in dieser Frage zwiegespalten. Aber mit dem Ukraine-Krieg hat sich die Stimmung gedreht.
Geld verdienen mit Waffen? Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger findet das vertretbar (Archivbild)
Geld verdienen mit Waffen? Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger findet das vertretbar. (Archivbild)Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times22. Juni 2025

Geld verdienen mit Waffen und Krieg? Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger hat laut einer Umfrage keine moralischen Probleme damit. Gut 56 Prozent der Befragten findet private Investments in die Rüstungsbranche vertretbar, zeigt eine Studie des Vergleichsportals Verivox, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach finden es 21,4 Prozent der Befragten „auf jeden Fall vertretbar“, wenn Privatanleger ihr Geld in Unternehmen investieren, die Rüstungsgüter herstellen. 34,9 Prozent halten das für „eher vertretbar“.

Demgegenüber finden fast 31 Prozent private Rüstungsinvestments „eher verwerflich“. Fast 13 Prozent lehnen sie entschieden ab, zeigt die Umfrage, für die Meinungsforschungsinstitut Innofact im Mai 1.012 Menschen befragte.

„Ob es legitim ist, wenn Privatanleger mit Investments bei Waffenherstellern selbst Geld verdienen wollen, ist auch heute noch umstritten“, sagte Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Aber die Mehrheitsverhältnisse haben sich gedreht“. In einer Verivox-Umfrage von 2022 vor dem russischen Überfall auf die Ukraine hatten noch 53 Prozent Bedenken gegen Investments in Rüstungsfirmen geäußert.

Seit dem Ukraine-Krieg sind Aktien von Rüstungsunternehmen immens gestiegen. Die Aussicht auf höhere staatliche Verteidigungsausgaben hat viele der Papiere auf Rekordstände getrieben. Die USA dringen darauf, dass Europa mehr Geld in Rüstung investiert. Beim NATO-Gipfel in Den Haag ab Dienstag soll unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump vereinbart werden, künftig mindestens einen Betrag von 3,5 Prozent des nationalen Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung zu investieren.

Männer offener für Rüstungsaktien

Die Verivox-Umfrage zeigt, dass Männer Investments oft vertretbar finden (rund 64 Prozent). Bei den Frauen sind indes die Befürworter in der Minderheit.

Auch Unsicherheit, ob die USA einem angegriffenen NATO-Land beistehen würden, beeinflusst die Akzeptanz von Investments in Waffen. Rund 30 Prozent der Befragten findet private Rüstungsinvestments vertretbarer, als vor der Trump-Regierung. 18 Prozent hält sie für problematischer.

Auch gehen die Meinungen darüber auseinander, ob als nachhaltig eingestufte Fonds in Rüstungsfirmen investieren dürfen. 44 Prozent der Befragten finden das richtig, 37 Prozent falsch. (dpa/red)



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