Reaktion auf US-Politik: SAP streicht Programme für Geschlechtervielfalt

Der deutsche Softwarekonzern SAP streicht mit Rücksicht auf die Politik von US-Präsident Donald Trump Programme für mehr Geschlechtervielfalt. Das berichtete das Düsseldorfer „Handelsblatt“ unter Berufung auf eine interne Mail.
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Das SAP-Headquarter in Walldorf, Deutschland.Foto: Wirestock/iStock
Epoch Times11. Mai 2025

Das Unternehmen bestätigte am Sonntag auf Anfrage einen Bericht des Düsseldorfer „Handelsblatt“. Demnach will SAP das Ziel nicht mehr fortführen, einen Frauenanteil von 40 Prozent in der Belegschaft zu erreichen. Auch bei der Vergütung des Vorstands solle Geschlechtervielfalt nicht mehr als Bewertungsmaßstab berücksichtigt werden.

Der Dax-Konzern versicherte dem Bericht des „Handelsblatt“ zufolge in einer internen Mail seinen Mitarbeiter, dass eine „vielfältige Belegschaft und integrative Führung“ für eine leistungsfähige Organisation entscheidend seien. Als „global agierendes Unternehmen mit einer starken Präsenz in den USA“ müsse man aber auf „externe Veränderungen, etwa auf aktuelle gesetzliche Entwicklungen“ reagieren. Dadurch seien Anpassungen im Bereich „Diversity & Inclusion“ notwendig.

Dem Bericht zufolge plant SAP deswegen weitere Änderungen. So werden bei der Quote des Unternehmens für Frauen in Führungspositionen die USA nicht mehr berücksichtigt. Zudem verliere das „Diversity & Inclusion Office“, das für Diversitätsinitiativen verantwortlich ist, seine Eigenständigkeit. Es soll laut „Handelsblatt“ mit dem Bereich „Corporate Social Responsibility“ zusammengelegt werden.

„Den Bericht des ‚Handelsblatts‘ und die darin gemachten Angaben bestätigen wir“, teilte SAP auf Anfrage dazu mit. Zu der Änderung hinsichtlich der Kriterien für die Vorstandsvergütung hieß es zudem, die Kenngröße der Geschlechtervielfalt werde durch einen allgemeinen Index ersetzt, der auf Mitarbeiterbefragungen beruhe.

Die Trump-Regierung dringt seit Monaten bei Unternehmen, auch bei Nichtregierungsorganisationen mit USA-Kontakten auf eine Einstellung von Diversitätsinitiativen oder weiteren Aktivitäten. Unter anderem hat sich daraufhin T-Mobile, die US-Tochter der Deutschen Telekom, verpflichtet, solche Programme zu beenden. Trump hatte am Tag seines Amtsantritts im Januar ein Dekret unterzeichnet, das US-Bundesbehörden den Einsatz von Programmen für Diversität, Gleichstellung und Inklusion stoppt, die im Englischen als DEI abgekürzt werden. (afp)



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