Silber im Anlegerfokus: Der kleine Bruder tritt aus dem Schatten

In Kürze:
Abstand zum Gold ist verantwortlich für den rasanten Preisanstieg beim „kleinen Bruder“ Silber.
Seit der Einschätzung von Silber durch Rolf B. Pieper hat sich dessen Wert mehr als verdoppelt.
Silber kann ein interessanter Hebel sein.
Die Nachfrage des Industriemetalls steigt, während das Angebot begrenzt ist.
Lange führte Silber ein Schattendasein bei Vermögensschützern und Anlegern. Fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit sind die Preise nach oben geschnellt. Verantwortlich für diesen steilen Anstieg ist ein anderes Edelmetall. Der Preisabstand zum Gold ist zu groß geworden. Das gelbe Edelmetall, bei Anlegern seit je her beliebt in unsicheren Zeiten, eilt schließlich seit Jahren von Rekord zu Rekord. Im Ergebnis war Gold zeitweise mehr als hundertmal so viel wert wie Silber.
Bereits vor 20 Jahren hatte ich im Rahmen meiner Portfoliostrategie „Triversifikation“ die Beimischung empfohlen. Damals – also im August 2005 – lag der Preis bei rund 5,5 USD je Unze. Anfang 2020 hatte ich zum Nachkauf geraten – der Preis lag bei rund 11 Dollar je Unze.
Gold scheint vielen Anlegern in Zeiten von geopolitischen Unsicherheiten ein sicherer Hafen zu sein und ist so teuer wie nie. Gold ist nach wie vor das Maß der Dinge. Die Unsicherheit ist im großen Stil hoch und nimmt sogar noch zu durch weitere Kampfhandlungen, Handelskriege oder Seeblockaden. Das gelbe Edelmetall wird auch weiterhin als sicherer Anlagehafen gefragt sein. Weitere Rekordstände sind für mich nur eine Frage der Zeit. Das wird, über kurz oder lang, ganz sicher auch die Preise für Silber und andere Edelmetalle weiter nach oben treiben.
Die Rallye
Tatsächlich stieg der Silberpreis im letzten Monat um rund 10 Prozent. Seit 2019 hat sich der Wert sogar mehr als verdoppelt – um 107 Prozent. Derzeit liegt der Preis so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr. Im Gegensatz zum Gold spielen beim Silber neben der Portfolioresilienz andere Faktoren einen Beitrag zur Preisbildung – die Nachfrage! Silber wird industriell unter anderem in Solarpanels verbaut.
Die steigende Nachfrage nach diesen Komponenten hat die Preise zusätzlich befeuert. Die Nachfrage, das Angebot, geopolitische Einflüsse und technologische Trends formen den Markt und eröffnen spannende Chancen für Investoren. Silber ist nicht nur ein Edelmetall zur Wertaufbewahrung, sondern hat auch eine bedeutende industrielle Rolle, insbesondere in der Elektronik, Photovoltaik und Medizin.
Die steigende Nachfrage aus diesen Bereichen wird den Preis zusätzlich weiter antreiben. Zudem ist Silber durch seine geringere Marktkapitalisierung und höhere Volatilität oft ein interessanter Hebel für Investoren im Edelmetallbereich.
Knappes Angebot an physischem Silber trifft auf steigende Nachfrage
Auf der Angebots- und Nachfrageseite gibt es starke Ungleichgewichte, die die starke Entwicklung von Silber begünstigen, denn Silber ist auch ein Industriemetall. Die industrielle Nachfrage nach physischem Silber erreichte im vergangenen Jahr Rekordwerte, und das Angebot kann da nicht mithalten. Etwa 50 Prozent der jährlichen Silberproduktion fließen in industrielle Anwendungen, und die Nachfrage steigt. Silber spielt eine wichtige Rolle in wachsenden neuen Schlüsselindustrien wie der Elektronik-, Photovoltaik- und Medizintechnikbranche.
Bereits seit dem Jahr 2021 übersteigt die weltweite Nachfrage die jährliche Produktion an Silber. Allein im vergangenen Jahr betrug das Defizit Schätzungen zufolge circa 150 Millionen Unzen. Tendenz steigend! Die globalen Lagerbestände nehmen weiter ab – die Reserven schmelzen. Seit 2021 sind sie bereits um ein Viertel gesunken. Diese anhaltende Angebotsknappheit trifft nun auf eine steigende industrielle Nachfrage. Dies alles treibt den Preis.
Ich prognostiziere für Silber auf längere Sicht ein beträchtliches Aufwärtspotenzial. Das Angebot an physischem Silber wird sich auch mittelfristig nicht spürbar verbessern. Viele Minenbetreiber sind mit ihren Produktionsmöglichkeiten bereits am Limit angekommen. Viele Fundamentaldaten sprechen für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Die industrielle Nachfrage nach Silber steigt, unter anderem durch grüne Technologien.
Mehrwertsteuer einsparen
Seit Jahren plädiere ich für physisches Eigentum und greifbare Werte. Strategische Investoren gehen beim Kauf von Silber und anderen Weißmetallen den Weg der institutionellen Anleger. Sie ziehen nicht in Betracht, das Weißmetall in Form von neuen Münzen oder kleine Barren für den persönlichen Besitz zu kaufen. Denn da fällt die Mehrwertsteuer an. Die Zahlung dieser Steuer macht den bisherigen Jahresgewinn bei Silber für deutsche Anleger mehr als zunichte. Sie nutzen spezielle Verwahrkonzepte außerhalb der EU – beispielsweise in der Schweiz oder Liechtenstein.
Neben der hohen Sicherheit und Vermögensschutzkonzepten angesagtem Zugriffsschutz können sie gegenüber dem Edelmetalleinzelhandel zudem weitere Kosten von 10 bis 20 Prozent oder mehr in der Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreisen einsparen. Strategische Käufer umgehen somit legal hohe Spannen als auch die Mehrwertsteuer.
In guten Sammelverwahrungskonzepten können sie sogar mit schlanken Kosten die Allokation verändern, in verschiedenen Währungen entnehmen, sind jederzeit liquide und können jederzeit Ware entnehmen. Alles ganz diskret und steuerfrei.
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