Solarfirma Meyer Burger: Rettungsversuche endgültig gescheitert

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für die Schweizer Solarfirma sehen und was jetzt mit den Standorten passiert.
Titelbild
Der Schweizer Solarzellenhersteller Meyer Burger scheitert an der Billigkonkurrenz aus China. Die Werke in Sachsen und Sachsen-Anhalt werden geschlossen.Foto: Jens Schlueter/AFP via Getty Images
Epoch Times17. September 2025

Der Schweizer Solarzellenhersteller Meyer Burger mit Standorten in Sachsen und Sachsen-Anhalt sieht endgültig keine Chance auf Rettung mehr. Die Suche nach einem Investor für die gesamte Unternehmensgruppe sei gescheitert, teilt das Unternehmen am Sitz in Thun mit.

Es bestünden „keine realistischen Chancen mehr für eine Rettung der gesamten Unternehmensgruppe einschließlich der Muttergesellschaft“.

Billigkonkurrenz aus China

Als Grund für das Scheitern nennt Meyer Burger die Konkurrenz aus China, die sehr günstige Solarmodule anbietet, und „erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Förderung erneuerbarer Energien sowohl in den USA als auch in Europa“.

Die etwa 600 Beschäftigten an den deutschen Standorten sind nach Unternehmensangaben bis auf ein Abwicklungsteam freigestellt, ihnen wurde gekündigt.

Angesichts der Schwemme chinesischer Solarmodule in Europa hatte Meyer Burger in der Vergangenheit versucht, sich auf den US-Markt zu konzentrieren. Bereits im August 2024 dampfte das Unternehmen seine Expansionspläne in den USA allerdings stark ein.

Als dann im November Meyer Burgers größter Kunde, die US-Firma Desri kündigte, stürzte die Firma in die Krise. Ende Mai beantragte Meyer Burger Insolvenz für die deutschen Tochtergesellschaften.

Weiter Bemühung um Verkauf in Deutschland

Nach der Insolvenz in Deutschland und den USA werde deshalb die schon gewährte stille Nachlassstundung – die im Schweizer Insolvenzrecht einer Firma Zeit für die Suche nach einer Lösung geben soll – als ordentliche provisorische Nachlassstundung weitergeführt, teilt das Unternehmen mit. Für die Muttergesellschaft werde ein Nachlassvertrag angestrebt.

„Die Bemühungen für einen Verkauf von Teilen der Gruppe und/oder von Aktiven der verschiedenen Gruppengesellschaften in der Schweiz, in Deutschland und in den USA werden weitergeführt“, heißt es weiter.

Die Insolvenzverwalter in Deutschland hatten Anfang September mitgeteilt, dass es keine Investoren für die Standorte gebe. Der Geschäftsbetrieb der Werke in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) wurde deshalb am 1. September eingestellt. Gespräche mit möglichen Interessenten liefen nach Angaben der Insolvenzverwalter weiter. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion