Studie: Potenzial von Starlink in Deutschland größer als angenommen

Besonders im ländlichen Raum gilt der Satellitendienst Starlink als Alternative zu herkömmlichen Anschlüssen. Die Kapazität des Netzwerkes von Elon Musk „hat sich erheblich vergrößert". Das ergab eine Studie der TH Mittelhessen.
Titelbild
Starlink-Einheit (Archiv)Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. September 2025

Das Potenzial von Elon Musks Satellitendienst Starlink in Deutschland ist offenbar größer als bislang angenommen.

Laut einer Studie der Technischen Hochschule Mittelhessen, über die das „Handelsblatt“ berichtet, könnte das Netz bis zu 13 Millionen Haushalte mit Downloadraten von rund 100 Megabit pro Sekunde versorgen.

„Die Kapazität des Netzwerkes hat sich erheblich vergrößert“, sagte Studienautor Kristof Obermann. Auftraggeber der Untersuchung ist der Breitbandverband Breko, in dem Unternehmen organisiert sind, die Starlink zunehmend als Wettbewerber sehen.

Im ländlichen Bereich eventuell sinnvolle Alternative

Es gebe Haushalte, „für die ein Glasfaseranschluss aufgrund der damit verbundenen enormen Kosten selbst auf Basis des Förderprogramms des Bundes nicht mehr angemessen wäre“, fuhr Obermann fort. „Hier kann das Internet aus dem Orbit angesichts der dramatischen Haushaltslage von Bund, Ländern und Kommunen eine sinnvolle Alternative sein, um digitale Teilhabe sicherzustellen.“

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Starlink will mit günstigen Tarifen und wachsender Netzabdeckung in den deutschen Markt vordringen. Der Basisanschluss mit Downloadraten zwischen 45 und 130 Megabit pro Sekunde kostet derzeit 29 Euro im Monat. Ende 2024 nutzten laut Bundesnetzagentur rund 83.000 Haushalte Satelliteninternet, fast alle davon Starlink.

Die Studie verweist zudem auf den etwa im Vergleich mit einem Glasfasermodem hohen Stromverbrauch der Empfangsantenne sowie einen größeren Installationsaufwand. Die meisten Menschen in Deutschland lebten überdies in Mehrfamilienhäusern, wo für die Installation einer Antenne auf Balkon oder Dach eine Zustimmung der Eigentümergemeinschaft erforderlich werde.

Besonders im ländlichen Raum ohne flächendeckende Glasfaserversorgung gilt Starlink als Alternative zu herkömmlichen Anschlüssen. Während Glasfaser deutlich höhere Bandbreiten ermöglicht, punktet das Satelliteninternet unter anderem mit schneller Verfügbarkeit.

Großes Potential durch LTE-Smartphones

Ein „großes Potenzial“ sieht Obermann allerdings in der globalen Mobilfunkversorgung „durch die Direct-to-Cell-Technologie“, die in Deutschland noch nicht verfügbar ist.

Diese Technologie ermöglicht es, dass „herkömmliche LTE-fähige Smartphones mit eSIM direkt und ohne zusätzliche Hardware oder spezielle Apps mit Starlink-Satelliten kommunizieren können, sofern freie Sicht zum Himmel besteht“.

So will Starlink nach eigenen Angaben Mobilfunklöcher weltweit beseitigen – etwa bei Ausfall des Mobilfunknetzes in Katastrophengebieten, aber auch auf See oder in abgelegenen Gegenden. (dts/afp/ks)



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