Teeverband: EU übertreibt Regeln und Auflagen

Die EU hat mit ihren Restriktionen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln beim Teeanbau den Bogen überspannt. Das sagt der Deutschen Tee und Kräutertee Verband anlässlich des internationalen Tags des Tees am 21. Mai.
„Wir fordern eine realistische Unterscheidung zwischen notwendigem Verbraucherschutz und praxisfernen Rückstandshöchstgehalten von Pflanzenschutzmitteln in unseren Rohwaren“, sagte Verbandschef Frank Schübel.
Derzeit verliere die EU als Wirtschaftsstandort mit jeder weiteren Verschärfung an Attraktivität für die Erzeugerländer, insbesondere in Asien und Afrika.
Schübel: Brüssel lässt Dialog oft nicht zu
Nach Verbandsangaben liegen die EU-Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel im Mikro- oder Nanogrammbereich. Für die Analyse investierten die deutschen Teeunternehmen jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag.
Sowohl die von den Unternehmen veranlassten Kontrollen als auch Tests von Verbraucherschutzorganisation zeigten, dass die gesetzlichen Anforderungen in hohem Maße erfüllt würden.
[etd-related posts=“4611675,4462694″]
„Uns ist es wichtig, mit den Behörden zu dieser Frage im Dialog zu sein“, sagte Schübel. „Dieser wird jedoch oft seitens Brüssel nicht mehr zugelassen.“
Generell seien die deutschen Teeunternehmen auf den guten Willen der Produzenten angewiesen, sagte Schübel.
Mit einem Einkaufsvolumen von weniger als einem Prozent, zum Beispiel für Tee aus Indien, haben wir nicht die Möglichkeit, von unseren Lieferanten die Anpassung ihrer Produktionsbedingungen zu verlangen.“
So blieben nach Verbandsangaben von den weltweit fast 6,5 Millionen Tonnen Tee aus dem Jahr 2022 knapp 72 Prozent in den Erzeugerländern. Lediglich knapp 172.000 Tonnen oder 2,65 Prozent gingen in die EU und davon rund 51.000 Tonnen nach Deutschland.
Streitfall: Löhne für Teepflücker
Die Kritik, dass auf Teeplantagen oft Hungerlöhne bezahlt würden, wies Schübel nicht von der Hand. „Hier sind unsere Einflussmöglichkeiten leider begrenzt, denn man darf nicht unterschätzen, dass viele Löhne in Anbauländern staatlich oder gewerkschaftlich reguliert sind.“
Deutsche Teeunternehmen versuchen deshalb, die Lebensbedingungen auf den Plantagen auf andere Weise zu verbessern. So habe etwa ein Unternehmen in Ruanda Kühe gespendet. Auch der Anbau von Zitronengras entlang der Entwässerungsgräben der Teeplantage schuf weitere Einkommensmöglichkeiten. (dpa/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion