Tesla: Keine Schwemme auf dem Gebrauchtmarkt

Gibt es den für Tesla negativen „Elon-Effekt“ bei den Chefs der deutschen Firmenfuhrparks? 58 Prozent sagen, dass sie ihre Entscheidungen unabhängig von der Person Elon Musks treffen, wie eine aktuelle Erhebung des Marktbeobachters Deutsche Automobil Treuhand ergab.
35 Prozent der befragten Fuhrparkleiter überdenken die Beschaffung von Tesla-Fahrzeugen. Weitere 8 Prozent berichteten davon, dass es Dienstwagenberechtigte gebe, die ihren Tesla zurückgeben wollen.
In den vergangenen Monaten haben sich angesichts der politischen Aktivitäten von Tesla-Chef und Großaktionär Musk einzelne Unternehmen öffentlichkeitswirksam von Teslas in ihrem Fuhrpark getrennt. Die Erhebung, die auf 117 Gesprächen mit Fuhrparkleitern basiert, untersuchte den Trend näher.
Keine Schwemme auf dem Gebrauchtmarkt
Auf der Fahrzeugbörse Mobile.de ist keine Schwemme an gebrauchten Teslas zu erkennen. „Momentan sehen wir keine eindeutige Verschiebung beim Privatverkauf von Tesla“, heißt es von dort.
„Während das Angebot seit November 2024 um 2,2 Prozent zugenommen hat, verkaufen sich die Fahrzeuge um 12,9 Prozent schneller.“ Auch Konkurrent AutoScout24 hatte jüngst gemeldet, dass Musks politisches Engagement und sein Imagewandel keinen Einfluss auf den Gebrauchtwagenmarkt habe.
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Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos ist klein, was vor allem daran liegt, dass der Anteil der Stromer am deutschen Fahrzeugbestand noch immer gering ist. Während Elektroautos vergangenes Jahr 13,5 Prozent der Neuzulassungen ausmachten, waren es bei den Besitzumschreibungen – also Gebrauchtverkäufen – nur 2,7 Prozent.
Veränderte Wahrnehmung im Markt
„Die Aktivitäten von Elon Musk haben dazu geführt, dass die Marke Tesla eine andere Wahrnehmung im Markt erfährt. Hinzu kommt: Andere Anbieter haben aufgeholt, was die Technologie betrifft. Tesla war in vielen Bereichen Pionier, das ist nicht mehr so“, sagt Martin Weiss, Leiter der Fahrzeugbewertung bei der Deutschen Automobil Treuhand (DAT).
Zudem weist er darauf hin, dass die jüngsten Rückgänge der Tesla Neuzulassungen – in den ersten beiden Monaten des Jahres sackten sie in Deutschland um 71 Prozent ab – auch mit einer Produktionsumstellung zu tun haben könnten.
Die Ankündigung des nun erhältlichen Facelifts des Model Y spiele „hier mit Sicherheit auch eine Rolle“, sagt Weiss.
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Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer hat angesichts der jüngsten Entwicklungen überprüft, wie sich die Preispolitik von Tesla zuletzt entwickelt hat – ob die Marke beispielsweise versucht, das lahmende Geschäft mit Rabatten anzukurbeln. Dabei tut sich derzeit wenig.
„Um den dramatischen Einbrüchen entgegenzuwirken hätte man außer einem Facelift des Model Y mehr erwartet“, schreibt er in seiner aktuellen Rabattstudie.
„Der Tesla-Hype ist Geschichte“
Auch der Preisvergleich mit anderen Marken sei „ernüchternd für Tesla“, sagt der Branchenexperte. Neue Modelle von Marken wie VW, Skoda oder BMW seien in den Einstiegsversionen bei den tatsächlich gezahlten Preisen „deutlich attraktiver als die gealterten Tesla Modelle“.
Die Marke werde es daher schwer haben, in den nächsten Monaten den Rückgang der Zulassungszahlen aufzuhalten. Preise und alte Modelle setzten Tesla genauso zu, wie die „wenig sympathischen Aktionen“ Musks, sagt Dudenhöffer. „Der Tesla-Hype ist Geschichte.“ (dpa/red)
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